Spatenstich für eine nachhaltige Energielösung in Bolligen und Stettlen

Mit einem symbolischen Spatenstich feierte die Wärme Mittelland AG den Baustart der Heizzentrale des Wärmeverbunds Bolligen-Stettlen. Die neue Holzheizzentrale wird im Gemeindegebiet Riedli in Stettlen stehen und ab Herbst 2020 über 100 Liegenschaften in Bolligen und Stettlen mit erneuerbarer Wärmeenergie versorgen. Der Betrieb des Wärmeverbunds wird durch die Gesellschaft «Wärme Mittelland AG» sichergestellt. Die BKW AEK Contracting AG und die EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) sind je zur Hälfte daran beteiligt.
03.12.2019

Die neue Holzheizzentrale wird an der Flugbrunnenstrasse im Gewerbegebiet Schwandiwald inStettlen – ausserhalb der Wohnzone – zu stehen kommen. Zwei Holzkessel mit einer Leistung von total 4'500 Kilowatt (kW) werden auf die Heizsaison 2020/21 die am Wärmeverbund angeschlossenen Liegenschaftenmit CO2-neutraler, aus lokalen Holzhackschnitzeln produzierter
Wärmeenergie versorgen.

Leitungsbau schreitet zügig voran

Ein Grossteil der Fernwärmeleitungen in Bolligen wurde bereits verlegt; bis Sommer 2020 wird das Bolliger Leitungsnetz fertiggestellt sein. Im nächsten Jahr folgt auch die Erschliessung des Gemeindegebiets «Bleiche» in Stettlen. Vorerst stehen die Schulanlage «Bleiche» inklusive Hallenbad und Turnhalle sowie die Mehrfamilienhäuser an der Bleichestrasse im Fokus. Für interessierte Hauseigentümer besteht nach wie vor die Möglichkeit, sich entlang der geplanten Leitungen anzuschliessen. Liegenschaften, die ausserhalb des Versorgungsgebietes liegen, können zu einem späteren Zeitpunkt an den Wärmeverbund angeschlossen werden. Voraussetzung sind genügend Interessenten, damit die nötige Anschlussdichte erreicht wird.

Wärmeverbund schon seit 2018 in Betrieb

Bereits seit September 2018 erhalten die Wärmekunden in Bolligen Energie ab der sanierten und umgebauten Heizzentrale der Wohnsiedlung Lutertal. Aktuell werden rund 60 Prozent der Energiemenge des Wärmeverbunds Bolligen-Stettlen von der Zentrale Lutertal bereitgestellt. Die Ölkessel dienen allerdings nur bis zur Fertigstellung der Holzheizzentrale zur Wärmeversorgung: Ab Herbst 2020 werden über 90 Prozent der Wärme mit der Holzfeuerung in Stettlen erzeugt. Ab diesem Zeitpunkt werden die Ölkessel in Bolligen nur noch als Redundanz (Ausfall der Holzkessel) und zur Deckung der Spitzenlast dienen.

Wärme Mittelland AG als Betreiberin

Der Wärmeverbund Bolligen-Stettlen ist das zweite Projekt, welches das Konsortium KAE, bestehend aus dem Bereich Contracting der AEK Energie AG (jetzt BKW AEK Contracting AG) und der EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) gemeinsam realisiert. Die beiden Partner sind schweizweit höchst erfahren im Bau von Wärmeverbünden und Contracting-Anlagen. Für den Bau des Wärmeverbunds in Roggwil/BE im Jahr 2012 wurde die Gesellschaft «Wärmeverbund Roggwil AG» gegründet, welche Anfang dieses Jahres für die weitere Zusammenarbeit in «Wärme Mittelland AG» umbenannt wurde.

Ein Projekt für die Zukunft

Der neue Wärmeverbund Bolligen-Stettlen sorgt für lokale Wertschöpfung und sichert eine stabile und günstige Wärmeversorgung. Auch das lokale Gewerbe profitiert bei der Realisierung: Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb der Anlage erfolgen in Zusammenarbeit mit dem regionalen Gewerbe. Das Investitionsvolumen für das Gesamtprojekt beträgt rund 20 Mio. Franken. Die Gemeinden tragen keine Investitionskosten. Der Kanton Bern unterstützt das Projekt mit einem namhaften Förderbeitrag. (ebl)