Neue Regeln bei der Einspeisung von Solarstrom

09.12.2025
Die Energiewende ist in vollem Gang. Solaranlagen boomen und liefern immer mehr erneuerbaren Strom. Eine positive Entwicklung, die auf unsere Energie- und Klimaziele einzahlt. Doch wenn an sonnigen Mittagen alle Solaranlagen gleichzeitig Strom einspeisen, entstehen Leistungsspitzen, die das Stromnetz an seine Grenzen bringen. Es herrscht sozusagen Stau im Netz.

Solaranlagen produzieren wetterabhängig und besonders an sonnigen Tagen sehr viel Strom auf einmal. Wenn an solchen Tagen zur Mittagszeit alle Solaranlagen gleichzeitig Strom einspeisen, wird es eng im Stromnetz. Diese seltenen und kurzen Leistungsspitzen benötigen eine grosse Netzkapazität, weil die Netzinfrastruktur immer auf die maximale Leistung ausgelegt sein muss, auch wenn diese nur wenige Stunden im Jahr auftreten. Höhere Netzkosten sind die Folgen, die alle Stromkundinnen und Stromkunden mitfinanzieren müssen, unabhängig davon, ob sie Solarenergie produzieren oder verbrauchen. 

Stau vermeiden, Platz schaffen im Netz

Damit der Solarausbau weitergehen kann, braucht es rasch einfach umsetzbare Lösungen, die das Netz entlasten. Im neuen Stromgesetz, dem die Stimmbevölkerung 2024 mit rund 70 Prozent zugestimmt hat, sind dafür geeignete Massnahmen vorgesehen. Die neue Regelung der Solarstromeinspeisung gehört dazu und wird ab 1. Januar 2026 schweizweit umgesetzt. Damit lassen sich Leistungsspitzen brechen, sodass das bestehende Netz effizienter genutzt wird und unnötige Kosten für den Netzausbau vermieden werden können. 

Mehr Raum für Solarstrom – ein Gewinn für alle

Die neue Regelung der Solarstromeinspeisung sorgt grundsätzlich für mehr Platz im Schweizer Stromnetz und schafft damit Kapazität für tausende neue Solaranlagen. Der einzelne Solaranlagenbesitzer ist davon kaum betroffen, weil er bei einer eingeschränkten Einspeiseleistung von 70 Prozent maximal 3 Prozent seines Jahresertrags einbüsst, die gemäss Stromgesetz nicht entschädigt werden müssen. Anlagebesitzerinnen und -besitzer mit flexiblen Verbrauchern und/oder Speichern sowie einem passenden Energiemanagementsystem weisen sogar kaum einen Verlust aus, weil sie den zu viel produzierten Strom speichern oder für den Eigenbedarf nutzen können.

Grosses für die Energiewende möglich machen

Die neue Einspeiseregelung für Solarstrom ist eine wichtige, wenn auch nicht die einzige Massnahme zur Schaffung von mehr Platz im Stromnetz und damit zum weiteren Ausbau der Solarenergie. Sie liefert die Grundlage dafür, dass der Solarboom und der Netzumbau in Zukunft parallel laufen können. Solaranlagenbesitzer:innen und –besitzer tragen so aktiv zur Energiewende bei, unterstützen ein stabiles und bezahlbares Stromnetz und schaffen die Grundlage für noch mehr Solarenergie in der Schweiz.

Zum Merkblatt: Was Anlagenbesitzer:innen wissen müssen

Netzdienliche Einspeiseregelung: Ist meine Anlage betroffen?