Botschaft an die Branche: Das sagt Energieministerin Sommargua

Weil der Stromkongress vom 12./13. Januar 2022 pandemiebedingt abgesagt wurde, richtet sich Simonetta Sommaruga stattdessen mit einer Videoansprache an die Branche. Die Energieministerin spricht von einem Rekordjahr 2021 und betont: «Vorwärts geht es nur gemeinsam.»
17.01.2022

Die Videobotschaft der Energieministerin in voller Länge

Im Energiebereich stehen in diesem Jahr zentrale Weichenstellungen an. Deshalb lässt es sich Simonetta Sommaruga nicht nehmen, trotz der Corona-bedingten Absage des Stromkongresses 2022 das Wort an die Branche zu richten. In ihrer Video-Ansprache thematisiert die Energieministerin…

… das Rekordjahr 2021:

«Die globalen Investitionen in erneuerbaren Strom erreichten im letzten Jahr erneut einen Rekordwert. Der Ausbau der Photovoltaik in der Schweiz boomt. 2020 war ein Rekordjahr, und das haben wir 2021 wahrscheinlich noch übertroffen. Beim Zubau pro Kopf zählt die Schweiz mittlerweile zu den führenden Ländern in Europa. Und auch Gebäudesanierungen und der Heizungsersatz sind im Trend.»

… die Versorgungssicherheit:

«Ganz oben steht die Versorgungssicherheit. Hier müssen wir der Bevölkerung aufzeigen, woher in Zukunft der Strom kommt. Ein wichtiger Schritt ist die Vorlage des Bundesrats zur Stärkung der Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien, der Mantelerlass. […] Das Gesetz liegt seit einem halben Jahr vor, jetzt zähle ich darauf, dass das Parlament vorwärts macht.»

… den runden Tisch Wasserkraft:

«Bund, Kantone, Naturschutzverbände und Strombranche haben eine wichtige Vorleistung erbracht. […] Wir können 2 Terawattstunden Speicherwasserkraft bis 2040 zubauen. Strom, den wir brauchen, gerade im Winter. Deshalb sollte das Parlament jetzt die Mittel für diese Projekte rasch beschliessen.»

… die Netzstabilität:

«Mit dem Nein zum Rahmenabkommen sind die Dinge sicher nicht einfacher geworden, auf politischer und auf technischer Ebene. Alle Akteure sind aber an der Arbeit. Die Swissgrid hat letzte Woche die Verhandlungen für die Südgrenze erfolgreich abschliessen können. Das stärkt die Netzsicherheit.»

… die Zusammenarbeit mit der EU:

«Die Schweiz hat im Dezember [2021] mit sechs EU-Ländern, darunter auch unsere Nachbarstaaten, eine gemeinsame Erklärung zur Vorsorge vom Stromkrisen unterzeichnet. Wir wollen eng zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen, ohne jemanden auszuschliessen.»

… lange Verfahren für den Bau von neuen Anlagen:

«Ich lege dem Bundesrat schon bald eine Vorlage vor, mit der wir die Bewilligungsverfahren für grosse Wasserkraft- und Windanlagen beschleunigen.»

… Investitionen in den Energiebereich:

«Sicherheit kostet. Das ist im Energiebereich nicht anders als sonst wo. Im Energiebereich ist das Geld aber gut investiert. Heute sind wir sehr stark vom Ausland abhängig. Das können wir ändern. Dafür braucht es jetzt aber kräftige Investitionen im Strombereich.»

… die Rolle der Branche:

«Vieles läuft. Und dort, wo es Verbesserungen braucht, arbeiten wir an den Lösungen. Sicher ist: Vorwärts geht es nur gemeinsam. […] Ich danke Ihnen sehr für ihre Arbeit und ihren enormen Einsatz. Die Schweiz hängt wörtlich an ihnen und an ihrem Netz.»