Was kann die neue Superbatterie Arbon?

Die Arbon Energie hat vor kurzem den grössten Indoor-Batteriespeicher der Schweiz in Betrieb genommen – gemeinsam mit CKW, SN Energie AG und egrid. Die Anlage gleicht Schwankungen im Stromnetz aus und soll damit einen wertvollen Beitrag zur Netzstabilität leisten. Wir haben mit Arbon Energie und CKW über das wegweisende Projekt gesprochen.
30.03.2021

Der starke Ausbau der erneuerbaren Energien hat Folgen: Täglich gibt es grosse Schwankungen und vielfach ändert sich die Lastflussrichtung in den Verteilnetzen. Diese sind längst keine Einbahnstrasse mehr, in der die Elektronen nur zum Endkunden fliessen. Eine Vielzahl von "Prosumenten" speist selbst generierten Strom ins Verteilnetz zurück – vor allem Betreiber kleiner und grosser Solaranlagen. Darum hat die Arbon Energie AG in eine netzdienliche Grossbatterie investiert. Sie hat als einer der ersten Grossspeicher im Kanton Thurgau im Februar den Betrieb aufgenommen. Die auf 1.25 Megawatt Leistung und 1.35 MWh Speicherkapazität dimensionierte Installation erlaubt, Speicherdienste in der Primär- oder in der Sekundärregelleistung anzubieten und Lastspitzen gegenüber vorliegenden Verteilnetzbetreiber zu reduzieren.

Die Grossbatterie hilft auch mit, im übergeordneten Übertragungsnetz Primär- und Regelenergie zu liefern

"Lokal dient der Grossspeicher der Spannungshaltung und Netzstabilität", sagt Silvan Kieber, Geschäftsführer bei Arbon Energie. "Die installierte Kapazität und Leistung bringen Vorteile bei der Spitzenlastkappung sowie der Vermarktung von Systemdienstleistungen. Das heisst die Grossbatterie hilft auch mit, im übergeordneten Übertragungsnetz von Swissgrid Primär- und Regelenergie zu liefern."

Was waren die grössten Herausforderungen bei dieser «Superbatterie» – und welche Rolle fällt solchen Speichern in fünf bis zehn Jahren zu? Timofej Kasakow, Leiter Origination bei CKW, hat dem VSE über das Projekt und die nähere Energiezukunft Auskunft gegeben.

"Lokale Flexibilitäten könnten in Zukunft ausgeschrieben werden"