Flexibel einsetzbares Holzheizkraftwerk in Schüpfheim ist eröffnet

Nach etwas über einem Jahr Bauzeit feierte das neue Holzheizkraftwerk der Wärmeverbund Schüpfheim AG Eröffnung. Das überaus flexible Kraftwerk sorgt zukünftig für warme Räume und produziert Strom. Für die Flexibilität setzt die Anlagenbetreiberin CKW verschiedene Technologien ein.

21.10.2025

Das ist eine Medienmitteilung der CKW – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.


Flexibilität ist in der Energieproduktion eine immer wichtigere Anforderung. Das neue Holzheizkraftwerk in Schüpfheim erfüllt sie in verschiedener Hinsicht.

Blockheizkraftwerke für Wärme und Strom 

Für die Grundlast sind vier Blockheizkraftwerke verantwortlich, die sowohl Wärme als auch Strom liefern. Jedes einzelne davon ist in der Leistung flexibel und kann bei Bedarf zugeschalten werden. Ideal für einen Wärmeverbund, dessen Absatzprognose während eines Sommermonats bei etwa 300 MWh und während eines Wintermonats bei etwa 2'000 MWh liegt. Ein zusätzlicher Vorteil: Je höher die Wärmeleistung, desto höher die Stromproduktion. Das bedeutet: Die vier Blockheizkraftwerke produzieren in der kalten Jahreszeit wertvollen Winterstrom.

Hybrid-Ölkessel mit Elektroeinsatz

Flexibel eingesetzt werden kann auch der Hybrid-Ölkessel: Dank integriertem Elektroeinsatz produziert er bei tiefer Stromnachfrage und gleichzeitig hoher Stromproduktion die notwendige Wärme mit Strom – beispielsweise an schönen Sommersonntagen. So wird das Stromnetz entlastet und die wertvolle Ressource Holz geschont.

Sobald die Wärmeproduktion der vier Blockheizkraftwerke im Herbst nicht mehr ausreicht, wird der Holzkessel angefeuert. Seine maximale Wärmeleistung von rund 2,5 MW stellt zusammen mit dem Holzkessel und den Blockheizkraftwerken den grössten Teil der Wärme für die angeschlossenen Gebäude sicher. Während ausgeprägten Kälteperioden – oder als redundante Produktion – unterstützt der Hybrid-Ölkessel mit einer maximalen Leistung von 3,5 MW.

Martin Schwab, CKW-CEO, ist überzeugt, dass solche Anlagen wichtig sind für die Zukunft: «Das flexible Holzheizkraftwerk reduziert den CO2-Ausstoss fossiler Quellen. Zusätzlich hilft es mit seiner Flexibilität in der Stromproduktion und -verbrauch sowie der Produktion von Winterstrom mit, die Versorgungssicherheit zu verbessern.»

Kurze Transportwege dank Holz aus der Region

An der Wärmeverbund Schüpfheim AG sind neben der Axpo Tochter CKW, die Gemeinde Schüpfheim und die Waldgenossenschaft oberes Entlebuch (WgoE) beteiligt. Die WgoE liefert den grössten Teil des notwendigen Brennmaterials – Holzschnitzel aus den umliegenden Wäldern. «Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserer einheimischen Ressource Holz die Energiewende unterstützen können», sagt Ruedi Gerber, WgoE-Präsident. Die Waldgenossenschaft bewirtschaftet eine Fläche von knapp 80 Quadratkilometern Wald – etwas mehr als die doppelte Fläche der Gemeinde Schüpfheim.

Ein Dankeschön an die Bevölkerung

«Im Vergleich mit anderen Projekten sind wir mit vier Jahren, von der Idee bis zur Umsetzung, sehr effizient unterwegs gewesen. Das freut uns, darauf dürfen wir stolz sein. Das zeigt auch, dass die Bevölkerung hinter dem Projekt steht», sagt Gemeindepräsident Hanspeter Staub. Er bedanke sich deshalb nochmals bei allen Betroffenen für ihre Geduld und das Verständnis während Bauphase der Fernwärmeleitung. «Dass wir nun mit modernster Technologie erneuerbare Energie aus unserem Kraftwerk in Schüpfheim an unsere Bevölkerung liefern können, freut uns sehr», so der Gemeindepräsident weiter. (CKW)