Klimafreundlicher Wasserstoff aus Birsfelden

IWB und Fritz Meyer AG haben ein Baugesuch für eine Wasserstoff-Produktionsanlage beim Kraftwerk Birsfelden eingereicht. Ab 2022 wollen die beiden Unternehmen CO₂-neutralen Wasserstoff produzieren. Lastwagen mit Brennstoffzellenantrieb werden den umweltfreundlichen Treibstoff dereinst tanken können. Um das Vorhaben umzusetzen, haben IWB und Fritz Meyer AG das Joint Venture greenH2 AG gegründet.
04.02.2021

Bis 2050 soll die Schweiz klimaneutral werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Verkehr, der für ein Drittel aller CO2-Emissionen der Schweiz verantwortlich ist. Für Lastwagen ist Wasserstoff eine Lösung, sofern er CO2-neutral aus erneuerbarem Strom hergestellt wird. Das ist mit Strom aus dem Kraftwerk Birsfelden gegeben.

Wasserstoff-Produktionsanlage neben dem Kraftwerk Birsfelden

IWB und Fritz Meyer AG beabsichtigen, mit ihrem Joint Venture greenH2 neben dem Kraftwerk einen Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion zu bauen. Die Produktionsanlage am östlichen Ende des bestehenden Kraftwerksgeländes wird aus zwei Bauten bestehen.

In der Anlage wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Die dazu notwendige Energie ist Strom aus Wasserkraft und kommt direkt aus dem Kraftwerk Birsfelden. Wasserkraftwerke eignen sich ideal als Standorte für Wasserstoff-Produktionsanlagen. Die bei der Produktion entstehende Abwärme wird an die vor Ort bestehende Fernwärmezentrale der Alternativ-Energie Birsfelden AG (AEB) abgegeben. Somit ist die Anlage sehr energieeffizient.

«Beim Kraftwerk Birsfelden sind alle Voraussetzungen gegeben, um Wasserstoff klimafreundlich und effizient zu produzieren», so Sascha Jäger, Direktor des Kraftwerks Birsfelden. Die Kraftwerk Birsfelden AG ist Grundstückeigentümerin der Fläche, die für die Produktionsanlage genutzt werden soll. Die beiden Gebäude werden sich geographisch und optisch an die bestehenden Gebäude des Kraftwerks anschliessen, womit der Charakter der Landschaft erhalten bleibt. Das besondere Natur- und Freizeiterlebnis der Kraftwerksinsel in Birsfelden wird durch die Wasserstoffproduktion nicht beeinträchtigt werden.

Joint Venture greenH2 AG gegründet

Die Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse ist ein seit Jahrzehnten erprobtes Verfahren. Für die beiden Unternehmen handelt es sich dennoch um ein Pilotprojekt, denn der Absatzmarkt für CO2-neutralen – sogenannt «grünen» Wasserstoff – ist hierzulande erst am Entstehen.

IWB und die Fritz Meyer AG sind davon überzeugt, dass grüner Wasserstoff einen wesentlichen Anteil an einer klimaneutralen Energiezukunft einnehmen wird. Vor diesem Hintergrund haben die beiden Unternehmen Ende Januar 2021 das Joint Venture greenH2 AG gegründet. Ziel von greenH2 ist die Herstellung und Verteilung von grünem Wasserstoff.

IWB bringt ihre Erfahrungen in der Energieproduktion mit und die Fritz Meyer AG hat einen direkten Zugang zum grössten Tankstellennetz der Schweiz. Denn der Wasserstoff soll dereinst vor allem von Lastwagen mit Brennstoffzellenantrieb getankt werden. Bestätigen sich die aktuellen Markteinschätzungen mit hohem Wachstumspotential für Wasserstoff, wird greenH2 weitere mögliche Produktionsstandorte evaluieren. Das Baugesuch für die Anlage in Birsfelden haben IWB und Fritz Meyer AG eingereicht. Ab Projektstart wird greenH2 den Bau und Betrieb der Anlage übernehmen. Gemäss aktuellem Planungsstand erfolgt der Spatenstich im Herbst 2021, die Inbetriebnahme bereits rund ein Jahr später. (iwb)