Wenn Nadia Keller über ihren beruflichen Werdegang spricht, wird schnell klar: Ihr Weg in die Energiebranche war alles andere als vorgezeichnet. «Mein beruflicher Werdegang ist recht vielfältig, da ich lange Zeit unentschlossen war, in welche Richtung ich gehen wollte», erzählt sie. Nach Jahren in der Hotellerie und zahlreichen Reisen entschied sie sich für ein Studium der Geografie und Soziologie – motiviert durch ihr Interesse an Klimafragen. «Parallel dazu fand ich diese Teilzeitstelle bei Swisspower, die es mir ermöglichte, diesen Sektor kennenzulernen.» Ein Zufall, wie sie sagt, «aber ein Zufall, der alles zum Besten gewendet hat».
Heute leitet Nadia Keller bei Swisspower zusammen mit Laura Roggo die Geschäftsstelle von Women in Power, einem Netzwerk , das Frauen in der Energiebranche zusammenbringt. Die Idee entstand aus einem klaren Bedarf: «Viele Frauen, die in diesem Sektor arbeiten, fühlen sich oft isoliert und vermissen einen Raum, in dem sie ihre Erfahrungen und Herausforderungen teilen können.» Women in Power bietet genau diesen Raum und verfolgt ein ambitioniertes Ziel: die Transformation des Energiesystems durch Vielfalt und Innovation voranzutreiben und die Sichtbarkeit von Frauen in der Energiebranche zu erhöhen.
Erfolge, die Vertrauen schaffen
Seit der Gründung hat sich das Netzwerk dynamisch entwickelt. «Unser grösster Erfolg ist das Vertrauen von mehr als 70 Partnern aus dem Energiesektor», betont Nadia Keller. Dieses Vertrauen sei die Basis für Kooperationen, gemeinsame Projekte und innovative Initiativen. Besonders stolz ist sie auf die wachsende Präsenz in der Westschweiz: «Es dauert immer etwas, bis sich ein Netzwerk bildet, aber wir beobachten mit Zufriedenheit ein stetiges Wachstum und ein zunehmendes Interesse.»
Herausforderungen und Visionen
Die Arbeit im Netzwerk bringt auch Herausforderungen mit sich, vor allem im Zeitmanagement. «Laura und ich bilden ein hervorragendes Team, wir ergänzen uns perfekt. Zwischen Studium und Arbeit müssen wir jonglieren, aber wir haben das Glück, eine Arbeit zu machen, die uns begeistert und Sinn macht.»
Und die Zukunft? Women in Power denkt gross: Ein Pool von Expertinnen soll entstehen, um die Präsenz von Frauen als Fachstimmen im Energiesektor zu stärken. Ausserdem wird die jährliche Veranstaltung weiterentwickelt – die erste zweisprachige Ausgabe ist für 2026 geplant. «Wir blicken sehr enthusiastisch in die Zukunft und freuen uns darauf, unser Netzwerk weiter auszubauen.»
Kooperation für mehr Sichtbarkeit
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Zusammenarbeit mit der Online-Plattform PerspectivE des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE). Gemeinsam verfolgen Women in Power und der VSE ein klares Ziel: mehr weibliche Autorinnen gewinnen, die mit Fachbeiträgen und Analysen ihre Expertise sichtbar machen. So entsteht nicht nur ein Raum für fundierte Inhalte, sondern auch eine Bühne, auf der Frauen als kompetente Stimmen der Energiebranche wahrgenommen werden. Diese Kooperation stärkt die fachliche Präsenz von Expertinnen und trägt dazu bei, die Energiewelt vielfältiger und innovativer zu gestalten.
Ein Netzwerk mit Wirkung
Women in Power ist mehr als ein Zusammenschluss – es ist eine Bewegung, die Frauen in einer Branche verbindet, die für die Zukunft entscheidend ist. Dabei steht der Gemeinschaftssinn im Vordergrund. Nadia Keller bringt es auf den Punkt: «Wir wollen Vielfalt fördern und nicht ins andere Extrem verfallen.» Mit dieser Haltung und einer klaren Vision wird das Netzwerk auch in den kommenden Jahren Impulse setzen.
