Die Tarifsenkung von knapp 5 Rappen pro Kilowattstunde umfasst sämtliche Stromprodukte und Kundengruppen von IB-Murten. Eine vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4'500 Kilowattstunden zahlt für ihre Stromrechnung im nächsten Jahr rund 1'230 Franken und damit etwa 220 Franken oder 15 Prozent weniger als heute. Das entspricht einer Minderausgabe von 19 Franken pro Monat. Für Gewerbekunden in der Grundversorgung sind je nach Verbrauch Einsparungen von 7'000 bis 20’000 Franken pro Jahr möglich. Mit der zweiten Tarifsenkung innert zwei Jahren gehört IB-Murten voraussichtlich auch 2025 zu den günstigeren Anbietern in der Schweiz. Dies geht aus einer Erhebung des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) bei Energieversorgungsunternehmen hervor.
Mehrere günstige Faktoren führen zur Tarifsenkung
Der Strompreis setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Der Marktpreis für den zu beschaffenden Strom kann von Jahr zu Jahr beträchtlich schwanken und hat einen grossen Einfluss auf den Endpreis für Kundinnen und Kunden. Nach den rekordhohen Marktpreisen 2022 sind die Preise seither kontinuierlich gesunken. Sie liegen aber nach wie vor deutlich über den Tiefpreisen vor der Corona-Pandemie. Die Netznutzungskosten machen zurzeit etwa die Hälfte des Strompreises aus. Darin enthalten sind die Stromreserven des Bundes und Kosten der nationalen Netzbetreibergesellschaft Swissgrid, des regionalen Netzes von Groupe E sowie des eigenen, lokalen Verteilnetzes. Nach teilweise starken Anstiegen in den letzten Jahren sinken die Netznutzungskosten für das nächste Jahr. Weiter fliessen gesetzliche Abgaben an Bund, Kanton und Gemeinden in den Endpreis ein. Diese Abgaben – sie bleiben unverändert – beinhalten auch die Fördermittel für die erneuerbaren Energien.
Deckungsdifferenzen aus dem Tarifjahr 2023 zurückerstatten
Energieversorgungsunternehmen wie IB-Murten müssen jeweils bis zum 31. August ihre Stromtarife für das nächste Jahr bekannt geben. Die Tarife werden teilweise aufgrund von Annahmen berechnet. Eine solche Annahme ist der Marktpreis für die noch zu beschaffende Energiemenge der grundversorgten wie auch der Marktkunden. Dieser kann sich in den vier Monaten bis zum Jahresende noch wesentlich ändern. Aussergewöhnlich stark ausgeprägt war dies Ende 2022. Rückblickend zeigte sich: IB-Murten hatte die Beschaffungskosten – und damit verbunden den Stromtarif – im August 2022 als zu hoch eingeschätzt und konnte den Strom letztlich zu günstigeren Preisen beschaffen. Eine nachträgliche Tarifanpassung für das nächste Jahr ist rechtlich nicht möglich. Die Deckungsdifferenz aus dem Tarifjahr 2023 wird in den Folgejahren in Form einer Tarifreduktion einkalkuliert. Dieser Effekt aus dem Jahr 2022 senkt die Tarife für die Jahre 2025, 2026 und 2027.
IB-Murten fördert Solarstromproduktion im Versorgungsgebiet weiterhin aktiv
In den Gemeinden Murten, Meyriez und Muntelier sind erneut zahlreiche neue Photovoltaik (PV)-Anlagen gebaut worden. Neu beträgt die Solarstromproduktion im Versorgungsgebiet rund 4’300 Megawattstunden pro Jahr. Den ins Netz eingespeisten Strom verkauft IB‑Murten über das Stromprodukt «SolarMurten» (100 Prozent Solarenergie) an die Kundinnen und Kunden. Die privaten oder gewerblichen Stromerzeuger erhalten eine Rückliefervergütung. Im nächsten Jahr wird der Preis für den abgenommenen Strom neu aufgrund einer Regelung des Bundes quartalsweise angepasst und vergütet. Für Anlagen bis zu einer Leistung von 30 kW legt der Bund dabei eine Untergrenze von 4.6 Rappen pro Kilowattstunde für 2025 fest. IB‑Murten will die Solarstromproduktion im Versorgungsgebiet weiterhin aktiv fördern und zahlt zu diesem Abnahmepreis einen freiwilligen Herkunftsnachweis von 5 Rappen pro Kilowattstunde dazu. Aus diesen beiden Komponenten setzt sich ein garantierter Mindesttarif von 9.6 Rappen pro Kilowattstunde für den eingespeisten Solarstrom zusammen. Für das laufende Jahr 2024 vergütet IB-Murten den abgenommenen Strom noch fix mit 15 Rappen pro Kilowattstunde. (ibmurten)