Stromverbrauch

Rund ein Viertel der insgesamt in der Schweiz verbrauchten Energie macht Elektrizität aus. Im Jahr 2022 wurden 57 Terawattstunden Strom verbraucht. Der Stromverbrauch wird bis 2050 durch die Elektrifizierung von Mobilität, Wärme und Industrie auf ca. 80 bis 90 Terawattstunden pro Jahr ansteigen. Trotz des stark steigenden Strombedarfs wird der Gesamtenergiebedarf dank der Substitution von fossilen Energien mit Elektrizität sinken.

Anfang der 2000er-Jahre stieg der Stromverbrauch deutlich an. Wurden um die Jahrtausendwende 52 Terawattstunden Strom pro Jahr verbraucht, lag der Endverbrauch 2010 bei 60 TWh. Seither ist er leicht rückläufig. Zwar hat das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in den vergangenen zehn Jahren zu einem weiteren Anstieg des Stromverbrauchs geführt. Dieser wurde aber durch Effizienzmassnahmen, die auf technische Innovation und politische Massnahmen zurückzuführen sind, überkompensiert. 2022 betrug der Stromendverbrauch 57 TWh.

Industrie, Dienstleistungen und Haushalte sind Hauptstromnutzer 

Mit fast 55 Prozent Verbrauchsanteil sind Industrie, Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen die Hauptstromnutzer in der Schweiz. Haushalte verbrauchen ein Drittel des Stroms in der Schweiz. Auch der Verkehr verbraucht immer mehr Strom. Die SBB und weitere Verkehrsbetriebe inkl. Elektromobilitätsverkehr benötigen 2022 zusammen 8.8 Prozent des Schweizer Stroms. Der Strombedarf in der Mobilität wird im Zuge der Dekarbonisierung steigen. Denn für das Ziel Klimaneutralität bis 2050 ist die Elektrifizierung des Strassen-, Güter- und Schienenverkehrs eine zentrale Komponente.

Der Schweizer Endverbrauch lag 2022 bei 57 TWh.

Strom ist aktuell der zweitbedeutendste Energieträger in der Schweiz. Strom machte 2022 etwas mehr als einen Viertel des Gesamtenergieverbrauchs aus (26.84%). Treibstoffe sind gemäss Gesamtenergiestatistik 2022 des Bundes nach wie vor die wichtigsten Energieträger (33.5%). Nach der Elektrizität folgen Gas (13.3%) und Erdölbrennstoffe (11.9%) und Übrige (14.5%).

2050: Gesamtenergieverbrauch sinkt wegen Elektrifizierung

Energieeffizienz ist einer der grossen Pfeiler der Energiestrategie 2050 und auch der VSE Roadmap Versorgungssicherheit. Der Basisstrombedarf der Schweiz wird bis 2050 aufgrund verbesserter Technologie, Effizienzmassnahmen und Sektorkopplung (Verschränkung von Strom, Wärme, Mobilität und Industrieabläufen) zwar leicht sinken.

Die Substitution von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas in Verkehr, Wärme und Industrie, die eine Voraussetzung für die Erreichung der Klimaziele (Klimaneutralität bis 2050) ist, führt gemäss der VSE Studie «Energiezukunft 2050» zu einem stark steigenden Elektrizitätsbedarf von heute 62 TWh auf ca. 80 bis 90 TWh im Jahr 2050. Je nach Szenario der wissenschaftlichen Studie entspricht das einem Anstieg von 25-40%.

Aufgrund des steigenden Strombedarfs durch die Elektrifizierung und der sukzessiven Stilllegung der schweizerischen Kernkraftwerke (bis voraussichtlich 2044) entsteht eine Produktionslücke von knapp 40 TWh, die durch den Zubau neuer Produktionsanlagen aufgefüllt werden muss.

Bis 2050 müssen etwa 40 TWh an Produktion zugebaut werden, um den steigenden Strombedarf decken zu können. (Darstellung aus EZ2050)

Obwohl der Stromanteil steigt, sinkt der Gesamtenergieverbrauch im Jahr 2050 um gut 25 Prozent von heute rund 200 TWh Endenergie aller Art auf ungefähr 150 TWh. Dies eben als Folge der Dekarbonisierung des Energiesystems (praktisch vollständiger Ersatz fossiler Energie durch Strom), weil dadurch massive Effizienzgewinne entstehen. Elektrische Systeme sind i.d.R. effizienter als fossile. Strom wird 2050 der bedeutsamste Energieträger der Schweiz sein.