Weltneuheit in den AAREwerken Thun

Die Energie Thun AG produziert in den AAREwerken mitten in der Stadt Thun umweltfreundlichen Strom mit Wasserkraft. Dafür setzt sie beim Ersatz der Turbinen-Traglager eine Weltneuheit ein.
31.01.2019

Die Energie Thun AG produziert rund 20 Prozent des Thuner Strombedarfs in den AAREwerken Thun. Dabei setzt sie auf eine innovative Produktweiterentwicklung der GE Renewable Energy, welche im AAREwerk62 in Thun weltweit zum ersten Mal zum Einsatz kommt: Traglager mit austauschbaren PEEK Beschichtungen (kohlefaserverstärkter Hochleistungsverbundwerkstoff).

Der Umbau der ersten Maschine erfolgte bereits im Winter 2017/2018, da die Aare in den Wintermonaten wenig Wasser führt und deshalb nicht alle Turbinen im Einsatz sind. Diverse erfolgreiche Härtetests und der Langzeitbetrieb des ersten umgebauten Traglagers in den Sommermonaten zeigten eine zuverlässige Funktionsweise bei äussert wirtschaftlichem Betrieb, so dass in diesem Winter nun auch das Traglager der zweiten Maschine umgebaut werden konnte.

Bevor der eigentliche Einbau der Traglager erfolgen konnte, waren umfangreiche Vorbereitungsarbeiten für die Trockenlegung der Turbine sowie die Demontage grosser Maschinenteile notwendig.

„Eine Verkettung ungünstiger Umstände führte in der Vergangenheit bei einem Turbinen-Traglager zu einer Mangelschmierung, wodurch dieses überhitzte und die Weissmetallschicht beschädigt wurde. Um dies in Zukunft zu verhindern, haben wir nach einer neuen Lösung gesucht“, so Toni Kropf, Asset Manager bei der Energie Thun AG. Das innovative Traglager der GE Renewable Energy verhindert eine Überhitzung, da die Reibung geringer und die Temperaturbeständigkeit der PEEK-Beschichtung im Vergleich zur Weissmetallbeschichtung höher ist. Durch diese Materialeigenschaft wird das Risiko eines Schadens signifikant reduziert und die Betriebssicherheit im AAREwwerk62 erhöht. „Um eine ähnliche Wirkung bei den ursprünglich verbauten Traglagern erzielen zu können, wäre der Einbau einer zusätzlichen Hochdruck-Schmieranlage mit Notstromversorgung eine denkbare Alternative gewesen – was allerdings wesentlich höhere Investitions- und Instandhaltungskosten mit sich gebracht hätte“, erklärt Toni Kropf. „Und dass diese Traglager bei uns weltweit zum ersten Mal eingesetzt werden, freut uns und macht uns natürlich auch ein bisschen stolz.“

In Nachfolgeprojekten wird die GE Renewable Energy die innovativen Traglager in Wasserkraftwerken in Brasilien und Finnland einsetzen. (energie thun)