IG naturnaher Lungerersee und EWO finden Kompromisslösung zur Lungererseebewirtschaftung

Die IG naturnaher Lungerersee und das Elektrizitätswerk Obwalden (EWO) haben nach langen Verhandlungen zur Lungerersee-bewirtschaftung eine Kompromisslösung gefunden. Es wurde vereinbart, dass der Lungerersee zukünftig auf eine minimale Kote von 672.50 m ü. M. abgesenkt werden soll. Die Sommerstaukoten bleiben gemäss Konzession bestehen und werden nicht vorverschoben.
04.07.2019

Für das EWO ist diese Vereinbarung eine Kompromisslösung. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Thomas Baumgartner: «Dieses freiwillige Entgegenkommen wird eine theoretische finanzielle Einbusse von rund 150 TCHF pro Jahr mit sich bringen. In den nächsten Jahren sollen Erfahrungen gesammelt werden, wie mit dieser neuen Rahmenbedingung die finanzielle Einbusse kompensiert werden kann.» Sollte sich herausstellen, dass das EWO durch diese Kompromisslösung wesentlich an Flexibilität verliert, muss die Sachlage neu beurteilt werden. Weiter sagt Thomas Baumgartner: «Bezüglich der von der IG naturnaher Lungerersee gewünschten Vorverschiebung der Sommerstaukote um zehn Tage kann nicht entsprochen werden. Aber auch die bisherige Bewirtschaftung konnte das Anliegen der IG naturnaher Lungerersee in der Vergangenheit an 9 von 14 Jahren erfüllen.»

Seitens IG naturnaher Lungerersee sagt der Präsident Andreas Gasser: «Der Verein IG naturnaher Lungerersee hat den Staubetrieb nie grundsätzlich bekämpft. Ihm schwebte als Kompromisslösung eine Begrenzung der Absenkung auf zehn Meter sowie eine Vorverschiebung der Vollstauzeit im Frühjahr um zehn Tage vor.» 

Ab dem Jahr 2020 gilt die minimale Kote von 672.50 m ü. M. Allfällige tiefere Absenkungen des Lungerersees sind bei Ausnahmesituationen immer möglich. 

Anliegen IG naturnaher Lungerersee

Die IG naturnaher Lungerersee möchte einen ganzjährig vollen Lungerersee mit einer Seespiegelschwankung bis zu drei Meter. Im Weiteren strebt sie die Umsetzung des Richtplanes des Kantons Obwalden an, insbesondere die Anliegen des Natur- und Landschaftsschutzes seien zu berücksichtigen. Zudem bestand der Wunsch der IG naturnaher Lungerersee darin, die vorgesehene Sommerkote (11. Juni bis 15. Juni) jeweils zehn Tage früher zu erreichen.

Konzession Lungerersee

Das EWO bewirtschaftet den Lungerersee gemäss der Konzession des Kantons Obwalden. In dieser Konzession ist festgelegt, dass der Lungerersee als höchster Aufstau die Kote von 688.74 m ü. M. und als tiefste Absenkung die Kote 648.74 m ü. M. haben soll. In den letzten zehn Jahren schwank der untere Seepegel je nach Schneesituation und hydrologischen Bedingungen zwischen rund 663 m ü. M. und rund 676 m ü. M. Vom 11. Juni bis 15. Juni soll die Mindestkote von 685.74 m ü. M. und während dem 16. Juni bis 15. September die Mindestkote von 687.50 m ü. M eingehalten werden. (ewo)