Ein neues Trinkwasserreservoir für Riehen

Nach über 100 Jahren hat das Reservoir Wenkenköpfli in Riehen das Ende seiner Betriebszeit erreicht. Ein neues Reservoir an der Mohrhaldenstrasse soll es ersetzen. Der Neubau entsteht grösstenteils unterirdisch und soll mindestens 80 Jahre lang zuverlässig Trinkwasser liefern.
07.07.2020

Eine sichere Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser ist hierzulande eine Selbstverständlichkeit. Für die Gemeinde Riehen ist das Reservoir Wenkenköpfli dafür von zentraler Bedeutung. Es hält gleichmässige Druckverhältnisse im Trinkwassernetz aufrecht, gleicht Verbrauchsschwankungen aus und dient der Notversorgung bei allfälligen Betriebsstörungen sowie als Löschwasserspeicher. Das 1918 erbaute Reservoir Wenkenköpfli entspricht nicht mehr den heutigen technischen Standards. Die Trinkwasserversorgerin IWB muss es ersetzen. Ein Neubau an gleicher Stelle ist nicht möglich, da das bestehende Reservoir bis zur Fertigstellung des Neubaus in Betrieb bleiben muss. Gleichzeitig ist kein Platz neben dem bestehenden Reservoir vorhanden.

Standortwahl breit abgestützt

In einem umfangreichen Evaluationsverfahren haben Fachexperten alle möglichen Standorte für ein neues Reservoir in der weiteren Umgebung des Wenkenköpflis untersucht. Der geeignetste Standort konnte am westlichen Linsberghang im Bereich der Mohrhaldenstrasse gefunden werden. Dieser Standort erfüllt alle geologischen, betrieblichen und umweltbezogenen Anforderungen an den Bau eines Trinkwasserreservoirs. Die Gemeinde Riehen war von Beginn weg in das Projekt involviert und unterstützt die Standortwahl. Die Parzellen weisen in Bezug auf den Natur- und Landschaftsschutz einen sehr hohen Wert auf, was für ein standortgebundenes Bauvorhaben einen sensiblen Umgang voraussetzt.

Architekturwettbewerb und Integration in das Landschaftsbild

Mit dem Ziel, die Qualität des Landschaftsbilds und der Naturräume zu erhalten und den nötigen Eingriff möglichst schonungsvoll zu gestalten, hat IWB in enger Zusammenarbeit mit der Ortsbildkommission Riehen eine Architekturstudie für den Bau des Reservoirs in Auftrag gegeben. Ein Beurteilungsgremium, zusammengesetzt aus Vertretern des Gemeinderats Riehen, Ortsbildkommission Riehen, Landschaftsarchitekten, IWB und weiteren Experten entschied sich einstimmig für ein Projekt von META Landschaftsarchitektur mit SAGA Salomé Gutscher Architektur. An der Oberfläche wir das Reservoir als zurückhaltender, monolithischer Baukörper zu sehen sein. Rund 90 Prozent des Baus werden nicht sichtbar im Untergrund angelegt. Ein entsprechendes Baugesuch hat IWB eingereicht. Bis Ende 2020 wird das Unternehmen zwei Parzellen zwischen Mohrhaldenstrasse und Lichsenweg von der Gemeinde Riehen erwerben. Nach aktuellem Stand der Planung werden die Bauarbeiten im Frühjahr 2021 starten und rund neun Monate dauern. Das moderne Reservoir wird nach seiner Inbetriebnahme für mindestens 80 Jahre zu einer sicheren Versorgung mit Trinkwasser beitragen. (iwb)