Stromversorgung

Über 600 Elektrizitätsunternehmen sichern in der Schweiz die Stromversorgung. Dabei erfüllen die Unternehmen, die zu gut 90 Prozent der öffentlichen Hand gehören, verschiedene Aufgaben, die für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung nötig sind.

Die Stromversorgung der Schweizer Endkunden wird durch rund 630 Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) sichergestellt. Vom lokalen Verteilnetzbetreiber, über das Gemeinde- und Stadtwerk, zum überregionalen Versorger bis hin zum börsenkotierten Grossproduzenten tragen Unternehmen aller Grössenklassen und mit unterschiedlichsten Portfolien dazu bei, dass die Stromversorgung in der Schweiz zuverlässig und sicher funktioniert. Dafür erbringen die EVU verschiedene Dienstleistungen:

  • Sie produzieren Strom in eigenen Kraftwerken und investieren in neue Produktionsanlagen.
  • Sie verteilen den Strom und liefern diesen an die Endkunden. Sie betreiben einen grösseren oder kleineren Abschnitt des Stromnetzes: vom international verbundenen Übertragungsnetz, über die Höchstspannung runter zur Mittelspannung bis zum Verteilnetz.
  • Sie sorgen für einen sicheren und störungsfreien Netzbetrieb (Systemdienstleistungen) und investieren in Unterhalt, Modernisierung und Ausbau der Stromnetze.
  • Sie handeln mit Strom, beschaffen diesen an den europäischen Handelsplätzen und nutzen so (auch international) die günstigsten Produktionsmöglichkeiten und decken ihre eigenen Produktionslücken.
  • Sie speichern Strom in Batterien sowie Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken.
  • Sie bieten ihren Endkunden innovative und digitale Lösungen, um ihren Stromverbrauch zu optimieren.

Sieben von zehn EVU sind reine Verteilnetzbetreiber

Die Schweizer Stromversorgungsunternehmen sind zu gut 90 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand (Gemeinden und Kantone). Rund 8 Prozent sind in Schweizer Privatbesitz, 2 Prozent gehören ausländischen Investoren. Viele Stadt- und Gemeindewerke sind dabei auch für die Wasser- und Gasversorgung ihrer Kunden zuständig. 70 Prozent der Elektrizitätsversorgungsunternehmen sind reine Verteilunternehmen, die den Strom über ihre Netze zu den Endkunden transportieren, aber keine eigenen Kraftwerke betreiben und somit keinen Strom produzieren. Ein typischer Verteilnetzbetreiber versorgt im Median knapp 1'500 Endverbraucher.

Grundversorgung vs. freier Markt

Seit 2009 ist der Strommarkt teilliberalisiert. Grosse Stromverbraucher (Jahresverbrauch von mehr als 100 MWh) haben die einmalige Möglichkeit, zwischen Grundversorgung und freiem Markt zu entscheiden. Entscheiden sie sich für den freien Markt, dürfen sie ihren Stromlieferanten frei wählen. In der Schweiz gibt es rund 35'000 Unternehmen, die grosse Stromverbraucher sind, was nicht einmal einem Prozent aller Endkunden entspricht. 68 Prozent der Grossverbraucher (ca. 24'000) haben sich für den freien Markt entschieden. Alle anderen Verbraucher beziehen ihren Strom vom lokalen Stromversorgungsunternehmen (Grundversorgung). Die grundversorgten Endkunden – Unternehmen wie Haushalte – verbrauchen nur knapp die Hälfte des Stroms.