Hohe Stromproduktion aus Wasserkraft im Jahr 2020 für die Grande Dixence SA

Die Grande Dixence SA hat im Geschäftsjahr 2020 2’458 GWh Strom aus erneuerbarer Energie produziert. Dies sind 7% mehr als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Gestehungskosten betrugen 6,81 Rp./kWh. Die Abgaben an die öffentliche Hand in Form von Wasserzinsen und verschiedenen Steuern beliefen sich auf 48,8 Mio. CHF, was 29% der Gestehungskosten entspricht. Auf Betriebsebene konnte die Grande Dixence SA von der Flexibilität und der guten Leistung des Kraftwerks Bieudron für die Turbinierung des im Lac des Dix gestauten Wassers profitieren und damit den temporären Stillstand der Kraftwerke Fionnay und Nendaz kompensieren.
29.04.2021

Das ist eine Medienmitteilung von AEW – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Betrieb

Im zurückliegenden Geschäftsjahr sind 507,5 Mio. m3 Wasser aus dem Eringertal und dem Mattertal in den Lac des Dix geleitet worden, davon wurden 297,2 Mio. m3 gepumpt. Der Wasserzufluss lag rund 12% über dem Mehrjahresdurchschnitt seit Betriebsbeginn. Am 29. Juli 2020 flossen innert 24 Stunden 5,957 Mio. m3 Wasser aus dem Hauptsammelstollen in den Stausee von Grande Dixence. Dies ist deshalb besonders bemerkenswert, weil es einer Produktion von ca. 25 GWh entspricht. Mit einem konstanten durchschnittlichen Durchfluss von 68,95 m3 /s war der 29. Juli somit der Tag mit dem höchsten Zufluss im Sommer 2020. Im Geschäftsjahr 2020 produzierte die Grande Dixence SA 2458 GWh Strom. Dieser Wert liegt 7% über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Aussergewöhnliches Ereignis

Seit Juni 2016 sind die Druckleitungen zwischen der Staumauer der Grande Dixence und der Rhône komplett stillgelegt. Seither wird die gesamte Produktion von Grande Dixence durch die Kraftwerkszentrale Bieudron (Cleuson-Dixence) bereitgestellt. Die Arbeiten zur Erneuerung der Druckrohrleitung Péroua–Condémines, deren Kosten auf 48,5 Mio. CHF geschätzt werden, wurden im Sommer 2020 aufgenommen und verliefen bisher nach Fahrplan. Die Anlage soll im Herbst 2023 wieder in Betrieb genommen werden. Diese lange Stillstandszeit wird auch genutzt, um Wartungsarbeiten und Investitionen an anderen Teilen der Anlagen zwischen der Staumauer der Grande Dixence und der Rhône durchzuführen.

Finanzen

Die Grande Dixence SA ist ein Partnerwerk. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass die Aktionäre einerseits die gesamte Stromproduktion übernehmen und anderseits für den jährlichen Aufwand aufkommen sowie eine steuerlich erforderliche Dividende ausschütten. Durch die Übernahme der Jahreskosten tragen die Aktionäre die Risiken der Vermarktung des produzierten Stroms. Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich der Aufwand der Aktionäre der Grande Dixence SA auf 167,4 Mio. CHF, dies entspricht 6,81 Rp. pro erzeugte kWh. Die Abgaben an die öffentliche Hand, unter anderem in Form von Wasserzinsen und verschiedenen Steuern, betrugen 48,8 Mio. CHF und damit 29% der Gestehungskosten pro kWh (1,97 Rp.).

Sicherheit an den Flussufern

In Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Walliser Stromproduzenten (VWSP) hat die Grande Dixence SA im Jahr 2020 die Kommunikation gegenüber den Nutzern der Gebiete entlang der Wasserläufe erneuert. So sollen die Nutzer noch besser über die Gefahren im Zusammenhang mit plötzlich auftretendem Hochwasser in Flüssen und Bächen unterhalb von Kraftwerksanlagen informiert werden. Zusätzlich zu den bestehenden Warnschildern sowie dem Einsatz von Studenten auf den Wanderwegen werden regelmässig punktuelle Sensibilisierungskampagnen durchgeführt: Diese erfolgen in Radio und Zeitungen, mittels Plakaten in öffentlichen Verkehrsmitteln und durch Meldungen in entsprechenden SmartphoneApps. Im Sommer 2020 wurden mehr als 15‘000 Wanderer von HYDRO-Guides angesprochen.

Generalversammlung 2021

Die ordentliche Generalversammlung vom 29. April 2021 stimmte den von den Aktionären vorgeschlagenen Änderungen im Verwaltungsrat zu. Markus Dietrich, Leiter Wasserkraftwerke der BKW Energie AG, folgt auf Andreas Stettler, der sich nicht mehr zur Wiederwahl stellte. Michel Kolly, Leiter Digital & Commerce bei Alpiq, und Paul Michellod, Senior Strategist bei Alpiq, folgen auf Thomas Bucher und Gilles Robert-Nicoud, die beide ihren Rücktritt erklärt hatten. Die Aktionäre genehmigten den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2020 und entlasteten die Mitglieder des Verwaltungsrats. (grande-dixence)