Stromverbrauch 2023 um 1,7% gesunken

Im Jahr 2023 lag der Stromendverbrauch in der Schweiz mit 56,1 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) unter dem Niveau des Vorjahres (-1,7%). Die inländische Erzeugung (nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen) betrug 66,7 Mrd. kWh. Der physikalische Stromexportüberschuss lag bei 6,4 Mrd. kWh.
18.04.2024

Das ist eine Medienmitteilung des BFE – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Der Landesverbrauch lag 2023 bei 60,3 Mrd. kWh. Nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4,2 Mrd. kWh ergibt sich ein Stromendverbrauch von 56,1 Mrd. kWh. Das sind 1,7% oder 1,0 Mrd. kWh (entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 200‘000 Haushalten) weniger als 2022 (57,0 Mrd. kWh). Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr betrugen -3,8% im ersten Quartal, -2,5% im zweiten, -1,9% im dritten und +1,5% im vierten Quartal.

Zu den Bestimmungsfaktoren der Stromverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen des Energieverbrauchs weitere Aufschlüsse liefern (Publikation im Oktober 2024). 2023 wirkten die allgemeine Wirtschaftsentwicklung, die Bevölkerungsentwicklung sowie die Witterung verbrauchssteigernd

  • Wirtschaftsentwicklung: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2023 gemäss den ersten provisorischen Ergebnissen um 0,7% zu (ohne Sportevent-Bereinigung; Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO).
  • Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerung der Schweiz nahm 2023 gemäss den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom 4. April 2024 um 1,26% zu.
  • Witterung: 2023 nahmen die Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr um 1,8% zu (siehe Tabelle im Anhang). Da in der Schweiz gegen 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet werden, wirkt diese Entwicklung leicht verbrauchssteigernd.

Inländische Elektrizitätsproduktion 2023

Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung) stieg 2023 um 13,5% auf einen neuen Rekordwert von 72,1 Mrd. kWh (2022: 63,5 Mrd. kWh). Nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 5,4 Mrd. kWh ergibt sich eine Nettoerzeugung von 66,7 Mrd. kWh. In allen Quartalen des Jahres lag die Landeserzeugung über dem entsprechenden Vorjahreswert (+9,8%; +7,4%; +17,6%; +18,7%).

Die Wasserkraftanlagen (Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke) produzierten 21,7% mehr Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke +12,9%, Speicherkraftwerke +29,3%). Mit 40,8 Mrd. kWh war dies nach dem Rekordjahr 2001 (42,3 Mrd. kWh) das zweithöchste Produktionsergebnis der Wasserkraftanlagen.

Die Stromproduktion der vier schweizerischen Kernkraftwerke stieg um 1,0% auf 23,3 Mrd. kWh (2022: 23,1 Mrd. kWh). 2023 lag die Verfügbarkeit des schweizerischen Kernkraftwerkparks bei 90,0% (2022: 89,5%).

An der gesamten Elektrizitätsproduktion waren die Wasserkraftwerke zu 56,6% (davon Laufkraftwerke 24,3%, Speicherkraftwerke 32,3%), die Kernkraftwerke zu 32,4% sowie die konventionell-thermischen und erneuerbaren Anlagen zu 11,0% beteiligt.

Exportüberschuss im Jahr 2023

Bei physikalischen Importen von 27,5 Mrd. kWh und physikalischen Exporten von 33,9 Mrd. kWh ergab sich 2023 ein Exportüberschuss von 6,4 Mrd. kWh (2022: Importüberschuss von 3,4 Mrd. kWh). Im ersten und im vierten Quartal (Winterquartale) importierte die Schweiz per Saldo 0,6 Mrd. kWh (2022: 5,6 Mrd. kWh), im zweiten und dritten Quartal exportierte sie per Saldo 7,0 Mrd. kWh (2022: 2,2 Mrd. kWh).

Der Erlös aus den handelsbasierten Stromexporten betrug gemäss den Angaben des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) 4'678 Mio. Franken (11,64 Rp./kWh). Für die handelsbasierten Stromimporte fielen Ausgaben von 3'702 Mio. Franken an (10,71 Rp./kWh). Somit ergab sich im Jahr 2023 für die Schweiz ein positiver Aussenhandelssaldo von 976 Mio. Franken (2022: positiver Aussenhandelssaldo von 71 Mio. Franken) [Quelle: BAZG / swissimpex; Stand: 2.4.2024]. Auffallend ist dabei, dass sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert haben (nunmehr wieder in etwa auf dem Niveau des Jahres 2021). (bfe)