«Wir haben damals in der Schule viele Videos über unterschiedliche Berufsbilder angeschaut», erinnert sich Meret. «Als ich dann das Video des Berufs Netzelektriker:in gesehen habe, habe ich mich sofort darin gesehen». Der Einstieg in die Lehre hat einige Herausforderungen mit sich gebracht: Das Zurechtfinden im Betrieb zusammen mit der Kombination der Schule in Brugg für den Fachunterricht und der Schule für die Berufsmaturität in Muttenz erforderte vor allem viel Organisation. Mit Geduld, Offenheit und Interesse hat das aber für Meret gut funktioniert. «Je länger ich in der Welt der Energieversorgung unterwegs bin, desto mehr fällt mir auf, wie gross das alles ist. Es ist faszinierend, wie es möglich ist, die ganze Welt über Stromnetze mit Energie zu versorgen», erklärt Meret begeistert.
Mehr Frauen in der technischen Berufswelt
Meret ist die einzige Frau in ihrer Klasse. In den überbetrieblichen Kursen hat sie oft andere Sichtweisen, als die männlichen Teilnehmer, was häufig zu Diskussionen führt.
«Je länger ich in der Welt der Energieversorgung unterwegs bin, desto mehr fällt mir auf, wie gross das alles ist. Es ist faszinierend, wie es möglich ist, die ganze Welt über Stromnetze mit Energie zu versorgen.»
Merets Wunsch ist es, dass Frauen häufiger in handwerklichen Berufen und auf dem Bau anzutreffen sind und es nicht mehr als etwas Spezielles angesehen wird. Sie erzählt, wie sie einmal auf einem Freileistungsmast am Arbeiten von einem Anwohner angesprochen wurde, der offensichtlich dachte, sie sei ein Junge. Manchmal hört sie von Passanten und Bekannten, wie cool es sei, dass sie als Frau diesen Beruf mache. «Ich glaube aber, dass die Branche immer offener wird», stellt sie fest. »Es wird einiges dafür getan, dass auch Mädchen die Möglichkeit offen steht, sich einen Beruf in einer solch männerdominierten Branche zu suchen».
Mut bei der Berufswahl
Der Beruf ist abwechslungsreich, und die Karrieremöglichkeiten in der Energiebranche sind vielfältig. Was möchte sie jungen Frauen, die sich noch in der Berufsfindungsphase befinden, mit auf den Weg geben? «Ob Frau oder Mann, es ist wichtig, das zu machen, was einem Spass macht und nicht das, was die meisten von einem erwarten. Lasst euch nicht von anderen Leuten aus der Branche verunsichern und steht zu euren Werten und Anliegen!»
