Wichtige Weichen für die Zukunft gestellt

7,6 Millionen Franken erwirtschaftete die EKT-Gruppe im Geschäftsjahr 2018 – und übertraf damit die Erwartungen um 1,4 Millionen Franken. Wesentliche Meilensteine waren die Inbetriebnahme des «Datacenter Thurgau» und der Biogasanlage beim Schloss Herden sowie der Start für die Realisierung des ersten Grossbatteriespeichers im Kanton.
27.06.2019

Die EKT-Gruppe (EKT) legte der Generalversammlung der EKT Holding AG am heutigen Donnerstag einen Geschäftsabschluss mit einem Gewinn von 7,6 Millionen Franken vor. Dieses erfreuliche Ergebnis ist auf das operative Geschäft zurückzuführen, insbesondere auf die positive Entwicklung im Bereich Telekom und bei den netznahen Dienstleistungen. Der EBIT belief sich auf 6,2 Millionen Franken.

Die Generalversammlung bestätigte die Auszahlung einer Dividende von 7,5 Millionen Franken an ihren Besitzer, den Kanton Thurgau. Zusammen mit den direkten Steuern leistet die EKT damit einen beachtlichen Beitrag von insgesamt 8,5 Millionen Franken an die Öffentliche Hand.

Versorgungssicherheit – eine Herausforderung

Im Januar 2018 traten die Gesetzesrevisionen und Verordnungen der Energiestrategie 2050 in Kraft – und mit ihr kamen neue Herausforderungen auf die EKT zu. Herausforderungen mit dem Zubau neuer erneuerbarer Energien, die unregelmässig Strom ins Netz einspeisen. Einen Lösungsansatz sieht die EKT im Bau von Grossbatteriespeichern. Der Verwaltungsrat gab im November grünes Licht für die Realisierung einer entsprechenden Pilotanlage beim EKT-Unterwerk in Sulgen.

Diese wird eine Leistung von 3 Megawatt und einen Energieinhalt von 2,5 Megawattstunden haben. So viel wie ein Einfamilienhaus in einem halben Jahr verbraucht. Mit dem Bau und Betrieb des ersten Grossbatteriespeichers im Thurgau möchte die EKT unter anderem ihr Know-how erweitern und Erfahrungen sammeln, um in Zukunft auch für Energieversorgungs- und Industrieunternehmen individuelle Speicherlösungen zu entwickeln.

EKT investiert weiter in neue erneuerbare Energien

Eine sanierte Heizzentrale, ein erweitertes Fernwärmenetz sowie eine Photovoltaikanlage auf mehreren Ökonomiegebäuden – und alles vereint auf einem Areal: Nach achtmonatiger Bauzeit konnte die Biogasanlage beim Schloss Herdern im Februar 2018 in Betrieb genommen werden. Sie befindet sich im Besitz der Bioenergie Herdern, einer Aktiengesellschaft, die vom Verein Schloss Herdern und der EKT Holding AG für dieses Vorhaben gegründet wurde. Damit und mit dem Bau neuer Photovoltaikanlagen hat die EKT einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Stromproduktion gemacht.

Positioniert hat sich die EKT auch im Thema E-Mobilität: der Fokus liegt in der Entwicklung individueller Kundenlösungen. So realisierte die EKT für die Kartause Ittingen im August 2018 die erste öffentliche Wechselstrom-Ladestation der Schweiz, an der bargeldlos bezahlt werden kann. Damit ist das System für Standorte wie beispielsweise Hotels und Restaurants, Gemeinden, Bahnhöfe, Hallenbäder oder Parkhäuser prädestiniert. Im November folgte eine weitere Ladestation beim Bahnhof Bischofszell.

Erstes öffentliches Datacenter im Thurgau in Betrieb

Ebenfalls seinen Betrieb aufnehmen konnte das Datacenter Thurgau im Mai 2018 in Frauenfeld. Es ist das erste öffentliche Datacenter für Unternehmen im Kanton. Mitte Juni zog der erste Kunde ein, zwei Wochen später erhielten geladene Gäste einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen dieses Hochsicherheitsgebäudes. Datacenter-Leiter Roman Dürr zieht eine positive Bilanz: «Es war ein intensives, aber vor allem auch ein spannendes Jahr, welches wir mit dem Einzug von zwei weiteren Kunden erfolgreich beenden durften.» Erfolgreich verlief auch das TÜVIT-Audit, das vor Weihnachten stattfand. Im Februar 2019 erhielt das Datacenter Thurgau das Zertifikat, das auf dem «Trusted Site Infrastructur»-Prüfkatalog basiert.

Zusammenarbeit mit der EKS vorerst nur in der Energiebeschaffung

Das Projekt Netzbetriebsgesellschaft mit der EKS wurde 2018 weiter konkretisiert. Im August fand eine Sitzung des Verwaltungsratsausschusses der EKT und EKS statt, an der über das weitere Vorgehen befunden wurde. Die Erkenntnisse aus der Projektarbeit waren positiv: Eine gemeinsame Netzbetriebsgesellschaft würde funktionieren und die erhofften Synergien bringen. Da die politische Akzeptanz im Kanton Schaffhausen jedoch nicht gegeben ist, beschloss der VR-Ausschuss, mit weiteren Schritten für die Netzbetriebsgesellschaft abzuwarten. Unabhängig davon arbeitet die EKT im Bereich der Energiebeschaffung verstärkt mit der EKS zusammen. Die EKT Holding AG ist seit Anfang 2018 mit 15 Prozent an der EKS AG beteiligt. (ekt)