Strom aus Erneuerbaren: Vorbild Schweiz

Die Schweizerische Energiestiftung (SES) bezeichnet die Schweiz in ihrer neusten Medienmitteilung als «Entwicklungsland». Sie bezieht sich dabei äusserst einseitig auf die noch geringe Stromproduktion aus Sonne und Wind. Der Gesamtblick zeigt die Schweiz als Vorbild: Über 60% der Schweizer Stromproduktion 2015 stammen heute aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft alleine: 59.9%, Quelle: BFE, Medienmitteilung vom 19.4.16). Damit platziert sich die Schweiz in Europa auf dem Podest, was den Stromanteil aus erneuerbaren Ressourcen angeht.
18.05.2016

Die Schweizerische Energie-Stiftung (SES) vergleicht in ihrem neuen Ökostrom-Ranking die Pro-Kopf- Produktion von Solar- und Windkraftstrom der europäischen Länder. Dabei landet die Schweiz laut der SES auf dem letzten Platz. Das Ranking setzt den Akzent auf einzelne Energieformen, statt die nötige Gesamtsicht zu wahren. Tatsächlich generiert die Schweiz 59.9% ihrer Stromproduktion aus der ebenfalls erneuerbaren Wasserkraft – dem Rückgrat unserer Stromversorgung.


Damit steht unser Land – neben Norwegen und Österreich – auf dem Podest, was den Anteil der Stromproduktion aus erneuerbarer Energie angeht. Dank des Preiszerfalls bei Solarmodulen dürfte die Solarenergie weiter stark zulegen. Die Grossbank UBS prognostiziert einen Anteil von 16% an der Gesamtproduktion für das Jahr 2050 (Studie «Neue Energie für die Schweiz»). Bis 2050 soll Strom in der Schweiz zu rund 90% aus erneuerbaren Energien erzeugt werden, so dieselbe Studie.


Wichtig im Zusammenhang mit derartigen Entwicklungen ist der Blick auf das Gesamtsystem, statt nur auf die Produktion. Die zunehmend dezentrale Stromproduktion – etwa über private Solarzellen – stellt neue Anforderungen an das Übertragungs- und Verteilnetz. Auch intelligente Strukturen («Smart Grids») werden nötig, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Für den anstehenden Um- und Ausbau der Netze sind effiziente Bewilligungsverfahren entscheidend. Gelingt der Ausbau nicht schnell genug, können unter Umständen Windkraft und Solarenergie nicht in grösserem Massstab genutzt werden.


Der VSE setzt sich ein für eine nachhaltige Energiepolitik, welche diesen Faktoren Rechnung trägt. Die Schweiz hat mit ihrem hohen Anteil an Erneuerbaren Energien heute schon eine Vorbildfunktion, welche sie in Zukunft weiter ausbauen kann.