VSE publiziert neue Branchenempfehlung zur netzverträglichen Regelung der Einspeisung von Solarstrom 

25.09.2025
Für die Umsetzung des Stromgesetzes und die Sicherstellung der Versorgungssicherheit ist ein erheblicher Ausbau erneuerbarer Energien erforderlich. Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) publiziert deshalb eine neue Branchenempfehlung zur netzverträglichen Regelung der Einspeisung von Solarstrom.  

Der VSE konkretisiert die Empfehlungen zur Umsetzung der garantierten Nutzung netzdienlicher Flexibilität. Das Stromnetz kommt zunehmend an die Grenzen seiner Belastbarkeit und muss jederzeit auf die maximale Leistung ausgelegt sein, auch wenn diese nur wenige Stunden im Jahr auftritt. Mit dem geplanten Zubau von Solarstrom wird sich das Problem weiter akzentuieren. Die Geschwindigkeit beim Zubau neuer Solaranlagen ist hoch, Netzausbau und Netzumbau dagegen beanspruchen deutlich mehr Zeit und sind teuer.  Dank  den Massnahmen der Branchenempfehlung kann der Ausbau von Solaranlagen rascher erfolgen und das Netz entlastet werden. 

Die Empfehlung gilt als Richtlinie im Sinne der Stromversorgungsverordnung und schafft die Grundlage für die Umsetzung der neuen gesetzlichen Vorgaben ab dem 1. Januar 2026.  Im Fokus steht die Einspeisung von Solarstromanlagen, deren Ausbau für die Erreichung der Netto-Null-Ziele entscheidend ist. Die Empfehlung sieht vor, dass ab 2026 alle neu installierten Wechselrichter von Solaranlagen bis zu 1’200 m ü. M. mit einer Einspeiselimitierung am Anschlusspunkt von 70 % der installierten Modul-Nennleistung parametriert werden; zusätzlich bestimmen die VNB die Massnahmen, die in ihrem Verteilnetz zur Umsetzung des NOVA-Prinzips erforderlich sind, wobei diese auch bestehende PV-Anlagen (Retrofit) betreffen können. Die gesamte Solaranlage kann durch Eigenverbrauch und Speicherung weiterhin zu 100% genutzt werden, sofern intelligente Steuerungen oder Speicher verwendet werden. Gemäss Stromgesetz müssen etwaige Produktionsverluste infolge dieser Limitierung nicht entschädigt werden. Mit der optimierten Einspeisung ins Netz können Produktionsverluste minimiert und die Netzstabilität erhöht werden.

Produktionsverluste minimieren und Netzstabilität erhöhen 

Für die Umsetzung des Stromgesetzes und die Sicherstellung der Versorgungssicherheit ist ein erheblicher Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich. Mit der Zunahme an erneuerbaren Energien nimmt die Stromproduktion und -einspeisung zu.  

Ab dem 1. Januar 2026 schafft das neue Stromgesetz die Grundlage für die netzverträgliche Nutzung von Flexibilität bei Energieerzeugungsanlagen. Die Branchenempfehlung zeigt, wie Verteilnetzbetreiber diese Vorgaben einheitlich umsetzen sollen. Ein zentraler Punkt ist die Einspeiselimitierung am Anschlusspunkt auf 70% der DC-Leistung, zum Beispiel mittels einer Parametrierung des Wechselrichters oder des Energiemanagementsystems. Die neue Branchenempfehlung wurde in enger Zusammenarbeit mit der gesamten Branche erarbeitet und wird von allen relevanten Verbänden – darunter auch Swissolar und VSGS – mitgetragen und gemeinsam unterstützt. 

Die netzverträgliche Solarstrom-Einspeisung entlastet das Stromnetz und schafft Kapazität für tausende neue Solaranlagen. Durch die Begrenzung auf 70 % der Modulleistung werden Leistungsspitzen reduziert, was den Netzausbau und die Kosten senkt. Solaranlagenbesitzer:innen sind dabei kaum betroffen: Der Ertragsverlust beträgt maximal 3 % und kann reduziert werden, mit der Ausrichtung der Anlage oder durch den Einsatz von Speicher oder flexible Verbraucher. Ein Energiemanagementsystem hilft bei der Eigenverbrauchsoptimierung. Die VSE Studie «Energiezukunft 2050» zeigt deutlich: Zusätzliche Speicher, flexible Lösungen und eine bessere Steuerung der Solaranlagen sind entscheidend für ein resilientes Energiesystem.  

Die Branchenempfehlung ist ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Energiewende und eine effiziente Nutzung der Stromnetze in der Schweiz. 

Zur Branchenempfehlung

Mediensprecherin

Irit Mandel

Tel. +41 62 825 25 30, irit.mandel@strom.ch

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