Gemeinsam für eine gestärkte Stromversorgung im Raum Glarus

Axpo, SN Energie und tb.glarus modernisieren ihre Netzanlagen im Kanton Glarus. Mit den gemeinsam abgestimmten Massnahmen wird die Stromversorgung in der Region Glarus-Schwanden für die Bevölkerung und Wirtschaft nachhaltig gestärkt und die Landschaft entlastet.
02.10.2019

Im Raum Glarus Schwanden sind Axpo und SN Energie für überregionale Netzanlagen und tb.glarus für die lokalen Verteilnetze verantwortlich. Die drei Energieunternehmen bündeln ihre Kräfte und Know-how und realisieren in enger Absprache diverse Projekte, um die Stromversorgung in der Region auch mit Blick in die Zukunft nachhaltig zu stärken. Durch die Abstimmung der jeweiligen Planungen sollen die Beeinträchtigungen für die Glarner Bevölkerung ebenso minimiert werden wie die Eingriffe in die Natur.

Modernisierung Unterwerk Löntsch

Unterwerke sind wichtige Knotenpunkte auf dem Weg des Stroms. Sie wandeln die im Kraftwerk produzierte elektrische Energie für die Feinverteilung in die Regionen von einer höheren in eine niedrigere Spannungsebene um. Das Axpo Unterwerk Löntsch, mit Anschluss an das Wasserkraftwerk am Löntsch, ist ein wichtiger Versorgungsknoten im Raum Glarus. Die in die Jahre gekommene Anlage wird komplett modernisiert.

Die bestehende luftisolierte 50-kV-Anlage oberhalb des Kraftwerks am Löntsch wird durch eine neue kompakte, gasisolierte 110(50)-kV-Schaltanlage ersetzt. Gasisolierte Schaltanlagen, bei denen anstelle von Luft ein spezielles Gas als Isolationsmedium verwendet wird, erlauben eine viel kompaktere Bauweise als Freiluftschaltanlagen. Die neue Anlage wird in der ehemaligen Zentrale des Kraftwerks am Löntsch untergebracht. Die alte Freiluftschaltanlage sowie das dazugehörende Gebäude werden nach Inbetriebnahme der neuen Anlage zurückgebaut. Ausserdem werden die bestehenden Transformatoren durch neue ausgetauscht. Die Bauarbeiten starten 2020. Das erneuerte Unterwerk Löntsch geht voraussichtlich 2022 mit 50 kV in Betrieb und wird voraussichtlich 2025 auf 110 kV umgestellt. Gleichzeitig erneuert SN Energie ihr Unterwerk Schwanden, damit es bis 2025 für den Betrieb mit 110 kV bereit ist.

Mehr Leistung – weniger Strommasten im Raum Glarus

Um dem steigenden Strombedarf auch in Zukunft Rechnung zu tragen, baut Axpo ihr gesamtes überregionales Verteilnetz sukzessive für den Betrieb von 50 kV auf 110 kV um. Die Spannungserhöhung macht die Netzanlagen leistungsfähiger und reduziert den Energieverlust. Im Raum Glarus wird die bestehende 50-kV-Freileitung der SN Energie zwischen den Unterwerken Löntsch und Schwanden durch eine neue 110-kV-Erdkabelleitung ersetzt. Die beiden 16-kV-Freileitungen der Axpo werden ab dem Unterwerk Löntsch zur Versorgung der Gemeinde Glarus teilweise verkabelt. Axpo und SN Energie nutzen hierfür Synergien und bündeln ihre Kabelleitungen in einem gemeinsamen Rohrblock. Insgesamt werden 42 Strommasten entfernt, was zu einer deutlichen Entlastung der Landschaft im Raum Glarus führt. Die Arbeiten starten im 2020 und werden voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein. Die Plangenehmigung für die Leitungen sind noch nicht erteilt.

Zukunftsgerichtete Effizienz

Für die effiziente Gestaltung der lokalen Energieversorgung in Glarus strebt die tb.glarus eine bedarfsgerechte Netzentwicklung an. Dafür wird das gesamte Einspeise- und Energiemesskonzept auf dem Mittelspannungsnetz überarbeitet. Das wichtigste Ziel ist die Reduktion der Einspeisungen auf der 16-kV-Ebene und der Messstellen im ganzen Mittelspannungsnetz von heute 13 auf zukünftig 5 Einspeisungen. Diese Reduktion ermöglicht optimale Netzschaltzustände, die wiederum einen effizienten und sicheren Netzschutz bewirken. Durch diese neue Netzgestaltung können Baukosten stark optimiert und die Aufwände für den Anlagenunterhalt gesenkt werden. Die Optimierung der Ressourcen, gekoppelt mit einer steigenden Sicherheit für Mensch und Technik, bleiben die obersten Ziele der tb.glarus. (axpo)