Das ist eine Medienmitteilung der ElCom – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.
Bei der von der Übertragungsnetzbetreiberin Swissgrid durchgeführten zweiten Ausschreibung für die Wasserkraftreserve wurden insgesamt 93 Gebote mit total 443 GWh von unterschiedlichen Anbietern eingereicht. Die ElCom hat entschieden, Angeboten mit insgesamt 82 GWh den Zuschlag für die Vorhaltung der Wasserkraftreserve zu geben. Damit liegt die beschaffte Menge im Rahmen der vorab bestimmten Eckwerte für die Teilausschreibungen. Insgesamt wird ein Gesamtvolumen von 300 GWh mit einer Toleranz von +/- 100 GWh anvisiert. Parallel zum Ausschreibungsprozess erstellte Analysen zeigen, dass sich die Kosten für die beschaffte Teilmenge im Umfang von 5.6 Mio. EUR durch die Preiserwartungen am Strommarkt erklären lassen. Der Durchschnittspreis für die zugeschlagene Menge Energie liegt bei 68.2 EUR/MWh (in der ersten Teilausschreibung betrug der Durchschnittspreis 53.17 EUR/MWh).
Mit der nun beschafften Teilmenge ist ein weiterer Schritt getan, um eine Gesamtreserve zur Absicherung für ausserordentliche, nicht absehbare kritische Knappheitssituationen zu bilden. Die Beschaffung in Tranchen soll dazu beitragen, das Kostenrisiko durch allfällige Preisausschläge am Markt zu minimieren. Während es bei einer einzigen Ausschreibung sein könnte, dass der Zuschlag in einer Phase besonders hoher Preise erfolgt, wird durch die Verteilung auf mehrere Zeitpunkte dieses Preisrisiko reduziert.
Wasserkraftreserve als Teil der Stromreserve für den Winter
Die Ausschreibung der Wasserkraftreserve für den kommenden Winter erfolgt auf der Basis der aktuell geltenden Rechtsgrundlage, der Winterreserveverordnung. Die an der Reserve teilnehmenden Kraftwerke erhalten für das Vorhalten des Wassers eine Entschädigung basierend auf einem wettbewerblichen Ausschreibeverfahren. Die mit der beschafften Teilmenge einhergehenden Kosten von 5.6 Mio. EUR für die Vorhaltung werden genauso wie die Kosten allfälliger kommender Ausschreibungsrunden über einen Zuschlag auf den Netztarif weitergereicht und von allen Schweizer StromkonsumentInnen gemäss ihrem Verbrauch getragen.
Damit die Energie bei Bedarf auch mit hoher Wahrscheinlichkeit abgerufen werden kann, wird die Reserve auf verschiedene Kraftwerkskomplexe verteilt.
Die Reserve kommt zum Einsatz, wenn der Markt die Nachfrage nicht mehr decken kann. Swissgrid ruft dann die notwendige Reserve ab.
Zeitlicher Ablauf und weiteres Vorgehen
Die Übertragungsnetzbetreiberin Swissgrid beschafft die Wasserkraftreserve gemäss den von der ElCom publizierten Eckwerten zwischen Juli und September 2024. Die Energie soll von Anfang Februar 2025 bis Mitte Mai 2025 vorgehalten werden. Mitte Mai wurde als Ende der Vorhalteperiode aufgrund der historischen Füllstandskurven der Schweizer Speicherseen festgelegt. Die Entwicklungen der Vorjahre illustrieren, dass ab dann die Füllstände spätestens wieder ansteigen. (elcom)