Walliseller Solaranlage bricht Europas Rekorde

Die K3 Immobilien AG und die werke versorgung wallisellen ag (die werke) haben die ertragsreichste Fassaden-Solaranlage Europas in Betrieb genommen. Zusammen mit einem biogasbetriebenen Blockheizkraftwerk versorgt sich der Gewerbepark «K3 Handwerkcity» zum grössten Teil selbst mit Strom. Das wegweisende Energiekonzept hat Signalkraft für die Schweizer Energiewende und wird von der Empa wissenschaftlich begleitet.
30.04.2020

2'100 Solarpanels von der Fläche eines Fussballfeldes kleiden den Walliseller Gewerbepark «K3 Handwerkcity» rundherum ein. Die Solaranlage erzeugt mit einer installierten Leistung von 663 Kilowattpeak jährlich etwa 400'000 Kilowattstunden erneuerbaren Strom. Das ist neuer europäischer Rekord bei den Fassadenanlagen. Die produzierte Energie dient vorrangig dem Eigenbedarf und entspricht in etwa dem jährlichen Strombedarf von 100 Haushalten oder 200 Elektroautos.

Viel mehr als eine Solaranlage

Die 3’900 Quadratmeter grosse Solaranlage an den Fassaden und auf dem Dach des Gewerbeparks gehört auch zu den grössten gebäudeintegrierten Solaranlagen der Welt. Sie prägt nicht nur die Bauform und Optik des Gebäudes, sondern ist auch das Herzstück einer neuartigen Gerätekombination, die der verantwortliche Energiecontractor die werke zur Energiegewinnung und -bereitstellung geschaffen hat. Die Solaranlage deckt den erwarteten Strombedarf des Gewerbeparks über das ganze Jahr vollständig ab. Der Solarstrom treibt auch eine Wärmepumpe an, die für Wärme und Kälte sorgt. Ergänzend liefert ein hauseigenes, biogasbetriebenes Blockheizkraftwerk in der kalten Jahreszeit einerseits Wärme und andererseits sehr wertvollen Winterstrom. Alle Komponenten sind ausgeklügelt aufeinander abgestimmt und sorgen für eine hohe Autarkie des Gewerbebaus. «Wir sehen erneuerbares Gas als Teil der Lösung der Energiezukunft», erklärt Markus Keller, Geschäftsführer von die werke, den Zweck des Blockheizkraftwerkes. «Mit diesem Versorgungskonzept übernimmt die K3 Handwerkcity eine Vorreiterrolle im Bereich der Energie-Innovationen.» Allein die Solaranlage spart gegenüber einer konventionellen Energieproduktion 140 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Signalkraft für die Schweizer Energiestrategie

Der Neubau fusst auf den visionären Ideen der Initianten. «Wir wollten einen innovativen und flexibel nutzbaren Gewerbepark – mit einem Maximum an Ökologie und Ökonomie», erläutert Dieter Stutz, Verwaltungsrat der Bauherrin K3 Immobilien AG. Die werke brachten daraufhin das innovative Energiekonzept ein, um einen wichtigen Meilenstein für die lokale Energiewende zu erreichen. Der Neubau illustriert, wie der neuste Stand der Solartechnik und -architektur ästhetische und ökonomische Anforderungen gleichermassen erfüllt. Für die Schweizer Energiestrategie soll das Walliseller Rekordprojekt Signalkraft haben. Rund 1.5 Millionen Franken investieren die werke allein in die Energiekomponenten und die Datenverarbeitung. Das Innovationsprojekt wird vom Forschungs-, Entwicklungs- und Förderungsfonds der Schweizerischen Gasindustrie (FOGA) unterstützt.

Wissenschaft untersucht Erfolgsfaktoren für die Energiezukunft

Ein gewichtiger Faktor einer nachhaltigen Energiezukunft ist es, erneuerbare Energie im Gebäude oder im Quartier lokal zu produzieren und zu nutzen. Deshalb interessiert die hohe Eigenversorgung des Gewerbeparks auch die Wissenschaft. Das Projekt wird von der Empa wissenschaftlich begleitet. Ziel ist es, den Gewerbepark gemeinsam so ökologisch und so autark wie möglich zu betreiben. Die Empa erforscht insbesondere, wie überschüssiger Solarstrom für eine autarke Energieversorgung gespeichert werden kann und im Zusammenspiel mit Gas eine ökologischere Energiewirtschaft erreicht werden kann. 

K3 Handwerkcity bietet im Kanton Zürich einzigartige Rahmenbedingungen

Die K3 Handwerkcity ist kein durchschnittlicher Gewerbebau. Mit starkem Fokus auf das Baugewerbe bietet sie zukunftsgerichtete, im Kanton Zürich einzigartige Rahmenbedingungen. Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe finden nutzungsneutral konzipierte Räumlichkeiten. Über 20 spezialisierte Unternehmen aus dem Baugewerbe werden in den nächsten Monaten Teil des Kompetenzzentrums Bau. (diewerke)