Strassenlaterne sind künftig auch Ladestationen für Elektroautos

In der Schweiz nimmt die Nachfrage nach Elektroautos und deren Nutzung ständig zu, gerade in Städten fehlt es jedoch häufig an genügend Lademöglichkeiten. Im Rahmen eines innovativen Berner Pilotprojekts soll geprüft werden, ob Laternenmasten genutzt werden können, um E-Fahrzeuge aufzuladen. Damit würde die bereits bestehende Infrastruktur der Strassenbeleuchtung intelligent genutzt, um Lademöglichkeiten für die E-Mobilität gezielt auszubauen und zu vereinfachen.
23.03.2021

Das ist eine Medienmitteilung von ewb– die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Energie Wasser Bern (ewb) ist zuständig für die Stadtbeleuchtung in Bern und betreibt gleichzeitig in Zusammenarbeit mit MOVE Mobility ein Netz von Ladestationen für Elektroautos. Dieses Netz besteht aus zentral gelegenen «Schnellladestationen» und über das ganze Stadtgebiet verteilten «Normalladestationen». Aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen baut Energie Wasser Bern das Netz ständig aus. Mangels eigener Parkmöglichkeit stellen in Bern viele Anwohnerinnen und Anwohner ihre Fahrzeuge in der blauen Zone ab. Aus diesem Grund macht es Sinn, das Angebot an Lademöglichkeiten gezielt dort auszubauen, wo diese auch benötigt werden.

Strassenlaternen laden künftig auch e-Fahrzeuge

Schon heute betreibt ewb im Rahmen eines Pilotprojekts zwei Ladestationen in der blauen Zone zweier Berner Quartiere (Hallerstrasse 56 und Schwabstrasse 70). Jetzt soll der Pilotversuch erweitert werden und die Möglichkeit des Aufladens von E-Fahrzeugen an Strassenlaternen geprüft werden. Dafür werden zwei Masten von Hängeleuchten und ein klassischer Kandelaber mit Ladepunkten ausgerüstet. Im Rahmen des Pilotversuchs wollen die Projektpartner mehr Erfahrungen zur technischen Machbarkeit sowie zur Akzeptanz und Nutzung solcher Lademöglichkeiten sammeln. Die Ladestationen an den Strassenlaternen an der Thormannstrasse 62 und 64 sowie an der Huberstrasse 16 werden Ende März in Betrieb genommen. Der Pilotversuch dauert mindestens ein Jahr, ab Frühling 2022 erfolgt die Auswertung der Daten und der Entscheid über eine allfällige flächendeckende Einführung. Am Projekt sind vier Partner beteiligt: Energie Wasser Bern (Betreiberin der Ladestationen), Siemens und ubitricity (Technische Lösung) sowie MOVE (E-Mobility Service Provider). Die Stadt Bern unterstützt das Projekt und stellt die Parkfelder in der blauen Zone zur Verfügung; ausserdem wird das Pilotprojekt von Energie-Schweiz unterstützt.

Unterwegs mit ewb.öko.strom

Die Ladepunkte verfügen über eine Typ2-Steckdose (europäischer Standard für das AC-Laden von E-Autos). Das Ladekabel muss vom Nutzer mitgebracht werden. Die Ladepunkte geben eine Leistung von 3.7 kW ab, damit können je nach Fahrzeug ca. 15 km Reichweite pro Ladestunde geladen werden. So ist das Konzept der Laternenladung ideal für Anwohner, die über Nacht laden wollen. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen über einen MOVE-Account verfügen. Damit lässt sich das Elektrofahrzeug wie bei einer herkömmlichen AC-Ladesäule aufladen – und das erst noch zu einem Vorzugspreis. Die betroffenen Parkfelder verbleiben in der blauen Zone (Anwohner verfügen über eine An-wohnerparkkarte, «Gäste» stellen die Parkscheibe oder lösen ein Tagesticket am Bern-mobil-Automaten). Die Parkfelder stehen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und ohne Steckdose sowie Steckerfahrzeugen, die nicht eingesteckt sind, nicht mehr zur Verfügung, was entsprechend signalisiert wird. (ewb)