Wege in die Energie- und Klimazukunft

Szenarien zwischen inländischer Akzeptanz und dem energiepolitischen Verhältnis zu Europa

Lösungsraum mit unterschiedlichen Auswirkungen für das Schweizer Energiesystem

Was geschieht, wenn die Schweiz im Inland nur wenige Erneuerbare zubaut? Wenn sie beispielsweise lediglich auf bestehende Wasserkraft setzen kann, und sie gleichzeitig nicht eng im europäischen Strommarkt integriert ist? Was bedeutet das für die Schweizer Energielandschaft in den nächsten 20, 30 Jahren? Solche Fragen will der VSE mit der «Energiezukunft 2050» beantworten. 

Um die Auswirkungen der verschiedenen Optionen zu analysieren, identifiziert die «Energiezukunft 2050» vier realistische Szenarien entlang zwei übergreifender Dimensionen. Die eine betrifft das energiepolitische Verhältnis der Schweiz zu Europa, die andere die inländische Akzeptanz neuer Energieinfrastrukturen und Technologien. 

Die Szenarien-Blöcke sind nicht starr, sondern dienen der Veranschaulichung. Vielmehr sind die Dimensionsgrenzen fliessend und hängen von den jeweiligen Ausprägungen ab. So kann beispielsweise die inländische Akzeptanz für Solarkraft hoch sein, nicht so aber für Windenergie und Geothermie. 

Das bedeuten die Szenarien

Übersicht
8e9aa2

Szenario 1: Tiefe inländische Akzeptanz und isoliert im Verhältnis zu Europa

In diesem Szenario ist die Schweiz kaum in das Energie-Europa integriert und die nationale Akzeptanz für neue Energieinfrastrukturen ist gering. Die Schweiz muss sich insbesondere in europaweiten Knappheitssituationen weitgehend selbst mit Strom versorgen, da energiepolitisch keine Einigung mit der EU erzielt wurde und auch im Ausland wenig Energie verfügbar ist, da auch die EU-Länder ähnliche energiepolitische Strategien wie die Schweiz verfolgen und ihren Kraftwerkspark grundlegend umbauen werden. Der Ausbau der Stromerzeugung im Inland ist auf akzeptierte Technologien beschränkt, und auch auf der Nachfrageseite können keine weitreichenden Maßnahmen ergriffen werden.  

Szenario 1
c8d74a

Szenario 2: Hohe inländische Akzeptanz und isoliert im Verhältnis zu Europa

Auch in diesem Szenario ist die Schweiz energiepolitisch schwach in Europa integriert. Dafür ist die inländische Akzeptanz für neue Energieinfrastruktur hoch. Wie im Szenario 1 muss sich die Schweiz insbesondere in europaweiten Knappheitssituationen weitgehend selbst mit Strom versorgen. Der inländische Ausbau der Stromproduktion wird mit allen verfügbaren Technologien vorangetrieben. Ebenso werden Möglichkeiten zum Energiesparen und zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Steuerung von Verbrauch und Erzeugung konsequent umgesetzt.

Szenario 2
56bcd5

Szenario 3: Tiefe inländische Akzeptanz und integriert in Europa

In diesem Szenario ist die Schweiz energiepolitisch stark in Europa integriert. Dafür ist die inländische Akzeptanz für neue Energieinfrastruktur tief. Die Schweiz ist in den globalen Energiemarkt und insbesondere in den EU-Strommarkt eingebunden und kann im grossen Umfang Strom mit den Nachbarländern austauschen. Der inländische Ausbau der Stromproduktion ist auf akzeptierte Technologien beschränkt, ebenso können keine umfangreichen Massnahmen auf der Nachfrageseite ergriffen werden.

Szenario 3
32ae9c

Szenario 4: Hohe inländische Akzeptanz und integriert in Europa

In diesem Szenario ist die Schweiz energiepolitisch stark in Europa integriert und die inländische Akzeptanz für neue Energieinfrastruktur ist hoch. Wie in Szenario 3 ist die Schweiz in den globalen Energiemarkt und insbesondere in den EU-Strommarkt eingebunden und kann im grossen Umfang Strom mit den Nachbarländern austauschen. Der inländische Ausbau der Stromproduktion wird mit allen verfügbaren Technologien vorangetrieben. Ebenso können Möglichkeiten zum Energiesparen und zur Verbesserung der Energieeffizienz sowie zur Steuerung von Verbrauch und Erzeugung, falls nötig und wirtschaftlich sinnvoll, umgesetzt werden.

Szenario 4
f59942