Die geografische Lage im Herzen Europas macht die Schweiz zu einer Drehscheibe für den Strom. Sie hat 41 Verbindungspunkte zu ihren Nachbarn – mehr als jedes andere Land auf der Welt – und ist ein wichtiges Transitland, insbesondere für Italien. Der Strom, der jedes Jahr durch unser Stromnetz fliesst, übersteigt unseren Landesverbrauch.

Obwohl die Schweiz das europäische Verbundnetz durch den «Stern von Laufenburg» mitbegründet hat, darf sie sich nicht mehr an den europäischen Marktmechanismen beteiligen. Die Verhandlungen für ein Stromabkommen mit der Europäischen Union laufen seit 2007. Aus technischer Sicht sind die Diskussionen auch vorangekommen. Allerdings fehlt ein Abkommen über die institutionellen Fragen, das die Europäische Union für den Abschluss neuer Markzugangsabkommen als unabdingbar erachtet.
Die Schweiz steht bei der europäischen Marktintegration immer mehr im Abseits. Für unser Land ist es wichtig, die negativen Auswirkungen der Marktkopplung in der EU zu reduzieren. Unser Netz ist teils wegen ungeplanter und punktueller Stromflüsse überlastet, was die Stabilität des Systems zunehmend gefährdet und zu zusätzlichen Kosten für die Endverbraucher führt. Die Schweizer Unternehmen sind zunehmend von den europäischen Handelsplattformen ausgeschlossen. Sie verlieren dadurch die Möglichkeit, die Flexibilität der Wasserkraft zu nutzen. Ohne Abkommen wird sich diese Situation weiter zuspitzen, während sich der europäische Markt ohne Schweizer Mitsprache noch weiter konsolidiert.