VSE: Nationalrat setzt wichtiges Zeichen für Wasserkraft

Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen begrüsst das Bekenntnis zur Stärkung des strategischen Pfeilers Wasserkraft, das der Nationalrat bei der Beratung der Differenzen beim 1. Massnahmenpaket zur Energiestrategie 2050 abgegeben hat. Dieser Schritt ist dringend notwendig und schafft eine wichtige Differenz zum Entscheid im Ständerat. Das Marktprämie-Konzept, das die grosse Kammer nun beschlossen hat, ist eine effektive und umsetzbarere Methode zur Unterstützung der finanziell notleidenden, wichtigsten erneuerbaren Energiequelle der Schweiz.
03.03.2016

Der Nationalrat hat im Rahmen der Differenzbereinigung und mit seiner Zustimmung zur Unterstützung der systemrelevanten Wasserkraft ein wichtiges Zeichen gesetzt. Die Wasserkraft ist die mit Abstand bedeutendste einheimische, erneuerbare Energiequelle und bildet mit knapp 60 Prozent Anteil an der Schweizer Stromproduktion das Rückgrat der schweizerischen Stromversorgung. Mit der Energiestrategie 2050 erhält sie eine noch grössere Bedeutung. Doch die Wasserkraft ist aufgrund diverser schlechter Marktbedingungen und massiver Marktverzerrungen in ihrer Substanz bedroht.


Das vom Nationalrat beschlossene Marktprämien-Konzept stellt im Gegensatz zum Modell des Ständerats eine bessere Lösung dar, da es verschiedene Kriterien erfüllt, welche der VSE als wesentlich erachtet. Es ist zeitlich befristet, lässt sich mit einem vernünftigen Vollzugsausaufwand umsetzen und ist effektiv, indem es ausschliesslich jene Betreiber begünstigt, die ihre Produktion unter Gestehungskosten am Markt absetzen müssen und entsprechende Verluste einfahren.


Steigerung der Energieeffizienz über bestehende, bewährte Instrumente
Darüber hinaus begrüsst der VSE den Entscheid des Nationalrats, analog dem Ständerat bei der Energieeffizienz auf Zielvorgaben für Elektrizitätsunternehmen zu verzichten. Der VSE erachtet die Verbesserung der Energieeffizienz als sehr wichtig. Allerdings müssen Massnahmen das Verursacherprinzip beachten, auf Gesamtenergie fokussieren (statt einseitig auf Strom) und praxistauglich sein. Weitere Verbesserungen der Energieeffizienz können und müssen über die Stärkung der bestehenden bewährten Instrumente – insbesondere wettbewerbliche Ausschreibungen und Zielvereinbarungen – erfolgen. Der VSE unterstützt diesen Ansatz mit eigenen Initiativen und trägt mit der von ihm lancierten Ausbildung «Energie- und Effizienzberater/in mit eidg. Diplom» dazu bei, das wachsende Bedürfnis nach Fachleuten zu decken.