Energiebranche: Wichtige Themen im Monat Juli

Alternative Antriebsformen, Umdenken in der Erdölbranche, Solar-Comeback-Wünsche von Meyer Burger in Deutschland. Diese und andere Themen rund um die Energiewende haben die Medien im Juli bewegt.
05.08.2020

«Anders» wird das neue «normal»: Im ersten Halbjahr 2020 wurde bei den neu zugelassenen Personenwagen in der Schweiz ein Rekord vermeldet: Erstmals verfügten mehr als 20 Prozent der neuen Autos über einen alternativen Antrieb, also Hybrid-, Elektro-, Gas- oder Wasserstoffantrieb. Die Meldung basiert auf der neuen Statistik von Auto-Schweiz. Gefordert sei die Autobranche auch hinsichtlich neuer Nutzungstrends wie Carsharing, denen sie zum Teil bereits mit Angeboten wie «Auto im Abo» begegnet. ((BLICK))

Schwarzes Gold verliert an Glanz: Die Corona-Krise und der starke Rückgang der Nachfrage nach Benzin, Diesel und Kerosin haben unter anderem bei Shell und BP zu einer Senkung der mittel- und langfristig erwarteten Erdölpreise geführt. Die Folge: Die Unternehmen mussten milliardenschwere Wertberichtigungen ankündigen. Die grossen Erdöl-Player sehen sich zur Diversifikation gezwungen – und investieren darum zunehmend in Elektrifizierung, die Speicherung von Treibhausgasen, Biotreibstoffe, Wasserstoff oder gar Algenkraftstoffe. ((Neue Zürcher Zeitung))

Meyer Burger setzt auf Deutschland: Der Mittelpunkt der globalen Solarproduktion ist in China. Dennoch gibt es Pläne, die Industrie zurück nach Deutschland zu holen. Das angeschlagene Thuner Unternehmen Meyer Burger wird neu selbst Solarmodule und Zellen herstellen, statt Maschinen ins Ausland zu verkaufen –  und zwar in der einstigen Herzkammer der deutschen Solarindustrie, im sächsischen Freiberg und in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt). Schon ab 2021 soll die Produktion mit 400 Megawatt im Jahr starten. ((Handelsblatt))

Kohlekraft Europas unter Druck: Der CO2-Preis in Europa bewegt sich bereits seit 2018 nach oben. Auf dem europäischen Strommarkt gilt: Ab einem CO2-Preis von 15 bis 16 Euro ist der Betrieb eines Gaskraftwerks rentabler als der eines Kohlekraftwerks, wie Stefan Bisculm von Repower erklärt. Auch Erneuerbare profitieren: Der Anstieg des CO2-Preises wirke sich «positiv auf die langfristigen Ertragsmöglichkeiten von Wasser-, Kern- und Windkraftwerken aus», bestätigt Rene Lenzin, Sprecher des Berner Stromkonzerns BKW. ((NZZaS))

Japans schmutziger Sonderweg: Japans Energiekonzerne bauen derweil neue Kohlekraftwerke daheim und im Ausland - dem Klimaschutz zum Trotz. Während viele andere Industrieländer über einen Ausstieg aus der Kohle diskutieren, will Japan bis 2025 noch 22 neue Kohlekraftwerke ans Netz bringen. Von Seiten der privaten Investoren steigt indes der Druck auf diese amtliche Strategie. Die drei japanischen Finanzgruppen Mitsubishi UFJ, Mizuho und Sumitomo Mitsui haben angekündigt, ihre Finanzierung zu reduzieren. ((NZZ))