Anfang der 2000er-Jahre stieg der Stromverbrauch deutlich an. Wurden um die Jahrtausendwende 52 Terawattstunden Strom pro Jahr verbraucht, lag der Endverbrauch 2010 bei 60 TWh. Seither ist er leicht rückläufig. Zwar hat das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in den vergangenen Jahren zu einem weiteren Anstieg des Stromverbrauchs geführt. Dieser wurde aber durch Effizienzmassnahmen, die auf technische Innovation und politische Massnahmen zurückzuführen sind, überkompensiert. 2024 betrug der Stromendverbrauch 57 TWh (vgl. 2023: 56.1 TWh).
Industrie, Dienstleistungen und Haushalte sind Hauptstromnutzer
Mit fast 55 Prozent Verbrauchsanteil sind Industrie, Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen die Hauptstromnutzer in der Schweiz. Haushalte verbrauchen ein Drittel des Stroms in der Schweiz. Auch der Verkehr verbraucht immer mehr Strom. Die SBB und weitere Verkehrsbetriebe inkl. Elektromobilitätsverkehr benötigen 2023 zusammen 9.3% des Schweizer Stroms. Der Strombedarf in der Mobilität wird im Zuge der Dekarbonisierung steigen. Denn für das Ziel Klimaneutralität bis 2050 ist die Elektrifizierung des Strassen-, Güter- und Schienenverkehrs eine zentrale Komponente.
Strom ist aktuell der zweitbedeutendste Energieträger in der Schweiz. Strom machte 2023 etwas mehr als einen Viertel des Gesamtenergieverbrauchs aus (26.3%). Treibstoffe sind gemäss Gesamtenergiestatistik 2023 des Bundes nach wie vor die wichtigsten Energieträger (35%). Nach der Elektrizität folgen Gas (12.3%) und Erdölbrennstoffe (11.5%) und Übrige (14.9%).
Stromverbrauch steigt massiv, Gesamtenergieverbrauch sinkt dank Elektrifizierung und mehr Effizienz
Der Landesstromverbrauch steigt um rund 50% auf ca. 91 TWh bis 2050 gegenüber heute. Die Hauptgründe für den steigenden Stromverbrauch sind die Elektrifizierung von Mobilität und Wärme/Kälte, die Digitalisierung (bspw. Rechenzentren) und die Energieumwandlung (bspw. Elektrolyse, CCS, Grosswärmepumpen für Fernwärme). Der Gesamtenergieverbrauch der Schweiz sinkt jedoch deutlich, weil Strom effizienter ist als fossile Energien. Ohne zukünftige Effizienzmassnahmen wäre der Stromverbrauch im Jahr 2050 um ca. 10 TWh höher.