Der VSE berechnet neu den CO₂-Gehalt des Stroms in der Schweiz und liefert damit eine aktuelle, transparente und verlässliche Datengrundlage für die Branche – insbesondere für die Klimaberichterstattung. Dadurch kann der CO₂-Gehalt kontinuierlich überwacht, die Entwicklung der vergangenen Jahre nachvollzogen und fundierte Prognosen für die Zukunft erstellt werden. Dieses Angebot ergänzt die offiziellen Emissionsdaten des Bundes, die in der Regel nur alle drei bis vier Jahre aktualisiert werden.
Zusammensetzung des Importstroms als wesentlicher Faktor
Die Analyse der Jahre 2016 bis 2024 zeigt einen klar sinkenden Trend des Emissionsfaktors von rund 155 gCO2eq/kWh auf 55 gCO2eq/kWh. Haupttreiber dieser Reduktion sind die Abnahme fossiler Energien in den Nachbarländern sowie der kontinuierliche Ausbau der erneuerbaren Energien im In- und Ausland. Erneuerbare Stromquellen tragen wesentlich dazu bei, die Emissionsbilanz des konsumierten Stroms zu verbessern. Dieser positive Trend wurde in den Jahren 2021 und 2022 aufgrund von hohen Stromimporten aus Deutschland mit einem erhöhten Anteil an Kohle- und Gaskraftwerken vorübergehend unterbrochen. Diese war notwendig, da ein grosser Teil der französischen Kernkraftwerke gleichzeitig ausser Betrieb waren.
Die Zusammensetzung des Importstroms hat einen wesentlichen Einfluss auf den CO₂-Gehalt des Stroms in der Schweiz. Ein höherer Anteil an erneuerbarer Inlandproduktion reduziert daher nicht nur die Abhängigkeit vom Ausland, sondern verbessert auch die Klimabilanz des Stromverbrauchs in Haushalten und Unternehmen.
Einheitliche Klimaberichterstattung für Energieversorgungsunternehmen (EVU)
Der VSE entwickelt zudem einen praxisnahen Leitfaden zur Harmonisierung der Treibhausgasbilanzierung in der Energiebranche. Ziel ist eine konsistente, nachvollziehbare Grundlage für das ESG-Reporting. Der erste Teil erscheint im September, ergänzt durch Empfehlungen zur Netto-Null-Zielerreichung.

Irit Mandel
Tel. +41 62 825 25 30, irit.mandel@strom.ch
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