Neu auch für Wärmepumpen: Schweizweite Klimaprämie für den Ersatz von Öl- und Gasheizungen wird ausgeweitet

Die 2020 lancierte Klimaprämie für erneuerbares Heizen ist mit bereits rund 600 Förderanfragen sehr erfolgreich gestartet. Energie Zukunft Schweiz hat sich deshalb entschieden, das Erfolgsmodell per sofort von Holzheizungen auf Wärmepumpen auszuweiten. Vom Förderprogramm profitiert, wer seine Öl- oder Gasheizung durch ein klimafreundliches Heizsystem ersetzt – dies in allen Bereichen: In Wohnbauten, im Büro- und Gewerbebereich und sogar für Industrieprozesse. So werden Förderlücken geschlossen. Die schweizweit einheitliche Klimaprämie kennt keine Obergrenze und schafft damit insbesondere für grössere Anlagen komplett neue Voraussetzungen.
27.05.2021

Das ist eine Medienmitteilung von Energiezukunft Schweiz – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Das Ziel ist klar: Der Bundesrat will bis 2050 eine CO₂-neutrale Schweiz. Auf dem Weg dorthin ist der konsequente Ersatz fossiler Heizungen durch erneuerbare Alternativen ein wichtiger Schritt. Die Praxis ist davon noch weit entfernt: Heute werden alte fossile Heizungen in den meisten Fällen wieder durch ein fossiles System ersetzt. Dies geschieht in der Regel aus wirtschaftlichen Gründen, die Investitionskosten für Wärmepumpen und Holzheizungen sind für viele Bauherren zu hoch. Wenn die gesteckten Klimaziele erreicht werden sollen, muss sich das rasch ändern.

Schweizweite Förderung ohne Obergrenze

Genau hier setzt Energie Zukunft Schweiz an: Die Klimaprämie ist ein gross angelegtes, schweizweites Förderprogramm ohne Maximalbetrag und mit einer Laufdauer bis voraussichtlich 2025. Die im August 2020 lancierte Klimaprämie für Holzheizungen hat den Nerv der Zeit getroffen: Insgesamt sind seither rund 600 Förderanfragen eingegangen.

Fossile Heizungen mit einer Gesamtleistung von 12 MW werden mithilfe der Klimaprämie bereits ersetzt. Für eine Heizzentrale für acht Mehrfamilienhäuser mit einer Leistung von 316 kW wurde beispielsweise ein Förderbeitrag von CHF 110’000.- gesprochen, was etwa 60% der Investitionskosten abdeckte. Somit können allein mit dieser Anlage 56’000 Liter Heizöl pro Jahr eingespart werden, was einem Ausstoss von ungefähr 125 Tonnen CO₂ entspricht.

Noch attraktiver durch die Erweiterung auf Wärmepumpen

Nach der erfolgreichen Lancierung für Holzheizungen weitet Energie Zukunft Schweiz das Programm ab sofort auf Wärmepumpen aus. Der Förderbetrag liegt für Wasser/Wasser- sowie Sole/Wasser-Wärmepumpen bei 1.80 Franken pro eingespartem Liter Erdöl oder Kubikmeter Erdgas. Bei einer Luft/Wasser-Wärmepumpe liegt der Betrag bei 1 Franken. Bei einer korrekt dimensionierten Heizung sind das bei einer Sole/Wasser-Wärmepumpe rund 360 Franken und bei einer Luft/Wasser-Wärmepumpe 200 Franken pro Kilowatt Leistung. 

Zur Abschätzung des zu erwartenden Förderbetrages stellt Energie Zukunft Schweiz online einen Förderrechner bereit. Finanziert wird die Förderung von der Stiftung für Klimaschutz und CO₂-Kompensation KliK. Reguliert wird das Programm durch das Bundesamt für Umwelt BAFU.

Förderbeiträge für sämtliche Bereiche – auch für öffentliche Bauten, Bürogebäude und Industriebetriebe

Dass es eine Förderung ohne Obergrenze und nicht nur für den Wohnbereich ist, macht das Programm für Grossheizungen – zum Beispiel für Gemeindebauten, Prozesswärme in Industriebetrieben, Wohnblöcke, grosse Gewerbe- oder Bürogebäude oder ganze Areale – besonders attraktiv. Ein substanzieller Anteil der Investitionskosten wird gedeckt und auch komplexe, multivalente Systeme sind förderbar.

Dekarbonisierung wird beschleunigt

Erneuerbare Heizsysteme bieten viele Vorteile: Sie schonen nicht nur das Klima durch eine deutliche Reduktion des CO2-Ausstosses, sie haben auch einen positiven Einfluss auf das Image und den Wert von Immobilien. Mit der grosszügigen Förderung von Holzheizungen und Wärmepumpen und der schweizweit einheitlichen Abwicklung beschleunigt die Klimaprämie die Dekarbonisierung der Heizungen in der Schweiz entscheidend. Die Investitionskosten reduzieren sich massiv. Das Dilemma, dass klimaschädliche Technologien aus Kostengründen bevorzugt werden, ist damit überwunden. (energiezukunftschweiz)