Rheinfelden: Wasserkraftwerk von Energiedienst liefert seit 10 Jahren Ökostrom

Das Wasserkraftwerk von Energiedienst in Rheinfelden liefert seit zehn Jahren Ökostrom. Im Dezember 2010 waren der Probebetrieb abgeschlossen und alle Maschinen für den Dauerbetrieb freigegeben. Die offizielle Einweihung des neuen Kraftwerks fand im September 2011 statt.
16.12.2020

Als vor genau zehn Jahren die vierte Maschine ans Netz ging, war das hochmoderne Wasserkraftwerk Rheinfelden vollendet. Die Stromproduktion lief damals schon seit Monaten: Die erste Maschine hatte bereits im Juni 2010 ihre Arbeit aufgenommen. Ihr folgten die zweite Turbine im August sowie die dritte im Oktober. Nun, ein Jahrzehnt später, kann die Bilanz sich sehen lassen: Bis heute stellte das Kraftwerk in mehr als sind über 385.000 Betriebsstunden 5.750.124 Megawattstunden (MWh) Ökostrom her.

Eine Baustelle, zwei Staaten

Dass bis zur offiziellen Einweihung neun weitere Monate seit der Inbetriebnahme der letzten Turbine verstrichen, erklärt sich durch weitere bauliche Maßnahmen. Zu nennen sind hierbei der Rückbau des alten Kraftwerks von 1898, der Bau des Fischaufstiegs- und Laichgewässers und nicht zuletzt die Ausbaggerung im Rhein unterhalb des Maschinenhauses. Aber auch vor dem Start der Stromproduktion gab es einiges zu tun. Bevor eine neue Maschine ihren Betrieb aufnahm, standen mehrere Tests an. „Zuerst wurde jede neue Turbine im trockenen Zustand gedreht und erst dann langsam geflutet. Das waren extrem spannende Momente“, erklärt Beat Karrer, damals Projektleiter Turbinen und Stahlwasserbau und heute Leiter Produktion Hochrhein. Eine besondere Herausforderung stellte die im Rhein verlaufende Staatsgrenze dar. „Weil sich die Baustelle in zwei verschiedenen Staaten befand, mussten wir deutsche und schweizerische Gesetze und Regelungen beherzigen und darauf achten, dass auch bei der Verzollung der Materialien alles korrekt lief. Und das ist auch jetzt im Betrieb nicht anders“, ergänzt Beat Karrer.

Grüner Strom für 170.000 Haushalte

Die Gesamtkosten des ehrgeizigen Neubauprojekts betrugen rund 380 Millionen Euro. Aufgrund verschiedener neuer Verfahren bei der Bauausführung ging das Kraftwerk ein Jahr früher als ursprünglich geplant in Betrieb. Es speist sowohl in das deutsche als auch in das Schweizer Netz ein. Auf diese Weise versorgt es rund 170.000 Haushalte Jahr für Jahr zuverlässig mit grünem Strom aus Wasserkraft.
 
50.000 Fische jährlich

Seit der Inbetriebnahme finden regelmäßig Untersuchungen zur Entwicklung von Flora und Fauna in der Umgebung des Kraftwerks statt. Bei der jüngsten Fischzählung passierten innerhalb eines Jahres fast 50.000 Fische die verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten.

Führungen fallen wegen Corona aus

Interessierte können bei einer Führung durch das Kraftwerk viele spannende Einzelheiten über die Stromproduktion in Rheinfelden erfahren. Mehr als 63.000 Besucher nutzten seit 2010 die Gelegenheit. Aufgrund der Corona-Pandemie finden momentan allerdings keine Führungen statt. (energiedienst)