Animierend: Die neue VSE-Strategie

Gut bleiben kann nur, wer sich ständig verbessert. Der VSE hat seine Strategie überarbeitet – und dem Wandel in der Energiewelt angepasst. Der Animationsfilm zum Thema.
06.05.2020

Die letzte VSE-Strategie stammt aus dem Jahr 2008. In den letzten 12 Jahren hat sich die Energiewelt entscheidend verändert. Die nukleare Katastrophe in Fukushima, der rasante Aufstieg der Erneuerbaren, der Klimavertrag von Paris: Zahlreiche neue Voraussetzungen prägen die Energiewirtschaft, während technische Errungenschaften neue Wege ebnen. 
 
Der VSE-Vorstand hat deshalb im Juli 2018 beschlossen, die Verbandsstrategie zu überarbeiten. Ein Strategieausschuss mit Vertretern aller Interessensgruppierungen, unter Vorsitz des Präsidenten, war der erste Schritt. In fünf Ausschusssitzungen zwischen November 2018 und Juli 2019 entstand dann die neue VSE-Strategie. In einem eingängigen Animationsfilm wird sie kurz und bündig auf den Punkt gebracht.

Animationsfilm

Mission und Ziele des VSE

In der Analysephase hat der Strategieausschuss das Umfeld, die Anspruchsgruppen und die Stärken und Schwächen des Verbands unter die Lupe genommen. Treiber wie Digitalisierung, Regulierung und dezentrale Versorgung prägen die Energiewirtschaft: Sie gilt es in strategische Entscheide miteinzubeziehen. Eine vernetztere und komplexere Energiewelt entsteht hier und jetzt in der der  VSE eine prägende Rolle spielt. Dies spiegelt sich in seiner Mission wider: Der VSE ist der national und international anerkannte Branchendachverband der Schweizer Stromwirtschaft.​ Er koordiniert und bündelt die gemeinsamen Interessen und Kompetenzen seiner Mitglieder und vertritt diese gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dadurch sorgt er für verlässliche Rahmenbedingungen für eine sichere, markt- und wettbewerbsfähige und nachhaltige Stromversorgung in der Schweiz.​ Das ist die Mission des VSE.

In der Strategieentwicklung ging es dann darum den gemeinsamen  Weg in dieser komplexen Energiewelt zu definieren:  Der Branchendachverband bildet die Plattform zur Repräsentation und Interessensvertretung für die schweizerische Stromwirtschaft.​ Er ist für eine breite Mitgliederbasis interessant – und sichert sich so eine glaubhafte Repräsentation und Interessensvertretung der Stromwirtschaft gegenüber allen relevanten Stakeholdern.​ Mit seinem Aus- und Weiterbildungsangebot leistet der VSE für alle Hierarchiestufen einen wesentlichen Beitrag für gut ausgebildete Fachkräfte in der Branche.​

Quo vadis VSE? Die Meinung des Vorstands

Wie liess sich im Vorstand eine Strategie entwickeln, die möglichst breit abgestützt ist? Was bedeutet die neue Strategie für den Verband und die Mitgliedunternehmen? Wir haben beim Verbandspräsidenten und zwei Vertretern aus dem Vorstand nachgefragt.

Michael Wider, es ist herausfordernd, eine Strategie zu definieren, die von allen Interessengruppierungen getragen wird. Wie hast du den Prozess erlebt?

Michael Wider: Gerade die Heterogenität der Zusammensetzung unserer Mitglieder und des Vorstands macht einen Verband wie den VSE stark. Was man an Mehrzeit investiert, findet man in der Qualität der Entscheide wieder. Sie widerspiegeln dann wirklich die Meinung einer Branche. So hat es sich auch im Strategieprozess gezeigt – und das Resultat wird entsprechend breit getragen. Zudem war es ein erbauliches, wertvolles Erlebnis, mit dem Management, das den Prozess perfekt vorbereitet hatte, und mit den Vorstandskollegen so intensiv zu arbeiten.

Urs Meister, was sind deine persönlichen Erkenntnisse aus der Entwicklung der Verbandsstrategie? Weshalb ist sie für den Verband wichtig?

Urs Meister: Eine Verbandsstrategie ist keine Unternehmensstrategie. Zwar muss auch die Strategie eines Verbands die vielfältigen technischen und marktlichen Veränderungen berücksichtigen, darüber hinaus aber muss sie unterschiedliche Strukturen und Stossrichtungen der Mitglieder abholen. Trotzdem soll die Strategie klar sein, dem Verband eine konsistente und zugleich flexible Ausrichtung in einer veränderlichen Welt geben. Ein solcher Strategieprozess ist alles andere als einfach. Er hilft aber, das gegenseitige Verständnis für die unterschiedlichen Sichtweisen im Verband zu schärfen.

Vincent Collignon, was ist für dich in der Umsetzung der neuen Strategie wichtig?

Vincent Collignon: Die Energiewelt verändert sich, die Erwartungen der Verbraucher entwickeln sich weiter. Deshalb muss sich auch die VSE Strategie anpassen. Wir müssen also den Mut haben, Dinge zu innovieren und die Energieeffizienz zu nutzen, und wir müssen den Erneuerbaren in der Verbandsstrategie einen entsprechenden Platz einräumen. Die Akteure unserer Branche können so zur Energiewende beitragen, ihre wichtige Rolle in der Energiepolitik auch weiterhin einnehmen und ihre Kunden glücklich machen.