Tätigkeits- und Geschäftsbericht 2018 des ENSI-Rates: Forschung bleibt zentral

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat im vergangenen Jahr die gesetzten Ziele erreicht. Zu diesem Schluss kommt der Tätigkeits- und Geschäftsbericht 2018 des ENSI-Rates. Ein zentraler Aspekt für den ENSI-Rat bildet die Forschung. Diese ist für die nukleare Sicherheit unerlässlich und muss gewährleistet bleiben.
09.07.2019

Die Bedingungen für die nukleare Sicherheitsforschung in der Schweiz haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. So hat das Volk den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen, das Kernkraftwerk Mühleberg geht Ende Jahr vom Netz und die Situation am Strommarkt ist angespannt. Dennoch darf die Sicherheitsforschung unter keinen Umständen vernachlässigt werden, wie der am 26. Juni 2019 vom Bundesrat genehmigte Tätigkeits- und Geschäftsbericht 2018 des ENSI-Rates festhält. Ein Beispiel für die Notwendigkeit einer funktionierenden Forschungsinfrastruktur sind die jüngsten Abklärungen zu den Befunden an Brennelementstäben im Kernkraftwerk Leibstadt. Ein anderes Beispiel ist die Untersuchung von Alterungsphänomenen in Kernkraftwerken.

Der ENSI-Rat hat deshalb letztes Jahr die Forschung zu einem seiner Tätigkeitsschwerpunkte gemacht. Um die für die nukleare Sicherheit erforderlichen Kompetenten zu erhalten, sind ausreichende Forschungsmittel erforderlich. Mit Befriedigung hat der ENSI-Rat festgestellt, dass die Finanzierung des Lehrstuhls für nukleare Energiesysteme an der ETH Zürich sichergestellt wurde. Er erachtet es als notwendig, eine Gesamtbewertung der schweizerischen Nuklearforschung vorzunehmen. Ziel muss es sein, Lücken und Bedürfnisse zu identifizieren und die Aktivitäten zu koordinieren.

Im Rahmen seiner Aufsichtsaufgaben hat sich der ENSI-Rat 2018 unter anderem verstärkt mit Mensch und Organisation sowie Sicherheitskultur befasst. Grösstmögliche Sicherheit lässt sich nur im Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation erreichen. Der ENSI-Rat unterstützt deshalb ausdrücklich die ganzheitliche Sicherheitsaufsicht des ENSI. Zudem begrüsst er den Entscheid des ENSI, das Kernkraftwerk Leibstadt engmaschiger zu beaufsichtigen, bei welchem es im vergangenen Jahr vermehrt zu Vorkommnissen mit Ursache im Bereich Mensch und Organisation gekommen ist.

Der ENSI-Rat kommt im Tätigkeits- und Geschäftsbericht 2018 zum Schluss, dass das ENSI die Ziele vollumfänglich erreicht hat. Er stützt die Aussage des ENSI, dass die Schweizer Kernanlagen im vergangenen Jahr alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt haben und in diesem Sinn sicher betrieben wurden.

Für weitere Auskünfte kontaktieren Sie bitte das Fachsekretariat des ENSI-Rates. (ensi)