IWB plant Solaranlage in Disentis

Auf der Alp Run in Disentis könnte schon bald einheimischer Winterstrom produziert werden. Die Basler Energieversorgerin IWB steigt beim Projekt ein, das bereits Anfang 2023 öffentlich vorgestellt wurde. Zusammen mit der Initiantin und Landeigentümerin, der Einfachen Gesellschaft Alp Run Disentis, will sie die Planung weiter vorantreiben. Ein Baugesuch soll noch in diesem Jahr folgen.
07.06.2023

Das ist eine Medienmitteilung von IWB – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder

 

Fakten

  • Auf der Alp Run soll eine alpine PV-Anlage künftig wichtigen Winterstrom produzieren.
  • Mit IWB ist neu eine erfahrene Partnerin an Bord, die sich für erneuerbare, einheimische Energieproduktion und den Ausbau von Solarstrom einsetzt.
  • IWB und die Einfache Gesellschaft Alp Run Disentis treiben das Projekt unter Berücksichtigung der teils bestehenden Nutzung, möglicher Umwelteinflüsse und Auswirkungen auf die Landschaft voran.

Bereits Anfang Jahr hat die Projektinitiantin und Landeigentümerin, die Einfache Gesellschaft Alp Run Disentis (EFGD), über eine geplante Photovoltaikanlage auf der Alp Run informiert. Die technische Machbarkeit des Projekts «SOLAR ALPIN DISENTIS» wurde mit einer umfassenden Machbarkeitsprüfung in der Zwischenzeit belegt. Nun holt sich die EFGD mit der Basler Energieversorgerin IWB eine erfahrene Partnerin an Bord. Zusammen wollen sie das Projekt rasch vorantreiben. Entstehen soll eine Photovoltaikanlage nördlich von Disentis, die auch im Winter den dringend benötigten, einheimischen Strom erzeugen soll. Die Standortgemeinde Disentis unterstützt das Vorhaben und begleitet die weitere Planung.

Zusätzliche Kompetenz für das Projekt

IWB bringt mit dem bereits umgesetzten Projekt AlpinSolar ihre Erfahrung mit Planung und Bau von alpinen Solaranalgen ein. Die 2022 in Betrieb genommene PV-Anlage an der Muttsee-Staumauer liefert rund die Hälfte ihres Stroms in den Wintermonaten. Für IWB wäre eine Anlage in Disentis ein weiterer Schritt im Ausbau ihres Solarstrom-Portfolios. IWB will bis 2030 die eigene Solarstromproduktion massiv ausbauen.

Strom für 10 000 Haushalte

Die Anlage soll Strom für mehr als 10 000 Haushalte liefern – und das vor allem auch im Winter, wenn der Strom in unserem Land knapp ist. Wie die technische Machbarkeitsprüfung zeigt, liessen sich eine Anlage mit 27 Megawatt Peak Leistung errichten. Der erwartete Jahresertrag liegt bei 45 Gigawattstunden. Photovoltaik gilt als wichtiger Baustein zur Stärkung der Versorgungsicherheit in der Schweiz – erneuerbar und einheimisch. Auf der Alp Run begünstigt die Südausrichtung, die hohe Lage über 2000 Meter über Meer und der Schnee im Winter die Produktion. Das Gebiet der Alp Run umfasst eine Fläche von 7'800’000 m2. 350'000 m2, d.h. 4.5% des Gebiets, würden mit Photovoltaik-Paneelen bestückt.

Umwelt und Alpwirtschaft

In einem nächsten Schritt prüft IWB in enger Zusammenarbeit mit der EFGD, Gemeinde und Kanton aber auch in Absprache mit weiteren Interessensvertretern und Umweltorganisationen die Umsetzung. Neben technischen und wirtschaftlichen Fragen wird vor allem der Einfluss auf die teils bestehende Alpbewirtschaftung und die Umwelt genau analysiert. In einer Umweltverträglichkeitsprüfung werden Auswirkungen von Bau und Betrieb auf Umwelt und Umgebung betrachtet. Auch wenn in jedem Fall eine rückbaubare Photovoltaikanlage geplant wird, legt IWB grossen Wert auf ein gutes und umwelt­ver­trägliches Miteinander von Energieproduktion, Natur und Alpbewirtschaftung. Der Alpbetrieb soll wie bisher mit kleinen Einschränkungen im Umfeld der Paneele aufrechterhalten werden – dabei ermöglichen erhöhte Paneele ein gutes Miteinander.

Gewinnbringende Partnerschaft

Clemens Berther, Vizepräsident der Gemeinde Disentis, freut sich: «Mit IWB haben wir eine kompetente Partnerin gefunden, die uns hilft, das Projekt voranzutreiben. Dabei verbinden uns auch gemeinsame Werte für eine nachhaltige, erneuerbare und einheimische Energieproduktion.» Pascal Semlitsch, Leiter Investments bei IWB: «Die Begeisterung der Initianten ist toll. Gerne engagieren wir uns in diesem Projekt. Wir leisten einen aktiven Beitrag zu einer erneuerbaren und sicheren Energieversorgung und steigern erst noch die lokale Wertschöpfung.» Profitieren sollen nämlich die ganze Region – vom erneuerbaren Strom aber auch finanziell. Gemeinde, Einwohnerschaft und die EFGD sollen sich an einer künftigen Gesellschaft finanziell beteiligen können. Zuvor gilt es nun die Planung und die Umweltverträglichkeitsprüfung voranzutreiben. Dazu werden Umweltorganisationen aktiv informiert und einbezogen. Das letzte Wort zur Umsetzung wird der Gemeinderat und je nach dessen Entscheid die Gemeinde im Rahmen einer Abstimmung haben. (iwb)