Geschäftsjahr 2020: Energiedienst Holding AG steigert das Ergebnis vor Zinsen und Steuern deutlich

Die Energiedienst Holding AG hat im Geschäftsjahr 2020 ihren Adjusted EBIT, also das um nicht operative Effekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern, erneut deutlich gesteigert. Mit 50,8 Mio. Euro lag er 9,4 Mio. Euro höher als im Vorjahr (41,4 Mio. Euro). Hintergrund für diesen Anstieg war insbesondere die gute Wasserführung in Verbindung mit gestiegenen Grosshandelspreisen. Auch ein verbessertes Ergebnis im Photovoltaik-Bereich wirkte sich positiv aus.
01.03.2021
Medienmitteilung Energiedienst

Der EBIT stieg deutlich um 43,5 Mio. Euro auf 38,9 Mio. Euro. Trotz Corona-Pandemie erreichte er fast die Erwartungen zu Jahresbeginn. Im Geschäftsjahr 2019 war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) durch die Neueinschätzung von Rückstellungen für die Personalvorsorge negativ. Dieser Einmaleffekt wirkte sich 2020 nicht mehr aus. 

Der Jahresgewinn der Energiedienst-Gruppe lag bei rund 44 Mio. Euro und war 34 Mio. Euro höher als im Vorjahr. Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 10 Prozent oder 95 Mio. Euro auf 1.037 Mio. Euro. Der Energieabsatz erhöhte sich um 6,5 Prozent auf rund 9,2 Mrd. Kilowattstunden (kWh). Das lag vor allem an der Steigerung des Übrigen Stromabsatzes, also dem Handelsgeschäft, den regulatorischen Geschäften und der Netznutzung. 

Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG, sagt: „Das Jahr 2020 war durch die Corona-Pandemie geprägt. Mit dem Ergebnis des Jahres 2020 sind wir trotz der Pandemie sehr zufrieden. An dieser Stelle Danke an unsere Mitarbeitenden, die in dieser anspruchsvollen Zeit, sehr engagiert weiter dafür sorgen, dass die Energieversorgung für die Gesellschaft gesichert ist. Natürlich hat sich Corona auch auf uns ausgewirkt. Den deutlichen Rückgang des Stromabsatzes im Geschäftskundenbereich während der Lockdowns konnten jedoch viele positive Effekte kompensieren. Wir haben ein relativ gutes Ergebnis erzielt und konnten unsere EBIT-Erwartung für das Jahr 2020 fast realisieren. Unsere Strategie, die darauf abzielt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu fördern, zahlt sich nun auch unternehmerisch aus. Unser Streben, unsere Kunden mit unseren Produkten und Dienstleistungen zu unterstützen, selbst klimaneutral zu werden, trifft auf Akzeptanz.“

Unternehmensstrategie 2030 greift

Die Vision, Gestalter einer lebenswerten Gesellschaft zu sein, in der nachhaltig leben und wirtschaften selbstverständlich ist, fusst auf drei Säulen: Kundennahe Energielösungen, systemrelevante Infrastruktur und erneuerbare Erzeugungs-Infrastruktur. Darüber steht als Dach die Klimaneutralität.

Kundennahe Energielösungen

Das heisst: Vertrieb von Strom und Gas, Endkundengeschäft in der Photovoltaik, Angebote rund um die Elektromobilität, Wärme- und Energielösungen sowie Entwicklung von Flächen. Zielgruppen sind Privatkunden, Gewerbe, Industrie, Bauträger und Kommunen.

Systemrelevante Infrastruktur

Die Verteilnetze für Strom und Gas, netznahe Dienstleistungen sowie Wasser und Breitband umfassen die zweite Säule. Die Energiedienst-Gruppe erschliesst mit höchster technischer Kompetenz als Partner der Kommunen weitere Geschäftsfelder im Bereich der kommunalen Infrastruktur.

Erneuerbare Erzeugungs-Infrastruktur

Die Wasserkraft ist das Fundament der Ökostrom-Erzeugung. Dazu kommt neu das Segment der Photovoltaik-Freiflächenanlagen und der Bereich Wasserstoff.

Klimaneutralität als Prinzip

Die Klimaneutralität bildet den Rahmen. Als einer der ersten integrierten Energieversorger in Deutschland und der Schweiz ist die Energiedienst-Gruppe bereits seit einem Jahr klimaneutral. Klimaneutralität ist sowohl Beitrag für den Klimaschutz und eine lebenswerte Gesellschaft, als auch Basis für nachhaltige Angebote. Seit Ende 2020 ist die Energiedienst-Gruppe Mitglied im Bündnis der Klimaschutzunternehmen, das vom Bundeswirtschaftsministerium und vom Bundesumweltministerium getragen wird. 

Adjusted EBIT

Der EBIT der Energiedienst-Gruppe ist im Geschäftsjahr 2020, wie auch in den Vorjahren, durch nichtoperative Bewertungs- und Einmaleffekte stark beeinflusst. Der EBIT gemäss Erfolgsrechnung beträgt 38,9 Mio. Euro. Der Adjusted EBIT liegt bei 50,8 Mio. Euro und ist damit 9,4 Mio. Euro höher als im Vorjahr.

