EKT erfreut über «Thurgauer Energiepreis» für die Bioenergie Herdern AG

Die Jury des Thurgauer Energiepreises hat die Bioenergie Herdern AG für ihre zukunftsweisende Produktion von regionaler, klimafreundlicher Energie als «Leuchtturmprojekt» bezeichnet und mit dem «Thurgauer Energiepreis 2020» in der Kategorie «Idee» gewürdigt. Über Jahre haben der Verein Schloss Herdern sowie die EKT AG dieses Gesamtprojekt zusammen entwickelt und freuen sich umso mehr, dass dieses Engagement nun mit dem Thurgauer Energiepreis gewürdigt wird
13.11.2020

Als «Leuchtturmprojekt» wird die Anlage der Bioenergie Herdern AG von der Thurgauer Energiepreis-Jury gefeiert, als «absolutes Vorzeigeprojekt», «beispielhaft und nachahmungswürdig». Mit der zukunftsweisenden Symbiose aus Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk, Holzschnitzel-Heizung mit Wärmespeicher, Fernwärmeverbund und Photovoltaik produziert die Bioenergie Herdern AG nicht nur elektrische Energie für etwa 165 Haushalte, sondern hilft darüber hinaus erst noch als Teil des Regel-Energiepools, lokale Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Bei einem Stromausfall des öffentlichen Netzes wäre sogar die Selbstversorgung des östlichen Areals mit Energie im Inselbetrieb möglich.

Klimaneutrale Energie aus Gülle und Mist

Die für die Biogasproduktion benötigte Gülle wird hauptsächlich von den umliegenden Landwirtschaftsbetrieben des Vereins Schloss Herdern und des Massnahmenzentrums Kalchrain per Güllenbodenleitungen geliefert. Ein zusätzlicher Nutzen für die Umwelt: Normalerweise entweicht das Methan – nach CO2 das zweitwichtigste Treibhausgas – ungehindert aus der Gülle in die Atmosphäre. Nicht so in Herdern: Hier wird das Treibhausgas in den zwei Blockheizkraftwerken verbrannt und damit in Strom und Wärme gewandelt.

Massive Heizöl- und damit auch Kohlenstoffdioxid-Einsparung

Um die in der Biogasanlage als «Nebenprodukt» anfallende Wärme bestmöglich zu nutzen, betreibt der Verein Schloss Herdern einen eigenen Fernwärmeverbund, der zusammen mit der Holzschnitzelheizung über einen Wärmespeicher sämtliche Liegenschaften der Schlossanlage sowie weitere 25 Wohnhäuser mit der CO2-neutralen Wärmeenergie versorgt. So werden jedes Jahr rund 66 000 Liter Heizöl (drei Heizöl-Lastwagen) und mehr als 174 Tonnen CO2 eingespart.

Mitentwickelt von der EKT AG

Die EKT AG mit Hauptsitz in Arbon ist mit 49 Prozent Teilhaberin der Bioenergie Herdern AG und trug die Gesamtprojektleitung für die Stromproduktionsanlagen, war aber auch immer wieder mit ihren eigenen Fachpersonen bei der Umsetzung direkt involviert. Antonius Nauer, Projektentwickler Energieproduktion bei der EKT und mitverantwortlich für die Entwicklung dieses «Leuchtturmprojekts» sagt dazu: «Das Faszinierende und damit Wegweisende der Anlage ist die perfekte Symbiose all dieser völlig unterschiedlichen erneuerbaren Technologien, die sich gegenseitig unterstützen und voneinander profitieren – und das alles an einem Standort». Neben der Biogasanlage Herdern engagiert sich die EKT AG für erneuerbare Energien mit Wärmeverbünden, Photovoltaik-Anlagen, Seewärmenutzung und bietet umfassende Contracting-Lösungen für Unternehmen und Mehrfamilienhäuser an.

Alle drei Jahre werden Projekte gekürt

Der «Thurgauer Energiepreis» steht unter der Schirmherrschaft der kantonalen Abteilung für Energie des Kantons Thurgau und prämiert alle drei Jahre innovative Thurgauer Projekte, die sich durch ihre hohe Energieeffizienz und die vorbildliche Verwendung von erneuerbaren Energien auszeichnen. Die Jury wird präsidiert vom Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer.