Auf der Suche nach dem «perfekten Match»

Die passende Lehrstelle zu finden und so mit einem guten Start ins Berufsleben zu starten, ist nicht immer einfach. Genau dies will das Berufsbildungsportal Yousty Jugendlichen, welche sich für eine Ausbildung entscheiden, aber ermöglichen. Domenica Mauch, Co-Geschäftsführerin von Yousty, erläutert, wie das Unternehmen Jugendliche und Lehrbetriebe zusammenbringt.
05.04.2022
Co-Geschäftsführerin Yousty

Domenica Mauch

Domenica Mauch arbeitet seit 2013 bei Yousty, seit 2019 in der Geschäftsleitung. Die Pädagogin hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studiert und wünscht den Jugendlichen auf Lehrstellensuche das Gleiche, was sie seit neun Jahren bei 
Yousty erlebe: den perfekten Match!

Domenica Mauch, was ist Yousty?

Yousty ist das grösste Berufsbildungsportal der Schweiz. Auf unserer Plattform finden Lehrstellensuchende und Lehrbetriebe seit 2009 zueinander. Dafür arbeiten wir eng mit Unternehmen, Schulen sowie mit Berufs- und Branchenverbänden zusammen.

Wie unterstützen Sie Sekundarschülerinnen und -schüler mit Ihrer Plattform?

Aktuell sind auf yousty.ch knapp 18 000 Lehrstellen und rund 14 000 Schnupperlehrstellen aus der ganzen Schweiz ausgeschrieben. Wir bieten darüber hinaus die Möglichkeit für einen Berufs-Finder. Aufgrund der Auswertung dieses Checks werden den Lehrstellensuchenden 20 Berufe vorgeschlagen, welche ihren respektive seinen Fähigkeiten entsprechen. 

Warum so viele?

Das ist bewusst so breit gehalten. Viele Jugendliche wissen gar nicht, wie viele verschiedene Berufe es gibt, sondern gehen mit einem eingeschränkten Fokus auf zwei, drei mögliche Ausbildungen an die Lehrstellen­suche heran. Aufgrund ihrer Ergebnisse im Berufs-Finder können wir den Jugendlichen so auch ein wenig den Horizont öffnen und zusätzliche Berufe aufzeigen, die für sie geeignet wären.

Sich in 20 Berufsbilder einzulesen, ist aufwendig. Wie erreichen Sie, dass sich eine 15-Jährige, die Dachdeckerin werden möchte, auch mit dem Beruf einer Abdeckerin beschäftigt?

Wir bieten Lehrbetrieben und Berufsverbänden vielfältige Möglichkeiten, um sich und ihre Berufsbilder zu präsentieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei Video-Clips, denn mit diesem Medium werden Jugendliche einfach am besten abgeholt. Es ist einfacher, anhand eines Videos zu zeigen, was sich hinter bestimmten Tätigkeiten und Fachbegriffen effektiv verbirgt, als eine verständliche Beschreibung zu verfassen.

Es wird in Zukunft zwar mehr Jugendliche geben, die eine Ausbildung absolvieren müssen. Trotzdem wird es eine Lücke geben.

Die Kombination aus Videos, Berufs- und Firmenprofilen haben wir unter dem Begriff «Online-Schnuppern» zusammengefasst. Gerade die Firmenprofile sind wichtig, am besten als Video. So sehen Jugendliche gleich, welche Firmenkultur in einem potenziellen Ausbildungsbetrieb gelebt wird und ob das für sie passt. Durch diese Einblicke schaffen die Unternehmen Vertrauen.

Viele Branchen – gerade im handwerklichen Bereich – sind nicht in der Lage, genügend ausgebildete Fachkräfte zu rekrutieren. Das wird sicher auch auf yousty.ch sichtbar?

In unserem Lehrberufsbarometer ist natürlich die kaufmännische Ausbildung einsame Spitzenreiterin mit knapp 95 000 Anfragen. Auf den Plätzen folgen die Informatikerinnen und Informatiker, gefolgt von den Fachleuten Gesundheit und den MPAs. Die Gesundheitsberufe erlebten schon vor der Pandemie einen starken Aufschwung. Die letzten beiden Jahre haben diesen aber noch intensiviert. Das erste klassische Handwerk folgt mit den Schreinerinnen und Schreinern auf Rang 24. Netzelektrikerinnen und Netzelektriker liegen noch knapp im ersten Viertel auf Platz 111.

Aufgrund der demographischen Entwicklung wird sich die Lage in Zukunft aber weiter verschärfen?

Es wird in Zukunft zwar mehr Jugendliche geben, die eine Ausbildung absolvieren müssen, trotzdem werden diese die Baby-Boomer-Jahrgänge, die in absehbarer Zeit pensioniert werden, nicht vollständig ersetzen können. Es wird eine Lücke entstehen, die durch in einigen Kantonen sehr tiefe Hürden für eine gymnasiale Laufbahn grösser werden wird. Umso wichtiger wird ein Portal wie Yousty, welches Jugendliche und Betriebe zusammenbringt und allen den perfekten Match ermöglicht.

Neue Webseite Netzelektriker/in

Um das Berufsbild des Netzelektrikers / der Netzelektrikerin attraktiver zu gestalten und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, wurde die Webseite www.netzelektriker.ch komplett überarbeitet. Auf der Seite gibt es alle Informationen zur Ausbildung sowie sämtliche offene Lehrstellen - direkt eingebettet vom Berufsbildungsportal Yousty.