Solide Bilanz

Die Energiedienst-Gruppe weist weiterhin eine respektable Finanzstabilität aus. Dies spiegelt sich im Eigenkapitalanteil von rund 49 Prozent (Vorjahr: 49 Prozent) wider. Der Free Cashflow liegt im Geschäftsjahr 2020 bei 39 Mio. Euro (Vorjahr: -2 Mio. Euro). Die Rückführung der gezahlten Margin-Calls machte sich im Vorjahresvergleich mit 29 Mio. Euro bemerkbar. Das Nettofinanzguthaben ist mit rund 120 Mio. Euro weiterhin gut.

Strom- und Gasabsatz

Die Energiedienst-Gruppe verkaufte im Geschäftsjahr 2020 mit 8.960 Mio. kWh rund 7 Prozent mehr Strom als 2019 (Vorjahr: 8.409 Mio. kWh). Vor allem Corona bedingt ging der Stromabsatz an Kunden zurück. Der übrige Stromabsatz (Handelsgeschäfte, regulatorische Geschäfte und Netznutzung) wuchs um 16 Prozent. Bemerkenswert ist, dass sich dennoch der Absatz von Ökostrom aus Wasserkraft unter der Marke NaturEnergie an Geschäftskunden steigerte. Mehr und mehr Geschäftskunden setzen damit auf den Klimaschutz und eine Verringerung der CO2-Emissionen. 

Im vergleichsweise kleinen Geschäft mit Gas stieg der Absatz um rund 4 Prozent auf 206 Mio. kWh.

Nachhaltige Energielösungen 

Wärme- und Energielösungen sind ein Geschäftsfeld, in dem die Energiedienst-Gruppe ein starkes Wachstum verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz um 60 Prozent gestiegen. Im Bereich Wärme hat die Unternehmensgruppe im vergangenen Jahr 43 neue Blockheizkraftwerke installiert. Inzwischen betreut sie rund 300 BHKWs. 
Der anziehende Photovoltaik-Markt machte sich auch in Zahlen bemerkbar. 2020 installierte die Energiedienst-Gruppe 547 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 13,7 MWpeak. Das sind 210 Anlagen mehr als 2019. Im Vorjahr waren es 337 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 10,4 MWpeak.

Stromerzeugung

Die 54 eigenen und teileigenen Wasserkraftwerke erzeugten 2020 über 3,1 Mrd. kWh Ökostrom. Insgesamt stieg die Produktion um ein knappes Prozent. Am Hochrhein, mit den grossen Laufwasserkraftwerken, lag die Produktion um rund 1 Prozent unter dem 10-jährigen Mittel. Im Wallis war das Jahr sehr gut, hier war die Erzeugung mehr als 10 Prozent über dem 10-jährigen Mittel.

Investitionen

Die Nettoinvestitionen lagen 2020 mit rund 60 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres. 2019 hatten sie rund 53 Mio. Euro betragen. Rund zwei Drittel der Investitionen wurden im Netzbereich getätigt. Weitere Investitionen flossen in Projekte für Wärme- und Energielösungen, in bestehende Produktionsanlagen sowie in die Ertüchtigung und den Neubau von Kleinwasserkraftwerken.

Dividende gleichbleibend

Der Verwaltungsrat der Energiedienst Holding AG schlägt der Generalversammlung am 27. April 2021 vor, eine Dividende in Höhe von CHF 0,75 je Aktie mit Nennwert CHF 0,10 zu beschliessen. Die Dividende bleibt damit gegenüber dem Vorjahr unverändert. Sie entspricht einer Ausschüttungsquote von 60 Prozent auf den um Bewertungseffekte bereinigten Jahresgewinn.

Ausblick

Die Energiedienst-Gruppe wird die Umsetzung der Unternehmensstrategie 2030 mit Fokus auf Klimaneutralität und Infrastruktur weiter forcieren. Dabei wird sie an die guten Ergebnisse des Jahres 2020 anknüpfen. Die Klimaneutralität ist nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal.

Als eines der ersten klimaneutralen Energieversorgungsunternehmen arbeitet die Unternehmensgruppe daran, ihre CO₂-Emissionen weiter zu verringern, um den Anteil der Emissionen, der kompensiert werden muss, zu reduzieren. Darüber hinaus unterstützt die Energiedienst-Gruppe auch ihre Privat- und Geschäftskunden dabei, selbst klimaneutral zu werden. Dabei ist es unter anderem ein Ziel, den Anteil der Industriekunden, die Ökostrom beziehen, weiter zu erhöhen. 

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden voraussichtlich bis weit in das Jahr 2021 hineinreichen. Eine konkrete und verlässliche Abschätzung der Auswirkungen auf das Ergebnis der Energiedienst-Gruppe lässt sich aus heutiger Sicht nicht treffen. Das Marktumfeld ist durch einen intensiven Wettbewerb geprägt und auch politischen sowie regulatorischen Einflüssen ausgesetzt.

Massgeblichen Einfluss auf den EBIT haben unter anderem die Wasserführung, die Entwicklung der Grosshandelspreise, der Wettbewerb um Kunden und Netzkonzessionen sowie die regulatorische Kostenanerkennung. Weitere bedeutende Faktoren sind die Entwicklung des Wechselkurses zwischen Schweizer Franken und Euro und nach wie vor der Kapitalmarkt über die Personalvorsorge Deutschland.

Bei durchschnittlicher Wasserführung und stabilem Kapitalmarkt erwartet die Energiedienst-Gruppe einen EBIT, der mindestens auf dem Niveau von 40 Millionen Euro liegt. (energiedienst)