Swissgrid reicht das Baugesuch für die Erdverkabelung der Leitung Airolo – Göschenen ein.

Die Bauarbeiten für die Erdverlegung der Höchstspannungsleitung sollen 2027 beginnen, sodass die Leitung 2029 betriebsbereit sein wird. Die Arbeiten werden zusammen mit dem Bau der zweiten Röhre des Gotthardstrassentunnels durch das ASTRA durchgeführt. Mit 18 Kilometern Länge wird die neue Leitung nach ihrer Inbetriebnahme die längste erdverlegte Höchstspannungsleitung der Schweiz sein. Sie spielt eine wichtige Rolle für den Transport der in der Region erzeugten Energie aus Wasserkraft.
21.09.2022

Das ist eine Medienmitteilung von Swissgrid  – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Nachdem das BFE den Planungskorridor 2021 positiv beurteilt und den Verzicht auf ein Sachplanverfahren Übertragungsleitungen bestätigt hatte, erarbeitete Swissgrid das detaillierte Projekt für die 220-kV-Leitung zwischen Airolo und Göschenen aus. Im September 2022 hat Swissgrid das Plangenehmigungsgesuch beim Eidg. Starkstrominspektorat (ESTI) eingereicht. Das Projektdossier wird in den betroffene Gemeinden öffentlich aufgelegt. Es handelt sich um ein in der Schweiz einzigartiges Projekt: Zum ersten Mal wird eine Höchstspannungsleitung mit einem nationalen Strassentunnel gebündelt. Zum Zeitpunkt der geplanten Inbetriebnahme wird die rund 18 Kilometer lange Gotthardleitung die längste erdverlegte Höchstspannungsleitung der Schweiz sein.

Die Bündelung der linearen Infrastrukturen (Stromleitungen und Autobahn) ist insbesondere deshalb möglich, weil die bestehende Freileitung kurz vor dem Ende ihrer Lebensdauer steht und saniert werden müsste. Die Verlegung der Erdkabel erfolgt zeitgleich und in Abstimmung mit dem Bau des zweiten Gotthard-Strassentunnels durch das ASTRA. Sämtliche Sicherheitsaspekte (wie Wärmeabtransport, Belüftung, magnetische Felder usw.) wurden dabei berücksichtigt.

Entlastung der Alpenlandschaft

Sobald die neue Leitung in Betrieb ist, kann die bestehende, 23 Kilometer lange Leitung über den Gotthardpass mit den 70 Strommasten rückgebaut werden (51 im Kanton Uri, 19 im Tessin). Lediglich vier Masten in der Nähe des Hospizes (Passhöhe) werden nicht entfernt. Diese Masten, auf welchen eine SBB Leitung verläuft, werden jedoch umgebaut und verkleinert, so dass sie zukünftig nur noch von SBB genutzt werden können. Unter den verschiedenen Gebieten profitieren auch das Gebiet der Schöllenenschlucht und die Tremola.

Die 220-kV-Leitung zwischen Airolo und Göschenen ist eine wichtige Leitung im Schweizer Übertragungsnetz. Die Leitung vernetzt das Tessin mit der Deutschschweiz und transportiert den Strom der regionalen Wasserkraftwerke. Damit trägt sie zusammen mit dem übrigen Höchstspannungsnetz dazu bei, die Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes zu erreichen.

Leitungsverlauf vom UW Airolo bis Übergangsmast in Göschenen

Die Leitung verläuft auf einer Länge von 18 Kilometern vollständig unterirdisch – vom Unterwerk in Airolo bis nach Göschenen. Der Leitungsverlauf lässt sich in verschiedene Abschnitte unterteilen. Zwischen dem Unterwerk Airolo und dem Südportal des Tunnels (300 m) werden die Kabel in einen Kabelrohrblock verlegt. Von hier aus wird die Leitung in einem Werkleitungskanal unter der Fahrbahn des neuen Tunnels (17 km) fortgesetzt. In Göschenen wird die Leitung unterirdisch in einem Kabelrohrblock (800 Meter) bis zum Endmast weitergeführt und da wieder an die bestehende Leitung (Richtung Mettlen) angeschlossen. Die Gesamtinvestition von Swissgrid beläuft sich auf ca. 107 Millionen Franken.

Im Dialog mit der Bevölkerung

Um Bevölkerung und betroffene Gemeinden direkt aus erster Hand zu orientieren, führt Swissgrid am 21. September 2022 eine Informationsveranstaltung zum Projekt im Museum Sasso San Gottardo auf dem Gotthardpass durch. Auch eine Vetretung des Bundesamts für Strassen (ASTRA) wird vor Ort sein. (swissgrid)