Generalversammlung 24. April 2020

An ihrer Generalversammlung, die am Freitagabend für einmal ohne persönliche Anwesenheit der Aktionäre stattfand, präsentierte die EWJR einen erfolgreichen Jahresabschluss 2019. Der Gewinn stieg um 1.4 % auf CHF 3.91 Millionen. Meilensteine waren unter anderem die Beteiligung an der ch-Solar AG sowie die Inbetriebnahme eines Batteriespeichers.
25.04.2020

Die Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG (EWJR) blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. Der Jahresgewinn stieg um 1.4 % auf CHF 3.91 Millionen. Die Umsatzrendite, also das Verhältnis von Jahresgewinn zu Umsatz, lag bei ausgezeichneten 12.6 %. «Dieses gute Resultat ist durch die Reduzierung des Betriebsaufwands, durch tiefere Abschreibungen und ein starkes Finanzergebnis zustande gekommen», erklärt Geschäftsführer Michael Bätscher.

Der Umsatz ging um CHF 1.37 Millionen auf neu CHF 30.86 Millionen zurück. Der Energieumsatz reduzierte sich zudem um 1 % auf 179 Gigawattstunden. Bätscher begründet diese Rückgänge mit regulatorischen Vorgaben, der steigenden Anzahl Photovoltaikanlagen im Versorgungsgebiet sowie einem tieferen Stromverbrauch durch klimatische Veränderungen und effizientere Elektrogeräte.

Die EWJR präsentierte diese Bilanz am vergangenen Freitag anlässlich ihrer 118. Generalversammlung. Aufgrund des Coronavirus fand die Versammlung ohne persönliche Anwesenheit der Aktionäre statt; anstelle der üblichen rund 400 Teilnehmer waren nur drei Personen anwesend. Die Aktionäre liessen ihre Stimme im Vorfeld der unabhängigen Stimmrechtsvertreterin Stefanie Hollenstein zukommen. Alle drei Traktanden, sprich Genehmigung des Jahresberichts, Verwendung des Bilanzgewinns und Entlastung der verantwortlichen Organe, wurden mit grosser Mehrheit angenommen.

Zu den Meilensteinen 2019 der EWJR gehörte auch die Einführung eines neuen Erscheinungsbilds – hier sichtbar über dem Eingang zum Unternehmenssitz in Jona.
 

Expansionen, um das Angebot sinnvoll zu ergänzen

Auch abseits der Finanzkennzahlen war 2019 für die EWJR ein spannendes Jahr. Ein besonderes Highlight war die Ankunft des Batteriespeichers. Die Inbetriebnahme ist erfolgreich verlaufen und der 2-Megawatt-Speicher arbeitet störungsfrei. «Ende dieses Jahres werden wir eine erste Zwischenbilanz ziehen und den Erfolg des Geschäftsmodells überprüfen», kündigt Bätscher an.

Einen weiteren Meilenstein setzte die EWJR mit der Beteiligung an der Photovoltaik-Spezialistin ch-Solar AG rückwirkend per 1. Januar 2019. Nach der Beteiligung an der Sustech GmbH im Jahr zuvor war dies bereits die zweite Expansion innert zwei Jahren. Verwaltungsratspräsident Patrick Sommer zur Strategie: «In unserem regulierten Kerngeschäft begegnen wir Herausforderungen, was das Wachstumspotenzial angeht. Deshalb expandieren wir dort, wo wir unser Angebot sinnvoll ergänzen, um unseren Kundinnen und Kunden alles aus einer Hand anbieten zu können.»

Diese Strategie wird auch im laufenden Jahr fortgeführt. Anfang 2020 hat die EWJR zusammen mit weiteren namhaften Energieunternehmen die EVUlution AG gegründet, eine Gesellschaft zur Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen für Energieversorger.
 

Dank «Smart Grid» gut für die Zukunft gerüstet

Ein weiteres wichtiges Projekt im laufenden Jahr ist die Einführung eines «Smart   Grid», eines vollständig digitalen Verteilnetzes. Damit ist die EWJR gut für die Zukunft gerüstet, wie Bätscher erklärt: «Die zunehmende Anzahl Photovoltaikanlagen und Ladestationen stellen das Netz vor grosse Herausforderungen. Unser Smart Grid ist ein sehr wichtiger Schritt im Zusammenhang mit der voranschreitenden Dezentralisierung der Stromproduktion.»

Auch im Bereich Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie ist die EWJR bereits heute  gut aufgestellt. Das Standard-Stromprodukt EWJR ÖKOPOWER enthält keine fossilen Energieträger, während das Produkt EWJR SOLARCITYPOWER Strom von den Dächern von Rapperswil-Jona anbietet. Künftig will die EWJR noch mehr Ladelösungen für Elektrofahrzeuge anbieten und installieren. Geplant ist zudem eine Bürgerbeteiligung für Photovoltaikanlagen, bei der sich Privatpersonen an Solarmodulen beteiligen können.
 

Starke Kapitalisierung hilft in Corona-Krise

Ein allgemeiner Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gestaltet sich aufgrund der Coronavirus-Pandemie schwierig. Aktuell spürt die EWJR vor allem in den Bereichen Installationen und Energieberatung, dass die Kunden keine Besuche wünschen und   die Aufträge deshalb rückläufig sind. Ebenfalls stark betroffen ist das Dienstleistungsgeschäft mit temporären Anlagen und Einrichtungen für Festivitäten. Bei längerer Dauer der Massnahmen wird zudem ein tieferer Energieabsatz im Dienstleistungssektor und bei den produzierenden Unternehmen erwartet. Weiter behält die EWJR den Einfluss der Massnahmen auf die Zahlungsausfälle genau im Auge. Um mögliche Ausfälle zu beziffern, ist es aber noch zu früh. «In der aktuellen Situation ist es sicherlich von Vorteil, dass die EWJR stark kapitalisiert ist», erklärt Sommer. (ewjr)