Nationalratsentscheid zum Wasserzins schadet der Wasserkraft

Der Nationalrat hat sich heute gegen eine Senkung des Wasserzinsmaximums ausgesprochen. Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE bedauert diesen Entscheid. Die Schweizer Wasserkraft wird damit als tragende Säule der Energiestrategie 2050 weiterhin an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
12.03.2019

In seiner über hundertjährigen Geschichte hat sich der Wasserzins mehr als verzehnfacht und macht heute fast ein Viertel der durchschnittlichen Gestehungskosten der Wasserkraft aus. Allein in den letzten zehn Jahren wurde der Wasserzins um fast 40% angehoben – während die Strompreise um nahezu 60% gefallen sind. Der Nationalrat hat heute die dringend notwendige Entlastung unserer wichtigsten einheimischen erneuerbaren Energie abgelehnt. Ein investitionsfreundlicher Rahmen sieht anders aus.

Im internationalen Vergleich steht die Schweiz bezüglich der Abgabebelastung auf der Wasserkraft einsam an der Spitze. Diese stellt für die Wasserkraft einen klaren Wettbewerbsnachteil dar, beispielsweise paradoxerweise gerade gegenüber der fossilen Stromproduktion, und behindert Investitionen in inländische erneuerbare Produktion. Die Wasserkraft ist damit in ihrer Substanz bedroht. «Wer am hohen Wasserzins festhält, verkennt die zentrale Bedeutung der Wasserkraft für die Schweiz», betont Michael Frank, Direktor des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE. «Mit dem aktuellen Wasserzins-Regime wird am tragenden Ast der Versorgungssicherheit und der Energiestrategie 2050 gesägt.»  

Der VSE wird sich weiter für eine zeitgemässe Wasserzinsregelung einsetzen. Diese muss im Rahmen der Revision StromVG und des künftigen Marktdesigns gemeinsam mit weiteren Massnahmen für eine angemessene und kompetitive Inlandproduktion eingeführt werden. Denn langfristige Versorgungssicherheit ist nur mit einer starken Wasserkraft möglich.  

Wasserkraft für die Zukunft