«geo2riehen» - Untersuchung Untergrund startet im Januar

Die Wärmeverbund Riehen AG (WVR AG) will mit dem Projekt «geo2riehen» seine erfolgreiche Geothermieanlage in Riehen erweitern. Zusätzlich will IWB (Industrielle Werke Basel) die Chance nutzen, den Untergrund auch weiträumiger kennenzulernen. Nach erfolgreichen Vorarbeiten starten die Untersuchungen des Untergrunds. Jetzt beginnt das Auslegen der Geophone und ab Februar werden die Messfahrzeuge eingesetzt.
17.01.2022

Das ist eine Medienmitteilung von IWB – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Untersuchungen mit Geophonen und Messfahrzeugen

Nach umfangreichen Vorarbeiten sollen jetzt die Untersuchungen des Untergrunds unter Riehen, Bettingen, grossen Teilen von Basel, den angrenzenden Baselbieter Gemeinden Birsfelden, Münchenstein und Muttenz, sowie Teilen der Gemeinde Grenzach-Wyhlen starten. Ziel ist es, zu prüfen, wo in der Tiefe von ca. 1-2 km Kilometern natürlich vorkommendes Heisswasser vorhanden ist, das für eine klimafreundliche Wärmeversorgung genutzt werden könnte. Dazu werden Schallwellen in den Untergrund geleitet und deren Reflexionen aufgezeichnet. WVR AG und IWB arbeiten dabei eng mit Fachleuten aus dem In- und Ausland zusammen. Als erstes werden ab dem 19. Januar 2022 die Messpunkte im Untersuchungsgebiet auf den Strassen markiert und dann rund 9000 kleine Messgeräte (Geophone) auf dem Boden ausgelegt.

Dreiwöchige Messung

Ab dem 2. Februar 2022 zirkulieren während rund drei Wochen vier Messfahrzeuge im Gebiet, die alle 20 Meter stehen bleiben und leichte Vibrationen auslösen. Für die Anwohnerinnen und Anwohner sind die Anregungen in der Liegenschaft für rund eine Minute spürbar. Ein Messfahrzeug durchfährt eine Strasse nur einmal während der Messkampagne. Die Vibrationen sind vergleichbar mit denen, die ein durchfahrendes Tram erzeugt. Sie werden begleitet von Fachleuten, welche der Bevölkerung bei Fragen oder Anliegen jederzeit gerne zur Verfügung stehen. Ein Kurzfilm auf der Projektwebsite zeigt die Details der Messung anschaulich.

Hohe Zustimmung zu den Messungen

Seit November 2021 wurde die Eigentümerschaft im Untersuchungsgebiet um Unterstützung und Erlaubnis gebeten, um die Geophone auszulegen. Dieses sogenannte Permitting konnte erfolgreich durchgeführt werden und für über 80% der Messgeräte liegen Genehmigungen vor. Die Projektverantwortlichen Matthias Meier und Thomas Schaal freuen sich über die hohe Zustimmung zu den Messungen: «Wir bedanken uns herzlich bei der ganzen Bevölkerung, den Gemeinden und Unternehmen. Ohne sie wäre ein solches Projekt für den Klimaschutz nicht möglich. Wir werden alles daransetzen, dass auch die Messungen problemlos verlaufen. Wir stehen sehr gerne für Fragen und Hinweise in den nächsten Wochen zur Verfügung.»

Dialog mit Bevölkerungsanlässe und Besuchstagen läuft weiter

WVR AG und IWB setzten bewusst auf eine transparente Information und den Dialog mit der Bevölkerung – vor, während und nach der Messung. Neben der Information auf den Projektwebseiten erdwaermeriehen.ch sowie iwb.ch/erdwaermeriehen findet noch bis zum 27. Januar 2022 Informations- und Dialogveranstaltungen in Riehen sowie an verschiedenen Orten im Grossraum Basel statt. Dort wird das Vorhaben erklärt und Anliegen der Bevölkerung aufgenommen. Eine Anmeldung ist auch kurzfristig möglich. Die rege Diskussion an den bisherigen Anlässen zeigten die Unterstützung für solche Vorhaben zum Klimaschutz, eine hohe Faszination an technischen Details der Messung und auch Vertrauen, dass die Messung kompetent und sorgfältig durchgeführt wird.

Die Anlässe werden von der unabhängigen Stiftung Risiko-Dialog moderiert. Gemäss den Vorgaben des Bundes finden die Anlässe unter der 2G Reglung, inklusiv Maske statt. Wegen der Corona Pandemie werden auch digitale Anlässe angeboten. Zudem findet am 5. (Zirkusplatz Sarasinpark, Riehen) resp. 12. Februar 2022 (Barfüsserplatz in Basel) ein Besuchstag statt. Dabei kann die gesamte Messausrüstung live angeschaut und mit Fachleuten diskutiert werden. (iwb)