Neue Technologie bringt neue Möglichkeiten

Für die zahlreichen Anlagen zwischen S-chanf, Livigno, Zernez, Scuol und Martina betrieben die Engadiner Kraftwerke (EKW) bislang eine Leitstelle in Pradella unterhalb von Scuol. Von dort aus wurden seit dem Jahr 1970 Stauanlagen, Wasserfassungen, Kraftwerke und Netze rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr überwacht und ferngesteuert.
31.03.2020

Aufgrund neuer Überwachungs- und Kommunikationstechnologien ist es möglich geworden, die Aufgaben verschiedener Leitstellen zusammenzufassen. Nach einem erfolgreichen Probebetrieb hat EKW per 31.03.2020 die Leitstellenaufgaben definitiv an Dritte übergeben. Während die Kraftwerksanlagen nun von der Leitstelle der Kraftwerke Hinterrhein (KHR) in Sils im Domleschg überwacht und gesteuert werden, übernahm die Leitstelle der Repower im Puschlav dieselben Aufgaben für die Netzanlagen. Die Ausgliederung der Netzleitstelle wurde nicht zuletzt auch möglich dank der Modernisierung und der Verkabelung der EKW Netzanlagen und der damit deutlich geringeren Anfälligkeit auf wetterbedingte Störungen wie Blitzeinschläge oder Sturmschäden.

Die nun vollzogene Ausgliederung der EKW Leitstelle führt mittelfristig zu einem Stellenabbau von insgesamt vier Vollzeitstellen. Diese teilweise bereits vollzogene Stellenreduktion erfolgt ausschliesslich über die natürliche Fluktuation und ohne Entlassungen. Michael Roth, Direktor der Engadiner Kraftwerke AG, bestätigt, dass mit der Ausgliederung der Leitstelle auch Sparziele verfolgt werden. Doch die Hauptmotivation für die Ausgliederung, so Roth, sei die immer schwierigere Suche nach lokal ansässigen, qualifizierten Mitarbeitenden, die bereit sind, Schichtarbeit zu leisten. Die bisherigen, sehr erfahrenen Schichtmitarbeitenden können nun ihr grosses Wissen während normaler Arbeitszeiten für andere Aufgaben einbringen. (ekwstrom)