Energie Zukunft Schweiz: Schwimmende Solarkraftwerke auf Schweizer Seen

Schnell und günstig jährlich 15 TWh (25% des gesamten Schweizer Elektrizitätsbedarfs) mehr erneuerbarer Schweizer Strom ist laut einem neuen White Paper von Energie Zukunft Schweiz technisch möglich und wirtschaftlich: Das Unternehmen schlägt vor, vorübergehend 5% der Schweizer Seefläche mit schwimmenden Photovoltaik-Anlagen auszustatten. Die Kosten beliefen sich laut Berechnungen auf rund 11-12 Mia. CHF, Gestehungskosten lägen zwischen 5-6 Rp. pro kWh und damit weit unter dem aktuellen Grosshandelspreis. Erste kontaktierte Investoren zeigen sich interessiert. Mit einem grossen Pilotprojekt auf einem grösseren Schweizer See sollen möglichst rasch Auswirkungen auf Umwelt und Landschaft in der Schweiz untersucht werden.
23.06.2022

Das ist eine Medienmitteilung der Energie Zukunft Schweiz – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.


Schwimmende Solarstrom-Anlagen als rasche Übergangslösung

Ein White Paper der Energie Zukunft Schweiz AG schlägt vor, ab spätestens 2030 in der Schweiz zusätzliche 15 Terawattstunden (TWh) erneuerbaren Solarstrom pro Jahr zu produzieren. Diese Elektrizitätsmenge entspricht einem Viertel des Landesbedarfs. Der Solarstrom soll aus temporären schwimmenden Gross-Solarkraftwerken auf Schweizer Seen stammen. Die Versorgungssicherheit würde so innerhalb weniger Jahre markant verbessert. Nach einer Nutzungsdauer von ca. 30 Jahren würden die schwimmen PV-Anlagen rückstandslos wieder abgebaut. Bis dann sollte nach Einschätzung von Energie Zukunft Schweiz der PV-Zubau auf Dächern, Fassaden und Infrastruktur, nebst Wasserkraft, Windenergie und anderen Erneuerbaren den Schweizer Elektrizitätsbedarf decken.

Technische und finanzielle Machbarkeit bereits heute gegeben

Die Technologie ist weltweit erprobt, auch in der Schweiz gibt es seit 2020 eine erste kleine Anlage auf dem Lac des Toules, einem Stausee im Kanton Wallis. Die Umweltverträglichkeit von schwimmenden Fotovoltaikmodulen auf Seen erweist sich bisher als gut, müsste aber im Rahmen von Schweizer Pilotprojekten besser analysiert werden. Finanziell sind solche Anlagen für Investoren interessant. Die Kosten für 15 TWh Produktionskapazität liegen grob geschätzt bei 11-12 Milliarden Franken. Die Gestehungskosten lägen zwischen fünf und sechs Rappen pro kWh. Zum Vergleich: der Grosshandelspreis lag im Mai 2022 zeitweise bei 25 Rp.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Akzeptanz als grösste mögliche Hindernisse

Für eine Jahresproduktion von 15 TWh wären ca. 5% der Schweizer Seeflächen nötig. Das grösste aktuelle Hindernis sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und wohl die Akzeptanz bei der Bevölkerung. Dennoch könnte ein erster Schritt die rasche Ausnahmebewilligung eines grösseren Pilotprojekts auf einem Schweizer See sein, um offene technische, ökologische und landschaftliche Fragen zu klären. (energiezukunftschweiz)