Berufsprüfung Kernkraftwerk-Anlagenoperateure mit eidg. Fachausweis

Kernkraftwerk-Anlagenoperateurinnen und Kernkraftwerk-Anlagenoperateure (KKW-AO) leisten einen wichtigen Beitrag zum sicheren und störungsfreien Betrieb von Kernkraftwerken. Im 24-Stunden-Schichtbetrieb tragen sie während des ganzen Jahres durch Anlagerundgänge, Schalthandlungen und Begleitung von Testläufen zu einer Strom- und Prozesswärmeproduktion bei, die für Menschen und Umwelt die grösstmögliche Sicherheit bietet.

Berufsprüfung Kernkraftwerk-Anlagenoperateure mit eidg. Fachausweis

Tätigkeitsbereich und Anforderungsprofil

Die KKW-Anlagenoperateure betreuen alle Anlagen und Systeme, die ausserhalb des Kommandoraums liegen. Sie kontrollieren auf Rundgängen sämtliche Wasseraufbereitungs-, Lüftungs- und Aussenanlangen sowie die Anlagenteile. Sie analysieren die Messwerte für Prozessgrössen wie Temperatur, Druck, Spannung und Leistung. Bei ihrer Arbeit stehen sie in engem Kontakt mit dem Reaktoroperateur und dem Schichtchef. Sie betreuen Hilfsanlagen selbständig und nehmen auf Anweisung oder gemäss Checklisten Schalthandlungen vor. In Zusammenarbeit mit den Technikern im Kommandoraum prüfen sie Komponenten und Systeme.

Die Tätigkeiten des KKW-Anlagenoperateurs bringen grosse Verantwortung mit sich. Sie erfordern hohe Zuverlässigkeit und Konzentrationsfähigkeit sowie ein akribisches Einhalten der Sicherheitsvorschriften und Arbeitsvorgaben. Technisches Verständnis, Aufnahmefähigkeit für komplexe Betriebsabläufe, gute Anlagenkenntnisse und Selbstdisziplin sind gefragt.

Praktische und theoretische Ausbildung

Um den Anforderungen dieser Arbeit gewachsen zu sein, durchlaufen KKW-Anlagenoperateure zuerst eine praktische Ausbildung im Kraftwerk, gefolgt von einem theoretischen Teil.

Alle wichtigen Tätigkeiten werden vor Ort praktisch gelehrt, gelernt und begleitet geübt (Peer Checking). Nach dem Abschluss einer praktischen, werkspezifischen Prüfung und einem Jahr Berufserfahrung sind KKW-Anlagenoperateure in der Lage die Aufgaben selbstständig zu übernehmen und auszuführen. Die praktische Prüfung ist ein Zulassungskriterium zur theoretischen Ausbildung zur eidgenössischen Berufsprüfung.

Der theoretische Ausbildungsteil liefert zusätzliches, vertieftes fachtechnisches Wissen. Es werden für alle KKW relevante Themen wie Kernphysik, Reaktortechnik, Maschinen- und Elektrotechnik, Kraftwerkschemie, Messtechnik oder gesetzliche Grundlagen sowie Strahlenschutz, Arbeitsschutz und Brandschutz unterrichtet.

Die Energiestrategie 2050 sieht vor, dass in der Schweiz keine Kernkraftwerke mehr gebaut und die bestehenden dereinst stillgelegt werden. Das Arbeitsumfeld vieler KKW-Mitarbeiter wird sich daher verändern; einerseits entstehen neue Aufgaben und Tätigkeiten, anderseits verschwinden gewisse Arbeitsgebiete. Die Reform der Ausbildung zum KKW-Anlagenoperateur trägt dieser Anforderung Rechnung, indem sie neu zwei Fachrichtungen anbietet. Neben der Ausbildung zum Anlagenoperateur Betrieb wird auch die Ausbildung zum Anlagenoperateur Nachbetrieb/Rückbau angeboten.

Ausbildungs- und Prüfungsdaten

  • 24.04.2023 – 28.04.2023: 1. Teil Grundlagenkurs an der Nukleartechnikerschule (NTS) in Baden
  • 08.05.2023 – 12.05.2023: 2. Teil Grundlagenkurs an der Nukleartechnikerschule (NTS) in Baden
  • 11.09.2023 – 12.09.2023: 1. Teil Vorbereitungskurs im KKW Beznau
  • 23.10.2023 – 27.10.2023: 2. Teil Vorbereitungskurs im KKW Beznau
  • 17.11.2023 – 24.11.2023: Berufsprüfung

Prüfungsdokumente und Anmeldeformular

Die Prüfungsordnung über die Berufsprüfung für Kernkraftwerk-Anlagenoperateurinnen und -operateure sowie die Wegleitung vom 16.10.2017 legen die Rahmenbedingungen für die Berufsprüfung fest. Die Trägerschaft der Berufsprüfung für KKW-AO ist der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE.

Kontakt

Ihre Ansprechsperson für Fragen zur Berufsprüfung KKW-AO: Katja Villiger