Kraftwerk Göschenen AG: Überdurchschnittlich viel Strom produziert

Die Kraftwerk Göschenen AG (KWG) hat im vergangenen Geschäftsjahr deutlich mehr Strom produziert als in den Vorjahren. Hohe Schmelzwasserzuflüsse und üppige Regenfälle waren die Hauptgründe dafür.
06.04.2020

Die Kraftwerk Göschenen AG hat im vergangenen Geschäftsjahr 2018/19 rund 450 Mio. kWh Strom produziert. Das sind fünf Prozent mehr als im langjährigen Mittel. Zwar waren die Zuflüsse in den Stausee im Winterhalbjahr auf der Göscheneralp wie auch bei den Laufwasserkraftwerken an der Reuss unterdurchschnittlich. Doch die Schneemengen in den Bergen waren beträchtlich. So führte die Schneeschmelze in Kombination mit üppigen Regenfällen während dem Sommerhalbjahr zu einer hohen Stromproduktion. Aufgrund der intensiven Schmelzwasserzuflüsse wurde ab Mitte Juni bis Mitte August 2019 die Produktion überproportional gesteigert, um den Seestand innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte halten zu können. Knapp zwei Drittel des produzierten Stroms entfielen aufs Sommerhalbjahr.

Das KWG darf auf ein rundum erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Der Kraftwerksbetrieb verlief ohne wesentliche Störungen.

An der virtuellen Generalversammlung Ende März 2020 wurden Reto Sahli für die SBB und Lukas Wyrsch für die Korporation Uri neu in den Verwaltungsrat gewählt. Sie folgen auf Georg Radon (SBB) und Peter Ziegler (Korporation Uri), welche aus dem Verwaltungsrat zurückgetreten sind. Der Verwaltungsrat konstituiert sich neu wie folgt:

Martin Schwab, CKW, Präsident; Alain Schenk, SBB, Vizepräsident; Urs Janett, Kanton Uri; Markus Dietrich, CKW; Reto Sahli, SBB sowie Lukas Wyrsch, Korporation Uri.

Neues Dotierkraftwerk in Betrieb genommen

Herausfordernd verlief der Bau des neuen Dotierkraftwerkes im Urnerloch bei Andermatt. Der lange Winter, viel Schmelzwasser und mehrere Hochwasser erforderten viel Flexibilität und Ausdauer bei den Bauarbeiten direkt im Flussbett. Umso mehr war es für alle Beteiligten ein grosser Erfolg, dass das Kraftwerk ein Jahr nach Baustart im November 2019 seinen Betrieb aufnehmen konnte.

Das kleine Kraftwerk nutzt Restwasser aus der Wasserfassung Urnerloch – direkt unterhalb von Andermatt – welches bisher ungenutzt in die Reuss abgegeben wurde. Es produziert ökologischen Strom für rund 100 Haushalte. KWG investierte 1,5 Mio. Franken in das neue Kraftwerk und leistet damit im Kanton Uri einen weiteren Beitrag zu einer nachhaltigen und CO2-freien Stromproduktion.

Zwei Drittel der Wertschöpfung bleibt im Kanton Uri

Wirtschaftlich betrachtet ist das KWG ein wichtiger Partner im Kanton Uri. So bezahlte das KWG im vergangenen Geschäftsjahr rund 6,5 Millionen Franken Wasserzinsen und Kapitalsteuern sowie 0,6 Millionen Franken Ertragssteuern an die öffentliche Hand. 9,1 Millionen Franken respektive 71% der Wertschöpfung verbleiben im Kanton Uri. Im Weiteren stellt das KWG dem Kantonsspital Uri vergünstigten Strom im Gegenwert von 0,4 Millionen Franken zur Verfügung. Das KWG beschäftigt am Standort Göschenen per 30. September 2019 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (ckw)