Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) begrüsst die Botschaft und unterstützt den technologieoffenen Ansatz sowie auch die Bekräftigung des Bundesrats, den Ausbau der erneuerbaren Energien konsequent voranzutreiben, um so die Versorgungssicherheit zu stärken. «Dekarbonisierung und Elektrifizierung lassen den Strombedarf steigen. Gleichzeitig erschweren Importunsicherheiten und der langsame Ausbau erneuerbarer Energien die Versorgungssicherheit. Wir müssen daher technologisch offen und strategisch flexibel bleiben, um Versorgungssicherheit, weltmarktfähige Strompreise sowie Klimaneutralität bestmöglich miteinander in Einklang zu bringen», erklärt VSE Präsident Martin Schwab.
Winterversorgung: Technologische Flexibilität gefragt
Die Schweiz steht vor grossen Herausforderungen, besonders im Winter. Der Bundesratsentscheid schafft die nötige rechtliche Grundlage für technologische Flexibilität. Trotz Ausbau der erneuerbaren Energien bleibt zusätzlicher Produktionsbedarf im Winter bestehen. Die steigende Nachfrage und die unsicheren Importe erfordern mehr inländische Stromerzeugung – und das gilt erst recht zum Zeitpunkt der Ausserbetriebnahme der heutigen Kernkraftwerke.
Erneuerbare Energien: Fundament der Zukunft
Die Wahl der Energieträger hängt stark vom gesellschaftlichen und politischen Willen ab. Trotz klarer Zustimmung zum Stromgesetz mangelt es oft an Akzeptanz für einzelne Energieprojekte – und damit am Fortschritt beim Ausbau erneuerbarer Energien. Je mehr langfristige und systemdienliche Optionen offenbleiben, desto besser sind die Voraussetzungen für Versorgungssicherheit und ein effizientes Gesamtsystem. Michael Frank, Direktor VSE, ergänzt: «Die Versorgungssicherheit der Schweiz braucht zwei starke Pfeiler: den konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien und technologischen Weitblick. Wer heute Optionen ausschliesst, schwächt die Handlungsfähigkeit von morgen.»
Standortattraktivität durch Forschung und Innovation
Der VSE begrüsst die Anpassung des Kernenergiegesetzes, mit der das Rahmenbewilligungsverbot für neue Kernkraftwerke aufgehoben wird. Damit entsteht eine zusätzliche Option für die künftige Versorgungssicherheit und die Attraktivität des Standorts Schweiz wird gestärkt. Zugleich bleiben Nuklearindustrie, Forschung sowie das Fachwissen von Betreibern und Behörden erhalten.
Vielfalt der Technologien stärkt Versorgungssicherheit
Der VSE steht klar hinter dem konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Wasserkraft, der Photovoltaik und der Windenergie. Doch selbst bei ambitioniertem Zubau bleiben Versorgungslücken bestehen. Diese können nur durch ergänzende Technologien geschlossen werden, die im Winter flexibel zugeschaltet werden können – wie etwa aus heutiger Sicht flexibel einsetzbare Gaskraftwerke, wie der VSE in seiner Studie vom Januar 2025 aufgezeigt hat. Zusätzlich tragen Speichertechnologien und ein möglichst haushälterischer Umgang mit dem Stromverbrauch dazu bei, ein volkswirtschaftliches Optimum in der Stromversorgung sicherzustellen.
Technologieoffenheit bedeutet, auf verschiedene Szenarien vorbereitet zu sein – faktenbasiert, lösungsorientiert und ohne ideologische Scheuklappen.
Versorgungssicherheit: Das Parlament in der Verantwortung
Der VSE fordert das Parlament auf, den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrats zu unterstützen. Für eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Stromversorgung braucht es einen breit abgestützten und zukunftsorientierten Ansatz – mit zwei starken Pfeilern: dem konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien und technologischer Offenheit. Der VSE steht voll hinter der Energiestrategie 2050 und dem Stromgesetz und engagiert sich für verbesserte Rahmenbedingungen, damit viele Projekte erfolgreich umgesetzt werden können.
Annalisa Job
Tel. +41 62 825 25 63, annalisa.job@strom.ch
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