«Ich wollte etwas Neues – jetzt arbeite ich in schwindelerregender Höhe»

26.06.2025
Ramona Bodmer ist durch Zufall in ihrem Beruf gelandet – und arbeitet jetzt dort, wo andere nur selten hinschauen. Als Netzelektrikerin sorgt sie gemeinsam mit ihrem Team dafür, dass der Strom jederzeit zuverlässig fliesst. Der Beruf ist abwechslungsreich und anspruchsvoll – und für viele noch ein Geheimtipp.

«Es ist beeindruckend, zu sehen, was alles hinter der Stromversorgung steckt», erklärt Ramona Bodmer, Netzelektrikerin, Praxisbildnerin und Monteurin bei der Primeo Netz AG. «Alles muss stimmen, damit das funktioniert – und das nicht nur schweizweit!» Durch den steigenden Stromverbrauch und den höheren Anteil an Photovoltaik steigen die Anforderungen ans Netz stetig. 

Ob kalt oder heiss, Netzelektriker:innen stehen jederzeit draussen und gewährleisten, dass das Netz einwandfrei funktioniert. «Wir sind viel im Team unterwegs, draussen zu arbeiten ist nicht immer einfach, wir stehen immer draussen, ob es mehrere Tage lang regnet oder brennend heiss ist», sagt Ramona. «Aber ich habe mich schnell daran gewöhnt, wir werden von unserem Arbeitgeber gut eingekleidet», erzählt Ramona schmunzelnd.

Teamarbeit, Technik und Wetterfestigkeit: Ein Beruf mit Ausblick und Verantwortung

Ramona ist durch Zufall bei ihrer Recherche auf den Beruf Netzelektriker:in gestossen. Sie suchte damals etwas Neues, eine abwechslungsreiche Arbeit mit unterschiedlichen Anforderungen. Der Beruf ist noch immer stark männerdominiert, manchmal begegnen Ramona überraschte Menschen und Aussagen, wie «Eine Frau in diesem Beruf – das habe ich ja noch nie gesehen» oder «Du bist aber mutig», hört sie häufig. 

«Ich bin es gewohnt, hauptsächlich mit Männern zu arbeiten. Die Denkweisen sind oft unterschiedlich, doch das kann zu tollen individuellen Lösungen führen und ist bereichernd für beide Seiten.»

Ramona Bodmer
Ramona Bodmer arbeitet in schwindelerregender Höhe.

«Ich bin es gewohnt, hauptsächlich mit Männern zu arbeiten. Die Denkweisen sind oft unterschiedlich, doch das kann zu tollen individuellen Lösungen führen und ist bereichernd für beide Seiten», stellt Ramona fest. Die Branche ist sehr offen – Vorurteilen gegenüber Frauen ist Ramona noch nie begegnet. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, andere auf ihrem Weg zu unterstützen und zu begleiten. Darum bildet sie sich nun auch weiter zur Netzfachfrau. «Natürlich kann ich als Frau ein Vorbild sein, bei meinen Auszubildenden mache ich aber keinen Unterschied, ob es ein Mann oder eine Frau ist», so Ramona.

Ein Beruf mit Zukunft

Gibt es etwas, das sie Berufsanfänger:innen mit auf den Weg geben möchte? «Der Beruf Netzelektriker:in ist vielen noch unbekannt. Doch der hohe Fachkräftemangel macht auch in diesem Beruf nicht halt», sagt Ramona. «Ich möchte diesen abwechslungsreichen und zukunftsorientierten Beruf bekannter machen! Es ist schön, am Ende des Tages die getane Arbeit auch zu sehen und wer Freude an Technik und Energie hat, soll unbedingt einmal eine Schnupperlehre machen. Die Branche freut sich über motivierte Neuzugänge!»