Das EBL Vorzeigebauprojekt – der Bau des Wasserkraftwerks Obermatt (Zwingen BL) - das erste seiner Art und das letzte für die nächsten Jahrzehnte.

Die EBL geht vorbildlich voran und zeigt anhand des Erneuerungsbaus des Wasserkraftwerks in Zwingen, was regionale Verantwortung bedeutet. Das erneuerte Flusskraftwerk Obermatt in Zwingen zeigt Wasserkraft und Naturschutz im Einklang. Die Rahmenbedingungen für die Betreiber von Wasserkraftwerken sind sehr streng. Trotz neuer Konzession mit grösserer Restwassermenge konnte zusätzlich ein Mehrertrag für rund 100 zusätzliche Haushalte dazugewonnen werden. Nicht nur ökologisch sondern auch wirtschaftlich stark mit der Region und dem lokalen Gewerbe verbunden, konnten viele Auftragsarbeiten an das lokale Gewerbe vergeben werden.
07.09.2021

Das ist eine Medienmitteilung der EBL – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

100 Prozent Ökostrom von der Birs

Was­ser­kraft ist eine wich­ti­ge Säu­le für die nach­hal­ti­ge Strom­pro­duk­ti­on. Doch die Rah­men­be­din­gun­gen für die Be­trei­ber sind sehr streng. Die neu ge­bau­te Zen­tra­le und die öko­lo­gi­schen Mass­nah­men ma­chen das Birs-Kraft­werk Ober­matt in Zwin­gen zum ein­zig­ar­ti­gen Vor­zei­ge­pro­jekt.

Erfindergeist und Lösungswille führten zu einer Vorzeigelösung

Ziem­lich ge­nau ein Jahr nach der Still­le­gung der al­ten Kraft­werks­an­la­ge Ober­matt ist die neue Zen­tra­le im März 2021 in Be­trieb ge­gan­gen. Im Zuge der Kon­zes­si­ons­er­neue­rung hat sich die EBL ge­gen eine Sa­nie­rung und für ei­nen Neu­bau der Zen­tra­le ent­schie­den. Die Rah­men­be­din­gun­gen hat­ten sich seit der Über­nah­me des Kraft­werks durch die EBL im Jahr 2004 der­art ver­än­dert, dass die Wirt­schaft­lich­keit des Birs-Kraft­werks in Fra­ge ge­stellt war. Mit Tat­kraft, Aus­dau­er und Er­fin­der­geist er­ar­bei­te­te die EBL mit den Fach­kräf­ten der spe­zia­li­sier­ten In­ge­nieur-, Was­ser­bau- und Stahl­bau­un­ter­neh­men ein Neu­bau­pro­jekt, dass alle An­for­de­run­gen von Bund und Um­welt­ver­bän­den er­füllt und die In­ves­ti­tio­nen in der Höhe von 5.4 CHFM vor­aus­sicht­lich in­nert zehn Jah­ren gröss­ten­teils amor­ti­siert sind.

Biodiversität, Naturschutz und nachhaltige Stromproduktion sind im Einklang

Vor sechs Jah­ren hat die EBL Um­welt- und Fi­sche­rei­ver­bän­de in die Pla­nung der To­tal­sa­nie­rung des Kraft­werks mit­ein­be­zo­gen. Eine Fisch­trep­pe so­wie eine öko­lo­gi­sche Aus­gleichs­flä­che in Form ei­ner Au­en­land­schaft an der Birs sind der dar­aus ent­stan­de­ne Bei­trag zu ei­ner nach­hal­ti­gen Zu­kunft. Mit in­no­va­ti­ven De­tails im und um die dis­kre­te, mit Holz ver­klei­de­te Zen­tra­le er­zielt die EBL gleich­zei­tig ei­nen po­si­ti­ven Ef­fekt für die Um­welt und für ei­nen ef­fi­zi­en­ten Be­trieb des Kraft­werks. Das Birs-Kraft­werk Ober­matt setzt da­mit neue Mass­stä­be beim Ge­wäs­ser­schutz, bei der Fisch­durch­gän­gig­keit und beim Lärm­schutz. In en­ger Ab­stim­mung mit den Um­welt­ver­bän­den wur­den zu­sätz­li­che öko­lo­gi­sche Aus­gleichs­mass­nah­me er­wirkt. Die EBL er­warb im Un­ter­lauf des Kraft­werks drei Grund­stü­cke, die sich in den nächs­ten Jah­ren durch die aus­ge­führ­ten In­itia­li­sie­rungs­mass­nah­men ei­gen­dy­na­misch zu ei­ner Au­en­land­schaft ent­wi­ckeln soll­ten.

