CKW führt dynamischen Wahltarif ein und passt Stromtarif an

CKW bietet auch 2026 im schweizweiten Vergleich weiterhin attraktive Strompreise – trotz einer notwendigen Erhöhung. Zudem führt die Axpo Tochter einen dynamischen Tarif ein, der die Energiewende unterstützt und Kundinnen und Kunden mit den nötigen technischen Voraussetzungen neue Sparmöglichkeiten bietet.
27.08.2025

Das ist eine Medienmitteilung der CKW – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

CKW – ein Unternehmen der Axpo Gruppe – treibt die Energiewende mit innovativen Lösungen voran. Nach der bereits abgeschlossenen Einführung intelligenter Stromzähler und eines Leistungstarifs können Kundinnen und Kunden ab 2026 einen dynamischen Tarif wählen. Technische Voraussetzung für eine optimale Nutzung ist ein Energiemanagementsystem, das die digitalen Preissignale verarbeitet und Geräte wie Wärmepumpe, Ladestation oder Batteriespeicher steuert. Durch die Verlagerung des Stromverbrauchs in Zeiten niedriger Netzbelastung profitieren Kundinnen und Kunden von günstigeren Netztarifen.

Nach einmaliger Einrichtung erfolgt die Optimierung bei vorhandenem Energiemanagementsystem automatisch – die Technik übernimmt die Arbeit und maximiert die Einsparungen ohne tägliches Zutun. Der dynamische Tarif ist deshalb ein Wahlprodukt und richtet sich an Kundinnen und Kunden mit entsprechenden technischen Voraussetzungen und steuerbaren Geräten.

Tarifanpassung 2026
Alle Haushalte und Gewerbebetriebe profitieren 2025 im Kanton Luzern von den schweizweit günstigsten Stromtarifen. Nach einer Reduktion um rund 30 Prozent im vergangenen Jahr wird CKW die Tarife per 2026 in ihrem Versorgungsgebiet anheben müssen: Für Privatkunden steigt der Stromtarif um rund 19 Prozent auf 25,2 Rp./kWh. Dieser Wert liegt deutlich unter dem aktuellen Median der Schweizer Energieversorger von 29 Rp./kWh (2025) und voraussichtlich auch unter dem Median für 2026. Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt zahlt somit rund 15 Franken mehr pro Monat.

Für KMU in der Grundversorgung mit mittlerem Stromverbrauch (150'000 kWh pro Jahr) erhöht sich die Rechnung um rund 340 Franken pro Monat (+13 Prozent).

Mehrere Komponenten bilden den Stromtarif
Der Stromtarif setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen: Der Energietarif deckt die Kosten für die eigentliche Energieerzeugung oder -beschaffung, während der Netznutzungstarif die Kosten für den Transport des Stroms über das Netz beinhaltet. Per 2026 wird CKW beide Komponenten erhöhen müssen.

Hinzu kommen Abgaben an Gemeinden, ein Netzzuschlag zur Förderung erneuerbarer Energien sowie Kosten für Stromreserve, Netzverstärkungen und Überbrückungshilfen für die Stahl- und Aluindustrie.

Energietarif: Hohe Kosten für Ausgleichsenergie führen unter anderem zu Tariferhöhung
Die Erhöhung des Energietarifs erfolgt neben veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen unter anderem aufgrund von gestiegenen Kosten für Ausgleichsenergie. Der starke Ausbau von Solaranlagen führt zu einer grossen Menge an Strom, der unregelmässig produziert wird und bei bestimmten Wetterlagen schwer prognostizierbar ist.

Anfang 2025 verfügt die Schweiz über eine installierte Solarleistung von mehr als 8'000 MW. Zum Vergleich: Die Leistung des Kernkraftwerks Leibstadt beträgt 1’200 MW. Diese Solaranlagen haben das Potenzial, an einem einzigen Sommertag bis zu 50’000 Megawattstunden Strom zu erzeugen. Dies entspricht etwa dem täglichen Stromverbrauch von gegen 4 Millionen Vierpersonen-Haushalten. Eine aufkommende Gewitterfront kann diese Produktion aber innert kurzer Zeit zusammenbrechen lassen. Um diese zum Teil ungeplanten Ausfälle abdecken zu können, müssen immer mehr Kraftwerkskapazitäten zu entsprechenden Kosten vorgehalten werden.

Der Ausbau von Solar verursacht zunehmend Schwankungen im Stromnetz. Die nationale Netzgesellschaft Swissgrid sorgt dafür, dass diese unvorhergesehenen Schwankungen ausgeglichen werden. Die entstehenden Kosten fliessen in den Energietarif ein. CKW ist davon besonders betroffen, denn in keinem anderen grossen Verteilnetzgebiet ist pro Kopf so viel Photovoltaikleistung installiert wie in demjenigen von CKW: mit 1,4 kW rund doppelt so viel wie im Schweizer Durchschnitt. CKW arbeitet an zahlreichen Massnahmen, um diese Kosten zu senken (siehe Box).

Anpassungen bei Netz- und Messtarifen
Neben den Energietarifen werden auch die Netztarife angepasst und der neue, gesetzlich obligatorische Messtarif eingeführt. Im Gegenzug entfällt die Grundgebühr.

  • Für einen durchschnittlichen Haushaltskunden steigen die Netztarife leicht um knapp 5 Prozent, was einem Mehrbetrag von 2.35 Franken pro Monat entspricht. Der Grund für die Erhöhung ist der Abbau von Deckungsdifferenzen aus den Vorjahren. Deckungsdifferenzen entstehen, wenn die prognostizierten Einnahmen aus den Tarifen nicht ausreichen, um die tatsächlichen Kosten für die Stromversorgung zu decken oder umgekehrt die effektiven Kosten tiefer ausfallen als die Tarifeinnahmen. Solche Differenzen werden in darauffolgenden Jahren mit einer Tariferhöhung oder einer Tarifsenkung ausgeglichen.
  • Businesskunden mit einem Verbrauch über 50'000 kWh pro Jahr profitieren von günstigeren Netztarifen. Der Leistungstarif wird um 11 Prozent gesenkt, und der neue Messtarif ist deutlich günstiger als die bisherige Grundgebühr.

Stabiles Stromnetz: Herausforderungen werden grösser
Die Stabilität des Stromnetzes erfordert ein präzises Gleichgewicht zwischen Stromproduktion und -verbrauch, das mithilfe von Ausgleichsenergie sichergestellt wird. Besonders der Ausbau der Solarenergie stellt eine Herausforderung dar, da die Einspeisung stark wetterabhängig ist, was Prognosen erschwert. Weicht die Produktion oder der Verbrauch von der Prognose ab, müssen die Energieversorger dies mit Ausgleichsenergie nivellieren. Dies verursacht hohe Kosten, die von allen Strombezügern getragen werden müssen.

CKW arbeitet an Lösungen, um diese Kosten nachhaltig zu senken. Dazu gehören beispielsweise verbesserte Datengrundlagen und Prognosen, die Integration von flexiblen Anlagen in den CKW Flexpool, Einspeiseoptimierung und intelligente Netzsteuerung, um Kosten zu senken und die Netzstabilität langfristig zu sichern. Der Ausbau erneuerbarer Energien bleibt essenziell, erfordert jedoch innovative Lösungen, um diese Herausforderungen zu meistern. Auch die Politik und die Solarproduzenten stehen in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten, um die Solarenergie besser ins Energiesystem zu integrieren.

Hintergrund-Artikel: Stromnetz im Gleichgewicht: Die Kosten der Stabilität

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