Geschäftsergebnis 1. Halbjahr 2020 der Eniwa Gruppe

Die Eniwa Gruppe verbessert ihr operatives Ergebnis im ersten Halbjahr 2020 deutlich. Mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von 6.2 Mio. Franken gelang eine Steigerung des EBIT-Umsatz-Verhältnisses auf 8,2 Prozent. Der Umsatz liegt aufgrund der warmen Temperaturen im Winter und Frühling um 9,8 Prozent hinter dem Vorjahr. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 fielen 15 Prozent weniger Heizgradtage an, als im 15-jährigen Mittel. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie mindern das Finanzergebnis. Nach heftigen Verwerfungen an den Finanzmärkten, vor allem in den ersten Monaten des Jahres, stellte sich im zweiten Quartal eine Erholung ein. Dennoch resultierte im ersten Semester ein Verlust von 2.3 Mio. Franken auf den Wertschriften. Daraus ergibt sich ein Reinergebnis von knapp 3 Mio. Franken.
Ende Juni verkaufte Eniwa das Segment Produkteservices an die Birr Machines AG. Eniwa fokussiert sich auf ihre Kernkompetenzen in den Bereichen Energiedienst­leistungen, Gebäudetechnik und Digitalisierung. Sämtliche Mitarbeitende werden von der Birr Machines AG übernommen. Vollzugstermin ist der 1. Oktober 2020.
15.09.2020

Gesamthaft hat die Eniwa AG die Corona-Pandemie bisher erfolgreich bewältigt. Die Versorgung der Kundinnen und Kunden war zu jedem Zeitpunkt sichergestellt. Auswirkungen der Pandemie zeigen sich bei der Investitionstätigkeit. Baustellen, auf denen die Vorgaben des BAG nicht eingehalten werden konnten, wurden zeitweise geschlossen. Deshalb fielen die Investitionen im ersten Halbjahr mit 9.5 Mio. Franken tiefer aus als erwartet.

Produktion und Netze

Das Aarekraftwerk produzierte per Ende Juni 47.9 GWh Energie. Die Produktion liegt damit 7,9 Prozent unter dem langjährigen Mittel und geringfügig unter dem Vorjahreswert. Nachdem die Produktion im ersten Quartal noch deutlich über dem Vorjahreswert (+6,9 Prozent) lag, blieben die Niederschläge im April und Mai lange Zeit aus. Landesweit wurden im Frühling Niederschlagsmengen von nur 60 Prozent der Norm erreicht. Positiv wirkte sich die lange Schönwetterperiode auf die Solarstromproduktion aus. Diese stieg im ersten Semester deutlich auf 1.1 GWh an (+23,3 Prozent).

Aufgrund der warmen Witterung im Winter und Frühling, kam es zu einem Umsatzrückgang im Netzgeschäft. Über das Stromnetz wurden im ersten Halbjahr 250.4 GWh abgesetzt, 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Gasgeschäft beläuft sich der Rückgang mit 254.3 GWh auf ein Minus von 10.8 Prozent. Im Bereich Wärme/Kälte konnte der Wärmeabsatz dank zusätzlicher Netzanschlüsse stabil gehalten werden, gleichzeitig steigerte Eniwa den Kälteabsatz um mehr als 17 Prozent.

Vertrieb Energie

Auch der Energieabsatz fiel aufgrund des milden Wetters tiefer aus, insbesondere im Gasgeschäft. Erfreulicherweise senkte der Vorlieferant bis zum 1. April 2020 mehrfach die Preise. Eniwa gab ihren Kundinnen und Kunden diese Preissenkung weiter, den Tarifkunden Ende März sogar rückwirkend auf den 1. Januar 2020.

EnerCom

Im Geschäftsbereich EnerCom sind die Aktivitäten der Teilbereiche Telekommunikation, IT, erneuerbare Energien und Produkteservices zusammengefasst. Im Rahmen der Fokussierung auf ihre Kernkompetenzen hat Eniwa das Segment Produkteservices per 1. Oktober 2020 an die Birr Machines AG verkauft. Im Verkaufsprozess hat sich Birr Machines als die ideale Partnerin für die Weiterführung und Stärkung der bestehenden Dienstleistungen am gleichen Standort in Unterentfelden erwiesen.

Die Coronakrise zeigte derweil auf, wie wichtig schnelles Internet über Glasfaser ist. Dies sowohl für Gewerbekunden als auch für Privatkunden, beispielsweise im Homeoffice. Dank breiter Produkte- und Dienstleistungspalette, stärkte der EnerCom-Teilbereich Telekommunikation seine Position als regionaler ICT-Anbieter und vergrösserte seine Kundenbasis.

Elektroinstallationen

Der Bereich musste im April aufgrund des Corona bedingten Auftragseinbruchs und dem damit verbundenen Arbeitsausfall Kurzarbeit beantragen. Der vermehrte Auftragseingang nach Ende des Shut-Downs sowie die seit Juni wieder höhere Bautätigkeit, deuten auf eine Erholung im zweiten Semester. Aufgrund der Coronakrise und deren unvorhersehbaren wirtschaftlichen Auswirkungen, bleibt die Situation jedoch angespannt.

Ausblick

Die Weiterentwicklung zum nachhaltigen, regionalen Energiedienstleister steht weiterhin im Fokus der Eniwa Gruppe. Mit den anstehenden Grossprojekten, dem Ausbau der Fernwärme und der Erneuerung des Wasserkraftwerks sowie weiteren Ersatz- und Erneuerungsinvestitionen in die bestehenden Versorgungsinfrastrukturen, stehen auch in den nächsten Jahren grössere Investitionen an. Gleichzeitig gilt es sich auf die bevorstehende Strom- und Gasmarkliberalisierung vorzubereiten. (eniwa)