Die Energienetze stehen im Zentrum der Energiewende – sie müssen flexibel, effizient und zukunftssicher geplant und betrieben werden. Der Kurs Daten- und toolbasierte Netzentwicklung bietet Fachpersonen eine fundierte und praxisorientierte Weiterbildung, um den steigenden Anforderungen im Netzbetrieb gerecht zu werden.
In vier Kurstagen vertiefen die Teilnehmenden ihr Wissen über moderne Netzmodellierung, dynamische Netzprozesse, Lastverhalten und Zielnetzplanung. Dabei werden sowohl theoretische Grundlagen als auch praxisnahe Anwendungen vermittelt – stets mit dem Fokus auf aktuelle Herausforderungen wie E-Mobilität, Prosumer-Strukturen und moderne Tarifierungsmodelle.
Ziel der Veranstaltung
Nach Abschluss des Kurses verfügen die Teilnehmenden über das notwendige Rüstzeug, um Netzanalysen durchzuführen, zukunftsfähige Netzstrategien zu entwickeln und moderne Tools im beruflichen Alltag zielgerichtet einzusetzen.
Inhalt
1. Tag: Quasistationäre Netzmodellierung
- Grundlagen der Netzdimensionierung
- Symmetrische Netze
- Unsymmetrien in Verteilnetzen
- Berechnungen in Strangtopologien
- Stromverteilung und Knotenspannungen in Ring- oder Maschennetzen
Ziel: Die Teilnehmenden können die Grundlagen Grundlagen der quasistationären Netzmodellierung anwenden und lernen, verschiedene Beispiele in einem Netzsimulationstool zu berechnen.
2. Tag: Dynamisches Verhalten des Netzes
- Einführung in dynamische Vorgänge
- Modellierung von Regelstrukturen
- Wirkleistungs-Frequenzregelung
- Spannungs-Blindleistungsregelung
- Ursache und Wirkungen von Instabilitäten
- Beispiele von Netzausfällen
Ziel: Wichtige dynamische Vorgänge im Stromnetz können in eigenen Worten erklärt werden. Sie sind fähig, einfache Simulationen in einem Netzsimulationstool durchzuführen.
3. Tag: Lastprofile und Tarifierung
- Lastprofile und Kundengruppen bzw. Erzeugungsanlagen
- Prosumer, EVG, ZEV und LEG
- Tarifierung im Netz, Grundlagen und Ziele
- Neue Tarifmodelle, Umsetzung und Voraussetzung für die Wirkung
Ziel: Die Teilnehmenden sind künftig in der Lage, selbstständig plausible Leistungsdaten für ihr Stromnetz abzuschätzen, damit sie damit Netzsimulationen durchführen können. Sie kennen und wenden die Grundlagen der Tarifierung im Alltag an und können abschätzen, wie mit modernen Lösungen (ZEV, Tarife etc.) die Netzauslastung beeinflusst werden kann.
4. Tag: Zielnetzplanung
- Einfluss der Energiestrategie auf die Netzplanung
- Batteriespeicheranlagen und E-Mobilität
- Verschachtelung von Kundenanlagen und Gleichzeitigkeitsfaktoren
- Zielnetzplanung mit modernen Tools
Ziel: Die Teilnehmenden können darlegen, welche Einflussfaktoren und Daten für eine Zielnetzplanung wichtig sind und welche Tools notwendig sind. Dies unterstützt den Zielnetzplanungsprozess im Alltag und hilft dabei, das Netz möglichst kosteneffizient weiterzuentwickeln.
Methodik
Im Kurs kommen moderne Netzsimulationstools wie PowerFactory und Neplan zum Einsatz. Erfahrene Dozierende aus Praxis und Forschung begleiten die Teilnehmenden mit fundiertem Fachwissen und realitätsnahen Beispielen.
- Handout Dozierende
- Nutzung moderner Tools (z. B. Power Factory und Neplan)
Referentinnen und Referenten
- Prof. Michael Höckel, Professor für Energiesysteme, BFH
- Stefan Schori, Tenure Track Dozent, BFH
- Dr. Andreas Beer, Geschäftsführer, Alevar GmbH
Datum
Dienstag, 20. und Mittwoch, 21. Januar 2026 beim VSE in Aarau
Dienstag, 27. und Mittwoch, 28. Januar 2026 beim VSE in Aarau
Zeit
Ab 08:30 Begrüssungskaffee
08:45 bis 17:00 Uhr
Durchführungsort
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Fachverantwortliche im Netzbetrieb, Fachleute aus dem Ingenieur-, Kontroll- und Installationsbereich. Lieferanten von Anlagen und Apparaten. Personen, welche die Zusammenhänge bei Netzdimensionierung und Betrieb auffrischen und vertiefen wollen.
Preis
CHF 3'280 VSE-Mitglied CHF 2'480.00
alle Preise exklusiv Mehrwertsteuer
Kontakt
Raffael Burgy, Programmleiter technische Weiterbildung, VSE
Telefon: 062 825 25 22, raffael.burgy@strom.ch