Die EBL schafft die Grundlage, um neue Lebensräume für Eisvogel, Biber und Lachs zu schaffen

Die Re­vi­ta­li­sie­rung der Aue soll ver­lo­re­nen Ge­wäs­ser­raum der Birs zu­rück­ge­ben und neue Le­bens­räu­me auf na­tür­li­che Wei­se schaf­fen. Dazu ge­hö­ren Flach­was­ser­zo­nen eben­so wie die Über­g­angs­be­rei­che von Was­ser zu Land und Tro­cken­stand­or­te. Al­les in al­lem, ist das Ziel die Bio­di­ver­si­tät im All­ge­mei­nen zu för­dern. Die Hoff­nung be­steht, dass mit der Aue ver­mehrt Eis­vö­gel das Ge­biet als Brut­stät­te nut­zen. Seit 2016 hau­sen in ei­nem be­nach­bar­ten Na­tur­schutz­ge­biet Bi­ber, die im Som­mer 2020 erst­mals Nach­wuchs hat­te. So ist zu hof­fen, dass die neue Aue wei­te­re Art­ge­nos­sen an­zieht.
Die Fisch­trep­pe wur­de mit gros­sen Ab­mes­sun­gen und brei­ten Be­cken aus­ge­führt, da­mit auch der Lachs die Birs hoch­schwim­men könn­te, soll­te er einst den Weg von der Nord­see bis zu­rück ins Lauf­en­tal fin­den. Grund für die­se Mass­nah­me sind die Pro­gram­me «Lachs 2000» und im An­schluss «Lachs 2020» der An­rai­ner­staa­ten des Rheins, wel­che die Wie­der­an­sied­lung des At­lan­tik­lach­ses im Rhein vor­an­trei­ben sol­len.

Die EBL übernahm 2004 das Birs-Kraftwerk Obermatt und rettete damit die lokale Wasserkraft

Die EBL über­nahm das Birs-Kraft­werk Ober­matt im Jah­re 2004 von der still­ge­leg­ten Zwin­ge­ner Pa­pier­fa­brik und ret­te­te da­mit die lo­ka­le Was­ser­kraft. Gleich zu Be­ginn war be­reits eine weit­rei­chen­de Sa­nie­rung des Kraft­werks not­wen­dig, bei der sie die zwei Tur­bi­nen Ge­ne­ra­to­ren voll­stän­dig de­mon­tie­ren und über­ho­len liess, ein Fisch­pass am Wehr er­rich­te­te, die ge­sam­te An­la­ge mo­der­ni­sier­te und au­to­ma­ti­sier­te. Aus dem 925 Me­ter lan­gen Ober­was­ser­ka­nal mit ei­ner mitt­le­ren Brei­te von 10 Me­tern hat die EBL rund 5000 Ku­bik­me­ter Se­di­men­t­an­samm­lun­gen und et­li­che Ton­nen Zi­vi­li­sa­ti­ons­müll ent­fernt und fach­ge­recht ent­sorgt.

Nur we­ni­ge Jah­re nach die­ser Ge­ne­ral­sa­nie­rung en­de­te 2016 die Kon­zes­si­ons­ge­neh­mi­gung des Kan­tons. Schon im Hin­blick dar­auf star­te­te die EBL den Pro­zess, um die Kon­zes­si­on zu er­neu­ern und ist glück­lich dar­über, dass sie nach lang­jäh­ri­gen Ver­hand­lun­gen mit dem Kan­ton, Fi­sche­rei- und Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen das Kraft­werk in Zwin­gen und da­mit er­neu­er­ba­ren Ökostrom für die Re­gi­on er­hal­ten und wei­ter­hin pro­du­zie­ren kann. (ebl)